Regulierung Venezuela plant nationalen Bitcoin Mining Pool

In Venezuela sind Kryptowährungen besonders beliebt. Die Regierung beobachtet das jedoch mit Skepsis. Nun kommt eine neue Mining-Klausel.

Christian Stede
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Beitragsbild: Shutterstock

Aufgrund der enormen Inflation in Venezuela sind Kryptowährungen dort sehr weit verbreitet. Entsprechend ist auch das Mining ein heißes Thema. Um die Aktivitäten im Krypto-Sektor stets im Auge zu behalten, hat die Regierung Venezuelas eigens eine Taskforce namens SUNACRIP ins Leben gerufen. Diese nationale Krypto-Aufsichtsbehörde SUNACRIP hat nun ihren ersten Erlass zum Thema Mining herausgegeben. Hiermit sind ab sofort alle Krypto-Mining-Aktivitäten offiziell reguliert. Um sich amtlich zu qualifizieren, müssen die Miner bestimmte Anforderungen erfüllen.

Eine offizielle Bekanntmachung wurde zuerst im Regierungsblatt „Gaceta Oficial“ veröffentlicht. Der Leiter der SUNACRIP, Joselit Ramirez, unterzeichnete die Meldung. Darin heißt es, dass Einwohner Venezuelas, die am Mining von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen interessiert sind, eine Lizenz beantragen und dem so genannten „nationalen Pool“ beitreten müssen. Die neue Vorschrift fordert die Menschen auf, offen zu legen, welche Art von Aktivitäten sie im Mining ausüben möchten. Dazu zählen beispielsweise das Trading, der Import oder die Verwendung von Mining-Equipment. Die Regierung wird demnach auch eine Sonderlizenz für diejenigen ausstellen, die ASIC-Mining-Hardware herstellen oder Mining-Farmen bauen wollen. Was versteht die SUNACRIP nun unter dem erwähnten „nationalen Pool“? Im Dekret wird darunter eine Community von Minern verstanden, die ihre Gewinne untereinander auch teilen. 

Teilnahme am Pool soll Vorteile für Miner bringen

Die wörtliche Definition lautet:

„Eine Gruppe von zusammengelegten Minern, die sich darauf einigen, die Block-Belohnungen im Verhältnis zu der eingebrachten Mining-Hash-Power zu teilen. Sie teilen sich eine ähnliche Operation untereinander wie Genossenschaften. Gemeinsam unterstehen sie der National Superintendency of Crypto Assets and Related Activities (SUNACRIP)”. 

Die Teilnahme an diesem Pool ist zwar nicht obligatorisch. Diejenigen Miner in Venezuela, die nicht beitreten, müssen jedoch mit Sanktionen rechnen. Andersherum können die Mitglieder durchaus mit Vorteilen rechnen. So ist in dem Erlass sogar von „Steuerbefreiungen und anderen Vergünstigungen” die Rede. Wieviele Miner die Regierung mit diesem Versprechen tatsächlich ermutigen kann, dem nationalen Pool beizutreten, bleibt vorerst abzuwarten. Denn neue Verordnung klärt nicht, ob die Regierung rechtlich befugt ist, Krypto-Minen innerhalb des nationalen Pools einzufrieren. Auch die Art der Sanktionen gegen diejenigen Miner, die sich nicht anschließen möchten, ist nicht explizit genannt. Es gibt jedoch bereits ein Gesetz, dass das Mining in bestimmten staatlichen Wohnungen verbietet. 

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