Retail, Übernehmen Sie Über Shrimps und Wale: Übernehmen die Kleinanleger den Bitcoin-Markt?

JPMorgan stellt einen Rückgang des Bitcoin-Hungers vonseiten institutioneller Investoren fest. Doch steigende Nachfrage von Retail-Anlegern zeigt: Die Bullen haben sich noch lange nicht ausgetobt.

David Scheider
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Bitcoin Wale tauchen ab

Beitragsbild: Shutterstock

Geht den institutionellen Investoren die Munition aus? Dies legt zumindest ein Bericht von JPMorgan-Analyst Nikolaos Panigirtzoglou nahe. Demnach sind die Preistreiber im aktuellen Quartal nicht wie in den Vormonaten Großanleger, sondern vielmehr private Anleger, sogenannte Retail-Investoren. JPMorgan liefert für seine These sogar handfeste Beweise. Nach Auswertung von öffentlichen Verkaufszahlen etwa von PayPal und Square – beides sind Plattformen, auf denen allen voran Kleinanleger in Bitcoin investieren – zeigt sich ein eindeutiges Bild.

So gingen im ersten Quartal 2021 bisher 187.000 BTC auf das Konto von Retail. Dem gegenüber stehen “nur” 173.000 BTC vonseiten institutioneller Investoren. Zum Vergleich: In Q4 2020 verleibten sich Großanleger noch 307.000 BTC ein – ein Unterschied von 77 Prozent. Wie stichhaltig die Zahlen sind, ist allerdings fraglich. Zwar gibt der JPMorgan-Analyst öffentlich einsehbare Quellen wie Futures Volume oder Unternehmensangaben über Bitcoin-Käufe an.

BTC-Wale sind aber mitunter scheue Tiere und meiden öffentliche Bekanntgaben über neue Akkumulationen. Zudem treten selbst prominente Käufer wie Tesla nicht sofort an die Öffentlichkeit, sondern akkumulieren zunächst im Stillen BTC, um den Kurs nicht zu ihrem Nachteil zu beeinflussen.

Bitcoin-Volumen vonseiten institutioneller Investoren sowie Retail-Anlegern. Quelle: JPMorgan.

Die grundsätzliche Tendenz scheint aber stichhaltig zu sein; Retail-Volumen und institutionelles Volumen im Bitcoin-Markt gleichen sich dieser Tage immer weiter an. In anderen Worten: Treiber des Bullenmarktes sind nicht mehr nur Großanleger wie MicroStrategy und Tesla.

Stimulus Checks pumpen Bitcoin-Kurs auf Allzeithoch

Das könnte nicht zuletzt mit dem wachsenden Trend von finanziellen Populismus zu tun haben. Beispiele wie der von r/wallstreetbets ausgelöste Hype um GameStop-Aktien zeigen, wie viel Druck auf den Kessel geraten kann, wenn sich ganze Generationen zum Wertpapierverkauf verabreden. Gepaart mit Lockdown-induzierter Langeweile führt das aktuelle Marktumfeld zu einem wahren Zustrom an Neu-Anlegern – auch in den Bitcoin-Markt.

Marktbeobachter gehen ferner davon aus, dass die vom US-amerikanischen Kongress beschlossenen Konjunkturzahlungen, Stimulus Checks genannt, den Bitcoin-Kurs weiter befeuern werden. Nach Daten der US-Steuerbehörde IRS hat die Regierung bereits mit der Auszahlung des Helikoptergelds in Höhe von 1.400 US-Dollar begonnen. Auf Bitcoin-Twitter machten sodann erste Memes die Runde, die Bitcoin Buy Orders in eben dem Volumen zeigten.

Die Auswirkungen des Konjunkturpakets, vom dem so mancher starke Inflationssignale erwartet, ließen nicht lange auf sich warten. Schließlich schoss der Bitcoin-Kurs am Samstag, dem 13. März, erstmals über 60.000 US-Dollar und stellte ein neues Allzeithoch bei 61.600 US-Dollar auf.

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