ETF SEC bezieht Stellung zu tokenisierten Indexfonds

Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde sieht tokenisierte Wertpapiere nicht mehr so kritisch. Auch ein Bitcoin ETF liegt jetzt im Bereich des Möglichen.

Alexander Leyde
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Grüne Ampel an der Wall Street

Beitragsbild: Shutterstock

Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) steht tokenisierten börsengehandelten Fonds (ETF) offen gegenüber. Ihr Vorsitzender Jay Clayton hat dies in einem Webinar am 2. Oktober erklärt. Die Veranstaltung hat die Chamber of Digital Commerce veranstaltet, die eine blockhain-affine Position vertritt.

Es könnte schon sein, dass alle Wertpapiere tokenisiert werden.

Die Worte Claytons sind zwar sehr vage, er spricht nämlich nicht von einem genauen Zeitpunkt in der Zukunft. Trotzdem kann man in diesem Satz ein Umdenken der Börsenaufsichtsbehörde erkennen. Denn bisher hat sie sich eher als Gegnerin, denn Unterstützerin von tokenisierten ETF einen Namen gemacht.

So verdonnerte die SEC noch im Juli dieses Jahres das Start-up Abra zu einer Strafe von 300.000 US-Dollar. Außerdem darf es die tokenisierten ETF nicht mehr anbieten. Durch eine falsche Sichtweise auf tokenisierte börsengehandelte Fonds habe die SEC ihre Verantwortungs- und Transparenz-Prinzipien nicht genug verfolgt, so Clayton: Die versprochene Effizienz der Krypto-Fonds hätte dies redundant gemacht.

SEC: Vom Krypto-Saulus zum -Paulus

Mittlerweile seien die Türen der US-amerikanischen Behörde allerdings für die Blockchain-Technologie weit offen. Clayton will das Potenzial der Krypto-Finanzwelt voll ausschöpfen. Die tokenisierten ETF wären dann klassische Finanzprodukte, die allerdings – über die Blockchain – dezentral abgewickelt werden.

Auch Bitcoin ETF, also den Bitcoin-Kurs (BTC) abbildende klassisch verbriefte Wertpapiere, hat die Behörde bisher nicht zugelassen. Bisher begründete sie dies durch die Manipulationsanfälligkeit des Kurses und allgemeine Sicherheitsmängel.

Bitcoin ETF näher als je zuvor

Ein Unternehmen, das in diesem Bezug immer wieder auf sich aufmerksam macht, ist VanEck. Das 1955 gegründete Unternehmen stellt immer wieder Anträge zu BitcoinETF-Zulassungen an der New Yorker Börse. Bisher hatte es damit jedoch nur mäßig Erfolg. In einem exklusiven Interview mit BTC-ECHO im aktuellen Kryptokompass hat sich der VanEck-Portfoliomanager Dominik Poiger auch diesem Thema gewidmet. So etwa erreichte die Firma im September 2019, dass sie ein Bitcoin-Indexprodukt an institutionelle Investoren ausgeben darf, das Ähnlichkeiten mit einem ETF besitzt. Investoren wie Hedgefonds und Banken unterstellt die SEC größeres ökonomisches Wissen, weshalb Verbraucherschutzauflagen hier lockerer sind.

Die Behörde hat daher einem öffentlichen Bitcoin ETF noch nicht zugelassen. Dass sie aber wenigstens großen Anlegern den Handel erlaubt, hat die Finanzwelt damals als positives Zeichen gewertet. Er könnte der Börsenaufsicht gezeigt haben, dass börsengehandelte Bitcoin-Wertpapiere auch für kleine Investoren eine gute Handelsstrategie sein können.

Die SEC ist dem Krypto-Raum also aufgeschlossener, als sie bisher gezeigt hat. Wann jedoch Taten folgen, ist eine andere Frage.

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