Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde hat einmal mehr gegen Kryptowährungen, insbesondere auch Stablecoins, gewettert. Diese erweckten den Anschein, Währungen zu sein, obwohl sie dies “überhaupt nicht sind”. Diese Äußerung Lagardes fiel am 1. September im Rahmen eines Interviews mit dem Gründer des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab. Kryptowährungen würden “von Vermögensregulierungsbehörden überwacht”. Daher seien auch an Fiatwährungen gekoppelte Stablecoins Vermögenswerte und keine “echten” Währungen.
Die Verbraucher und Nutzer dieser Werte müssen gegen eventuelle Täuschungen abgesichert sein. Ich denke, die jüngste Geschichte hat gezeigt, dass diese Reservewährungen nicht immer so verfügbar und liquide waren, wie sie eigentlich sein sollten
, so die EZB-Präsidentin. Dies könnte eine Anspielung auf den nach Marktkapitalisierung größten Stablecoin Tether sein. Bei diesem tauchen immer wieder Zweifel an der tatsächlichen Deckung durch den US-Dollar auf. Nach Auseinandersetzungen mit der New Yorker Staatsanwaltschaft muss das Unternehmen 18,5 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen und bis 2023 regelmäßig über seine Reserven Bericht erstatten.
Die EZB hegt weiter ihre CBDC-Pläne
Was bedeuten Lagardes Aussagen nun über die geplante Digitalwährung (CBDC) der Europäischen Zentralbank? Im Juli erklärte der EZB-Rat, er werde die zweijährige Untersuchungsphase eines digitalen Euro-Projekts einleiten. Gegenüber dem digitalen Euro als solchen äußerte sich Lagarde nicht abgeneigt:
“Wenn die Kunden es vorziehen, digitale Währungen zu verwenden, anstatt Banknoten und Bargeld zur Verfügung zu haben, sollten diese verfügbar sein. Wir sollten auf diese Nachfrage reagieren und eine Lösung anbieten, die auf europäischer Ebene basiert.“
Im internationalen Vergleich hinkt Europa in puncto CBDC allerdings deutlich hinterher.