Es passiert nicht alle Tage, dass ein DAX-notiertes Unternehmen einen Kurssturz von fast 70 Prozent verkraften muss. Genauso unüblich ist es jedoch auch, wenn zwei Milliarden US-Dollar spurlos verschwinden, ohne dass an der Bilanz geschraubt wurde. Genau das wird dem deutschen FinTech Wirecard zur Last gelegt. Konkret geht es dabei um Bargeldeinlagen in Treuhandhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Für deren Existenz fehlen laut dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY ausreichende Belege.
Bereits Anfang Juni ordnete die Staatsanwaltschaft München eine Durchsuchung des Hauptquartiers in Aschheim bei München an. Anlass war eine Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die einige Tage zuvor bei der Staatsanwaltschaft eingegangen war.
Das Unternehmen weist jede Verantwortung von sich und wähnt sich gegenüber Zeit Online als „Opfer eines gigantischen Betruges“ . Wirecard hat am 18. Juni seinerseits eine Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht.
Wirecard ist unter anderem für die Debit-Karte des Krypto-Brokers crypto.com zuständig.