Bitcoin und traditionelle Märkte Performance von Bitcoin so hoch wie seit Monaten nicht mehr

Die Korrelation Bitcoins mit den übrigen Assets ist leicht negativ. Die Volatilität bewegt sich weiterhin um die bekannten drei Prozent und die Performance ist so hoch wie seit einem halben Jahr nicht mehr.

Dr. Philipp Giese
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Für Bitcoin-Investoren müssen die letzten Wochen eine dankenswerte Erfrischung nach einer langen Durststrecke sein.

Beitragsbild: Shutterstock

Seit fast einem Jahr verfolgen wir, wie sich Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Märkten schlägt. Dabei geht es nicht um einen trivialen Vergleich der Performance. Institutionelle Investoren sind an Bitcoins Anspruch, ein nicht korreliertes, stabiles Asset zu sein, äußerst interessiert. Im Rahmen eines Gastbeitrags auf €uro Fundresearch hat sich BTC-ECHO der Fragestellung gewidmet, ob Bitcoin und der stark korrelierte Krypto-Markt eine gute Ergänzung für klassische Portfolios darstellen würden. Diese Fragestellung ist es, die institutionelle Investoren am Krypto-Markt interessiert, weniger eine Hoffnung auf einen neuen Bull Run wie Ende 2017. Um die Eignung für klassische Portfolios zu klären, kann ein Investor verschiedene Größen betrachten:

  • die Korrelation zwischen dem Bitcoin-Kurs und den traditionellen Märkten
  • die Volatilität
  • die Performance des Bitcoin-Kurses

Wir achten in dieser Artikelreihe deshalb auf diese drei Größen. Sie werden für jeden Tag auf der Basis der letzten 30 Tage berechnet. Als Vergleichswerte aus den traditionellen Märkten betrachten wir die Indizes S&P 500, Nikkei und DAX sowie die Kurse von Öl und Gold.

Eine Sache vorneweg: Seit nun einigen Wochen bewegt sich die Volatilität um die drei Prozent. Auch die Volatilitäten der Vergleichsmärkte haben sich seit einigen Wochen kaum geändert. Wir werden sie deshalb weiter verfolgen, jedoch erst wieder erwähnen, wenn sich hier etwas Besonderes getan hat. 

S&P 500 weiterhin stark gegenläufig zu Bitcoin

So viel Antikorrelation sah man schon lange nicht an den Märkten

Eine derart rote Korrelationsmatrix haben wir in unserem Marktvergleich noch nie gesehen. Bezüglich Bitcoin fällt in erster Linie wieder der S&P 500 auf, dessen Korrelation zum Bitcoin-Kurs bei fast -50 Prozent liegt. Der DAX ist ebenfalls negativ mit Bitcoin gekoppelt. Lediglich Öl ist aktuell positiv zu Bitcoin korreliert, während sich der Nikkei-Index und Gold unabhängig vom Bitcoin-Kurs bewegen. Ein Blick auf den Markt jenseits von Bitcoin zeigt, dass aktuell viele Assets zueinander gegenläufig sind.

Korrelationen der Assets zu Bitcoin bewegen sich in unterschiedliche Richtungen

Die schon in der letzten Woche angesprochene Zweiteilung der traditionellen Assets bezüglich der Korrelation zum Bitcoin-Kurs setzte sich weiter fort. Insbesondere die Korrelation zu Öl stieg stark an. Ihr entgegengesetzt war die sich verstärkende Gegenläufigkeit vom S&P 500-Index.

Bitcoin weiterhin mehr oder weniger unabhängig

Die absolute mittlere Korrelation mit den übrigen Märkten blieb bei 18 Prozent. Sie ist damit nicht mehr die niedrigste Korrelation: Jene vom Nikkei-Index ist mit 17 Prozent geringer. Die übrigen Assets und Vergleichswerte zeigen jedoch weiterhin absolute mittlere Korrelationen von um die 30 Prozent auf.

Berücksichtigt man etwaige Kompensationseffekte, ergibt sich ein ähnliches Bild. Mit -9 Prozent bewegt sich die Kryptowährung zu den übrigen Märkten leicht gegenläufig. Öl ist jedoch genauso negativ korreliert, während der Nikkei-Index sogar etwas unabhängiger von den Vergleichsmärkten zu sein scheint. Auch die übrigen Assets sind im Mittel negativ korreliert.

Bitcoins Performance so hoch wie seit November nicht mehrBitcoin lässt alle Vergleichsassets weit hinter sich

Den seit Mitte Dezember verfolgten Aufwärtstrend konnte der Bitcoin-Kurs weiter verfolgen und damit die Performance der klassischen Assets in unserem Marktvergleich weit hinter sich lassen. Die Performance Bitcoins steht jetzt über 0,5 Prozent und betrug zwischenzeitlich einen Prozent.

Schon lange nicht mehr gesehen: Bitcoin auf Platz 1 sowohl kurz- als auch langfristig

Das wirkt sich freilich auf die Gewinne aus. Seit Monaten ist es nun das erste Mal, dass ein Investment in Bitcoin vor einem Monat sich deutlich mehr als in den Assets im Marktvergleich gelohnt hätte. Egal ob man vor einem Monat, einem Quartal oder einem Jahr in Bitcoin Geld investiert hätte: Die Bilanz wäre positiv gewesen. Zwar hätte sich ein Investment in den S&P 500 vor drei Monaten noch etwas mehr gelohnt, der Unterschied ist jedoch gering.

Insgesamt ist das doch sehr positiv: Der Status als unkorreliertes digitales Asset ist nun inzwischen ein Standard, an dem kaum noch zu rütteln ist. Die Volatilität ist weiterhin überschaubar. Schließlich ist die Performance wieder so hoch wie seit dem Sommer 2019 nicht mehr. Nimmt man noch die positive Bilanz von Grayscale Investment dazu, sind das alles Argumente, die für ein langfristiges Investment in Bitcoin sprechen.

Daten am 17. Januar 2020 von cryptocompare.comfinance.yahoo.com und fred.stlouisfed.org verwendet.

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