Und was das für Bitcoin bedeutet Wie ChatGPT den internationalen Wettbewerb um Mikrochips verschärft

Um die Rohstoffe für Mikrochips ist ein Kampf zwischen Staaten entbrannt. Die Nachfrage steigt durch den KI-Boom – mit Konsequenzen für Miner.

Tim Reindl
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China USA Chip

Beitragsbild: Shutterstock

| China und die USA ringen um die Chip-Dominanz

Am 3. Juli gab die chinesische Regierung bekannt, den Export von Gallium und Germanium verstärkten Kontrollen zu unterziehen. In Zukunft bedarf die Ausfuhr einer Lizenz. Gallium und Germanium sind wichtige Metalle bei der Produktion von Halbleitern, Transistoren, Lasern und anderen Elektronik-Komponenten. Vor allem Hersteller von Mikrochips sind auf sie angewiesen. Der KI-Boom erhöht indessen die Nachfrage nach leistungsstarken Chips und verschärft den internationalen Kampf um die Herstellung, Entwicklung und Handel mit Halbleiterprodukten.

USA und China: Wettstreit im Tech-Sektor

Laut der Erklärung der chinesischen Handelskammer tritt die neue Regel ab 1. August in Kraft. Der Export ohne Genehmigung steht dann unter Strafe. Das Handelsministerium begründet das Vorgehen mit dem Schutz der nationalen Sicherheit. Ähnlich argumentierte im Herbst letzten Jahres auch die US-amerikanische Politik, als sie beschloss, neue Sanktionen gegenüber China in der Chipindustrie zu verhängen. Sie verwehrten China den Zugang zu bestimmten Halbleiterprodukten. Darunter die leistungsstarken A100-Chips von Nvidia und die neueste Version, der H100.

Künstliche Intelligenz spitzt die Lage zu

Medienberichten zufolge erwägt das US-Handelsministerium jetzt ebenfalls, die Exportbestimmungen zu verschärfen. Insbesondere für spezielle Chips, die bei der Verwendung von künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen. Bei der Entwicklung dieser Chips haben die USA die Nase vorne. Allerdings besitzt China einen Großteil der seltenen Erden, die für die Herstellung benötigt werden. Laut der Tagesschau wird in China 95 Prozent des weltweiten Galliums und 67 Prozent des Germaniums hergestellt.

Künstliche Intelligenz: Eine Gefahr für Bitcoin?

Während sich die Industrieländer um die Dominanz in der Techindustrie streiten, stellt sich für die Krypto-Branche die Frage, ob der steigende Bedarf an Chips eine Bedrohung für den Mining-Sektor darstellt. Krypto-Schürfer benötigen ebenfalls leistungsstarke Chips für Ihre Hardware. Auch andere Branchen, wie die Automobil- oder Solarindustrie bedürfen dieser Komponenten. Die Chiphersteller optimieren ihre Produkte auf die jeweils vielversprechendsten Sektoren.

Nicht alle Chips sind gleich und nicht alle enthalten die gleichen Rohstoffe. Mining-Chips eignen sich nicht so gut für die KI-Unterstützung und umgekehrt. Nvidia kündigte beispielsweise erst in diesem Jahr an, sich aus dem Krypto-Sektor zurückzuziehen und sich stärker auf die Entwicklung von KI-Chips zu konzentrieren.

Bitcoin hat trotzdem nicht an Rechenpower eingebüßt. Ein Blick auf die Hashrate zeigt: Das Netzwerk entwickelt sich unbeeindruckt weiter.

Hashrate Bitcoin

Jack Dorsey steigt ins Mining-Geschäft ein

Nur wenige Tage nach der Nachricht von Intel kündigte der Twittergründer und Bitcoin-Befürworter Jack Dorsey Pläne für den Mining-Sektor an. Mit seinem Unternehmen The Block will er Mining-Geräte bauen. Das Fintech teilte mit, "große Mengen" Chips von Intel erworben zu haben. The Block baut auch eigene Chips. Bis die Entwicklung allerdings abgeschlossen ist, greift das Unternehmen auf die Produkte von Intel zurück. Mit der Herstellung eigener Geräte möchte das Fintech der Zentralisierung des Angebots an Bitcoin-Mining-ASICs entgegenwirken. Aktuell wird der Markt von zwei großen Anbietern dominiert, Bitmain und MicroBT.

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