Was muss passieren, damit Bitcoin wieder steigt?

Diese Faktoren entscheiden darüber, wann ein neuer Bullenmarkt bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen beginnt. Bitcoin und der Rest des Krypto-Marktes kommen derzeit nur schwer vom Fleck. Viele fragen sich daher, was passieren muss, damit die Kurse wieder nach oben tendieren. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, müssen wir tief in die fundamentalen Faktoren eintauchen, die den Krypto-Markt beeinflussen. Im Folgenden beleuchten wir einige der wichtigsten Indikatoren für Bitcoin und den Rest des Krypto-Marktes. Dazu schauen wir uns die Entwicklung der globalen Geldmenge und deren Einfluss auf Bitcoin an. Die zentrale Bedeutung der globalen Geldmenge für Bitcoin Zunächst einmal: was ist die Geldmenge (M2)? Es handelt sich um einen Wirtschaftsindikator, der sich aus Bargeld, Einlagen und leicht verfügbaren Sparmitteln zusammensetzt. Dieser Wert dient als Barometer für die Liquidität im globalen Finanzsystem und gibt uns einen Einblick in das verfügbare Kapital für Investitionen. Für Bitcoin und den restlichen Krypto-Markt ist die Entwicklung von M2 daher von großer Bedeutung. In der Vergangenheit war die globale Liquidität nämlich stets ein hervorragender Indikator für die Entwicklung des Bitcoin-Kurses. In der folgenden Grafik kann man dies anhand der Federal Reserve (FED) Bilanz (Liquidität in den USA und wichtigster Teil der globalen Geldmenge) und dem Bitcoin-Kurs gut beobachten. Entwicklung der Bilanz der Federal Reserve vs. Bitcoin-Kurs. Quelle: Lookintobitcoin.com. Ein Anstieg der FED-Bilanz deutet auf mehr Liquidität im globalen Finanzsystem hin, was zu mehr Investitionen und bislang stets zu einer Rallye am Krypto-Markt führte. Jedoch bildet die Entwicklung der Geldmenge nur einen Teil der globalen Geldmenge ab. Nämlich lediglich knapp 10 Prozent. Es ist daher wichtig, sich die Entwicklung der gesamten Geldmenge anzuschauen, wenn man verstehen will, wie sie Bitcoin beeinflusst. Wie steht es aktuell um die Entwicklung der globalen Geldmenge? Wenn wir uns das heutige Bild der globalen Liquidität genauer ansehen, welche im Folgenden die Bilanzen der Zentralbanken in den USA, der Eurozone, Japan, Südkorea, Australien, Kanada, Brasilien, Schweiz, Mexiko, Russland und Taiwan kombiniert, lässt sich erkennen, dass diese seit 2022 rückläufig ist. Globale Liquidität und Jahresveränderung der globalen Geldmenge M2. Quelle: Themarket.ch. Dies hat Bitcoin und andere Kryptowährungen stark unter Druck gesetzt. Und insbesondere letztes Jahr für einen massiven Kurseinbruch am Krypto-Markt gesorgt. Wirft man jedoch einen Blick auf die Jahresveränderung der globalen Geldmenge M2 in Prozent, dann kann man sehen, dass diese seit Anfang des Jahres steigt. Falls diese Entwicklung anhält, ist davon auszugehen, dass M2 global gesehen wieder steigen wird. Dies wiederum wäre als positiv für Bitcoin und Co. zu werten. Wie die Entwicklung der Realzinse Bitcoin beeinflusst Ein weiterer wichtiger Indikator für die Attraktivität von Bitcoin als Investment ist die Entwicklung der Realzinsen. Als Realzinsen bezeichnet man Zinsen, die Anleger mit Staatsanleihen nach Abzug der Inflation auf ihre Einlagen, beispielsweise US-Dollar oder Euro, erzielen können. Wenn sie niedrig oder negativ sind, verdienen Anleger mit traditionellen Sparmethoden wenig oder verlieren sogar Geld. Daher suchen sie nach besseren Anlagemöglichkeiten. Bitcoin und andere Kryptowährungen können in solchen Zeiten attraktiv erscheinen, da sie als Möglichkeit gesehen werden, höhere Renditen zu erzielen. Zudem führen niedrige Realzinsen oft zu Sorgen über den Wert von normalem Geld, wodurch "harte" Vermögenswerte wie Bitcoin attraktiver werden. Kurz gesagt: Die Entwicklung der Realzinsen beeinflusst, wie und wo Menschen investieren und kann somit den Wert und das Interesse an Kryptowährungen steigern. Betrachten wir die aktuelle Entwicklung der Realzinsen, sehen wir, dass diese weiterhin auf hohem Niveau verweilen. Unter anderem deswegen halten sich Investoren derzeit bei Bitcoin-Investments zurück. Entwicklung der real Zinsen in Deutschland, Japan und USA. Quelle: Themarket.ch. Für eine erneute Krypto-Rallye wäre es daher wichtig, dass die Zinsen sinken, um Investments in Bitcoin und andere Kryptowährungen wieder attraktiver zu machen. In Anbetracht der aktuellen Zinspolitik der Zentralbanken dürfte man jedoch auch hier erwarten, dass diese im Laufe des nächsten Jahres sinken könnten. Der Krypto-Markt und die wachsende Bedeutung von Stablecoin-Liquidität Ebenfalls wichtig für eine erneute Rallye ist die Entwicklung der Menge an Stablecoins am Krypto-Markt. Stablecoins, wie Tether oder USDC, bieten nämlich eine Brücke zwischen Fiat-Währungen und Kryptowährungen. Und die Menge an Stablecoins ist gewissermaßen der "M2-Indikator" der Krypto-Welt. Die Rolle von Stablecoins als Wertespeicher und Mittel zum Transfer von Vermögenswerten macht sie zu einem entscheidenden Akteur im Krypto-Ökosystem. Ein Anstieg der Liquidität von Stablecoins könnte darauf hindeuten, dass mehr Kapital verfügbar ist, dass schnell in Kryptowährungen investiert werden kann. Zudem zeigt es, dass mehr Investoren bereit sind, ihre Fiat-Währungen auf Blockchain-Netzwerken zu parken, was ebenfalls ein positives Signal für die generelle Krypto-Adoption ist. Seit April 2022 ist die Marktkapitalisierung von Stablecoins um 26 Prozent gesunken. Doch dieser Rückgang scheint langsam ein Ende zu finden: In den letzten Wochen hat sich die Marktkapitalisierung der Stablecoins bei der Marke von 120 Milliarden US-Dollar stabilisiert. Stablecoin-Marktkapitalisierung und Kapital Zu- und Abflüsse im zeitlichen Verlauf. Quelle: Glassnode.com. Es könnte daher sein, dass wir uns aktuell in einer Phase der Erholung der auf Blockchain-Netzwerken verfügbaren Liquidität befinden, die darauf hindeutet, dass das Interesse am Krypto-Markt zurückkehrt. US-Staatsanleihen und ihre Tokenisierung Die fortschreitende Tokenisierung von US-Staatsanleihen könnte ein Hauptgrund dafür sein, dass Investoren zunehmend gewillt sind, ihre Fiat-Währungen erneut auf Blockchain-Netzwerken zu halten. Hierbei spielen insbesondere die inzwischen attraktiven und wettbewerbsfähigen Zinssätze eine Rolle. Ein Beispiel hierfür ist MakerDAOs DAI, welcher seit August um rund 1,3 Milliarden US-Dollar gewachsen ist. Durch die Bindung an das Spark-Protokoll, eine Sub-DAO von MakerDAO, wird eine jährliche Rendite von etwa fünf Prozent auf eingezahlte DAI generiert. Die Renditequelle kann On-Chain verifiziert werden und setzt sich aus einer Mischung von Realwelt-Assets (RWA), gestakten Ethereum und anderen Anlagen, die Rendite generieren, zusammen. Entwicklung der Marktkapitalisierung von DAI seit April 2023. Quelle: Defillama.com. Tethers stUSDT hebt sich als weiteres herausragendes Beispiel hervor – eine gestakte USDT-Version, die durch Real World Assets, wie z. B. US-Staatsanleihen, abgesichert ist und eine jährliche Rendite von rund vier bis fünf Prozent bietet. Die Marktkapitalisierung von stUSDT zeigt eine aufsteigende Tendenz und bewegt sich derzeit um die 1,78 Milliarden Dollar-Marke. Entwicklung der Marktkapitalisierung von stUSDT seit August 2023. Quelle: Defillama.com. Offensichtlich werden die Renditen von Stablecoins aufgrund der zunehmenden Tokenisierung von RWAs in Blockchain-Netzwerken wieder konkurrenzfähig. Beim Blick auf den gesamten RWA-Sektor ist ein deutlicher Anstieg feststellbar, was möglicherweise auf eine Liquiditätsrückkehr in die Krypto-Märkte hinweist. Fazit und Ausblick Diese wachsende On-Chain-Entwicklung könnte den Beginn eines erwarteten Liquiditätszuflusses markieren, der für einen nachhaltigen Aufwärtstrend bei Bitcoin und Co. entscheidend ist. Ein umfassenderer Blick, der sowohl traditionelle Finanzindikatoren als auch On-Chain-Indikatoren umfasst, ergibt somit ein vielversprechendes Bild für das Jahr 2024. Neben den genannten Aspekten beeinflussen jedoch diverse andere Faktoren den Krypto-Markt. Ein kontinuierliches Monitoring des Marktes ist daher unabdingbar, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Die Krypto-Welt ist volatil und ständig im Wandel, und Kursprognosen sind immer spekulativ. Disclaimer: Dieser Artikel spiegelt lediglich die Meinung des Autors wider und stellt keine Anlageberatung beziehungsweise Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.

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