Nach langem Hin und Her war es im Januar 2022 so weit: Facebook (heute Meta) gab die Vision einer eigenen Kryptowährung auf und kehrte damit die höchst umstrittene Blockchain- und Stablecoin-Plattform Diem unter den Tisch. Das gescheiterte Projekt sorgte im Krypto-Space neben einer gewissen Schadenfreude womöglich auch für ein kleines Aufatmen. Denn an Diem hatten einige der hellsten Software-Entwickler des Web 2.0 gearbeitet, die durchaus die Ressourcen und das Know-how gehabt hätten, die bestehenden Hürden der Blockchain zu überwinden und dem restlichen Sektor eine Kampfansage zu machen. So lautete zumindest die Idee.
Lange sah es so aus, als würden die Krypto-Kritiker nie erfahren, ob Facebooks Entwickler das Blockchain-Trilemma wirklich geknackt hatten. Bis jetzt. Denn aus den Ruinen trugen zwei Projekte die Erkenntnisse aus Diems Scheitern mit in den Web3-Sektor: Aptos und Sui. Während Aptos bereits im vergangenen Oktober an den Start ging, brauchte sein „Cousin“ Sui etwas länger, um in Fahrt zu kommen. Unter aufmerksamer Musterung des restlichen Sektors startete sodann auch Sui am 3. Mai dieses Jahres im Mainnet. Mit im Gepäck: die Vision, den Blockchain-Sektor von Grund auf zu revolutionieren.
Sui: Let’s Move
Die neue Layer-1-Blockchain mit Smart-Contract-Funktionalitäten basiert – genauso wie Ethereum, Cardano oder Solana – auf dem Proof-of-Stake-Konsensmechanismus. Hinter Sui steht das Entwicklerteam von Mysten Labs, das zum Großteil aus ehemaligen Mitarbeitern großer Web-2.0-Unternehmen besteht. Der bisherige Lebenslauf des Teams kann sich also sehen lassen: Apple, Oracle und Microsoft, um nur ein paar der Tech-Giganten zu nennen. Angeführt wird das Team von Evan Cheng, der seinerseits Chef der Entwicklerabteilung bei Facebook war. Dort verantworteten er und sein Team die Entwicklung von Move – die Programmiersprache für Diem, auf die auch Sui heute basiert. Die optimierte Version Sui Move gilt als Herzstück des Projekts und bildet das Fundament für eine umfassende, skalierbare und sichere Blockchain.
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