Regulierungs-ECHO Wann kommt die chinesische CBDC?

Digitale Zentralbankwährungen, sogenannte CBDCs, sind der neue Trend bei den Notenbanken weltweit. Angeführt von China wollen immer mehr Notenbanken die Versprechen von Kryptowährungen für sich nutzen, und nehmen die Möglichkeiten solcher staatlich gelenkter Bezahlalternativen ins Visier. Dabei schauen wir in der vergangenen Woche wieder gebannt auf das Reich der Mitte. Wir haben Euch die jüngsten Entwicklungen rund um Chinas Währungsprojekt, die übrigen CBDCs und andere staatliche Antworten weltweit zusammengefasst.

David Barkhausen
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Beitragsbild: Shutterstock

Willkommen zum Regulierungs-ECHO. Das wichtigste der vergangenen Woche zum Thema Regulierung rund um das Bitcoin-Ökosystem.

CBDC: Digitale Zentralbankwährungen – der Stand der Dinge

Erste staatliche Vorstöße, die die mögliche Einführung einer digitalen Alternative zur eigenen Nationalwährung ins Spiel bringen, reichen zwar bereits mehrere Jahre zurück. Besonders heute sind CBDCs jedoch in aller Munde. Wesentlichen Anteil an diesem Hype hat die Volksrepublik China. Bereits im vergangenen Jahr hat die Notenbank des Landes den baldigen Startschuss des digitalen Yuan verkündet. Eigenen Angaben zufolge laufen nun Tests, die schon bald für die erfolgreiche Premiere im Massenmarkt sorgen sollen. Weltweit haben seitdem mehrere Währungshüter nachgezogen und prüfen ihrerseits die Potentiale eigener CBDCs.  Damit Ihr nicht den Überblick verliert, haben wir Euch den aktuellen Stand der Dinge in puncto CBDCs zusammengetragen.

Chinas digitale Währung: Was wir bisher über DC/EP wissen

Wer mehr über das chinesische Mammutprojekt erfahren möchte, dem sei Jonas Groß‘ Zusammenfassung der derzeit offiziell noch „DC/EP“ getauften Initiative ans Herz gelegt. Für BTC-ECHO nimmt der Währungsforscher den aktuellen Planungsstand des CBDC-Projekts, dessen ökonomische und gesellschaftlichen Implikationen sowie nicht zuletzt die Kritik an der Initiative unter die Lupe.  

Ausgrabung mal anders: China hebt illegale Bitcoin-Mining-Farm aus

Abseits der eignen Währungspläne greift die Volksrepublik gleichzeitig weiter streng gegen Bitcoin & Co. durch. Für Bitcoin-Miner ist China trotz der ablehnenden Haltung der Regierung aufgrund geringer Stromkosten eine beliebte Wahlheimat. Um der harten Hand der Behörden zu entgehen, werden die Schürfer deshalb immer erfinderischer. Doch auch die Ermittler schauen immer genauer hin. In der vergangenen Woche ist es chinesischen Behörden gelungen, eine morbide getarnte Bitcoin-Mining-Farm auszuheben. Das Pikante: Von außen erschien die Farm als Begräbnisstätte. 

Interwork Alliance: Schwergewichtiger Branchenverband nimmt die Arbeit auf

Zwar sind Kryptowährungen in kaum einem Land so geächtet wie im Reich der Mitte. Hier ächzen Unternehmen zumeist unter offiziellen Verboten.

Doch solche Klarheit, ob und wie Token-Projekte vom Gesetz erfasst werden, besteht längst nicht überall. Verboten vermeiden und für Transparenz und einheitliche Regelungen sorgen, will ab sofort der gewichtige Branchenverband Interwork Alliance. Zu dessen Gründungsmitgliedern zählen zahlreiche namhafte (Krypto-)Unternehmen wie unter anderem Accenture, DTCC, die SIX-Exchange, UBS und Hyperledger.

Gemeinsam will man der weltweit flickenteppichhaften Regulierung von Krypto-Assets, Token und Smart Contracts mit einheitlichen Standards beikommen.

Bitcoin-Adaption: BTC-Boom in Afrika: Die Sache hat nur einen Haken

Mangelnde oder undurchsichtige Vorschriften lähmen indes auch die Krypto-Adaption auf dem afrikanischen Kontinent. So erfreuen sich Kryptowährungen laut einem aktuellen Report dort derzeit zwar großer Beliebtheit. Neben einer mangelhaften technologischen Infrastruktur ist auch die Regulierungsfrage für einen Großteil des Kontinents jedoch noch ungeklärt. Dem überdurchschnittlichen Interesse an Bitcoin & Co. stehe zudem nur eine dürftig ausgestattete technologische Infrastruktur gegenüber, warnt der Bericht. Trotz des wachsenden Zulaufs scheint der Weg zur Massenanwendung in Afrika somit weiter steinig.

US-Bankenaufsicht OCC bittet um Hilfe

Die US-Bankenaufsicht OCC versucht derweil weiter ihrer Expertise in Sachen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie zu erweitern. In der vergangenen Woche hat die Behörde Unternehmen, Verbände und die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, ihr Wissen über den US-Krypto-Space mit dem Staat zu teilen. Konkret soll es dabei um die unterschiedlichen Anwendungen und Geschäftsmodelle von Banken und Finanzdienstleistern gehen, bei denen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie zum Einsatz kommen. Mit den Hinweisen will man Gesetzeslücken und regulatorische Fehltritte vermeiden.  

In other News: USA fahnden nach Venezuelas Petro-Chef

In puncto Krypto-Adaption geht es in Venezuela derweil weiter abwärts. Seit vergangener Woche fandet die US-amerikanische Zollbehörde ICE nun nach dem Kopf hinter dem venezolanischen Digitalwährung Petro. Unter anderem wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung im internationalen Rauschgifthandel muss Joselit Ramirez Camacho damit ab sofort um seine Freiheit fürchten. Hinweise über den Verbleib seiner Person will die US-Einwanderungsbehörde ICE mit bis zu 5 Millionen US-Dollar belohnen. Erfolgsmeldungen zu dem venezolanischen Währungsprojekt sind jedoch ohnehin schon lange Mangelware. Nach Ansicht von Experten gilt der Petro, mit dem der sozialistische Staat der verheerenden Inflation im Land beikommen wollte, als gescheitert.

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