Gesundheitsmanagement US-Bundesstaat bringt Patientendaten auf die Blockchain

Die Vorteile der Blockchain können für den Gesundheitssektor eminent wichtig, gar lebensrettend sein. Der US-Bundesstaat Utah geht daher eine Kooperation mit dem Softwareunternehmen HHS ein.

Christian Stede
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Kugelschreiber, Patientenakte und Stethoskop

Beitragsbild: Shutterstock

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig der Zugriff auf Gesundheitsdaten sein kann. Erst durch diesen Ausbruch ist vielen klar geworden, dass in vielen Fällen die Patienten überhaupt keinen Zugang zu ihren eigenen Gesundheitsakten haben. Nicht nur bei Krankheiten mit langen Genesungszeiten erschwert dies die Behandlung ungemein. Zugleich stellen unzulängliche Informationen ein größeres Gesundheitsrisiko für die Gemeinschaft dar. Gerade in den USA droht die Situation, komplett aus dem Ruder zu laufen. Diese Woche wurde bekanntgegeben, dass der US-Bundesstaat Utah eine Kooperation mit dem Softwareunternehmen HHS Technology Group eingegangen ist, um Patientendaten per Blockchain zu speichern. Anhand dieser Lösung soll es laut den beteiligten Partnern leichter sein, den Datenaustausch zwischen Patienten, Gesundheits- und medizinischen Dienstleistern sicherzustellen. Dies gilt als großer Vorteil bei Naturkatastrophen und anderen Krisen.

Die neue Lösung basiert auf dem MediBook von HHS. Das MediBook ist eine Cloud-basierten, per Blockchain betriebene Lösung, die die Verwaltung und gemeinsame Nutzung kompletter Patientenakten über mehrere, unterschiedliche Systeme hinweg ermöglicht. Das MediBook von HHS stellt eine zuverlässige Informationsquelle zu dem Zustand der Patienten dar. Es ermöglicht Pflegern und Mitarbeitern an vorderster Front zugleich einen sicheren Zugang sowie eine fachgerechte Dokumentation. 

MediBook von HHS erhöht die Effizienz

Da diese von überall aus abgerufen werden kann, begleitet sie den Patienten quasi überall hin. Dies ermöglicht den Anbietern eine schnelle und nahtlose Überprüfung medizinischer Informationen für Patienten, die sie noch nie zuvor behandelt haben. Das Ergebnis ist außerdem eine deutlich effektivere Triage, wenn es wichtige medizinische Vorgeschichte und Grunderkrankungen gibt, die berücksichtigt werden sollten. Bei der gemeinsamen Nutzung von Daten sind gleichwohl die geltenden Regeln der Bundesgesetze zu beachten. Neue Vorschriften verlangen beispielsweise von den Krankenversicherern, den Zugriff auf vom Patienten genehmigte Anwendungen von Drittanbietern zu gestatten. Hintergrund ist, dass Patienten ihre eigenen Informationen wie Laborergebnisse und gerichtlich entschiedene Ansprüche jederzeit abrufen können. Der Zugriff auf die Daten erfolgt über eine Blockchain-basierte digitale Wallet. Diese ist rund um die Uhr unter Wahrung der Integrität und Sicherheit der Daten abrufbar.

Estland nimmt weltweit eine absolute Vorbildfunktion ein, was das Speichern von Gesundheitsdaten auf der Blockchain betrifft. Sage und schreibe 99 Prozent der Gesundheitsdaten sind dort digitalisiert. Von solchen Zahlen ist man in der Bundesrepublik Deutschland weit entfernt

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