Schau mir in die Augen, Kleines Unser Autor lässt sich für Worldcoin die Iris scannen

Worldcoin wurde vom ChatGPT-Erfinder mitgegründet. Und will eine neue digitale Identität schaffen. Der Ausweis – die Iris. Ein Selbstversuch.

Giacomo Maihofer
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Worldcoin

Beitragsbild: BTC-ECHO

| Unser Autor Giacomo Maihofer beim Worldcoin-Stand

Worldcoin polarisiert die Welt. Es ist das Krypto-Start-up des ChatGPT-Gründers Sam Altman. Und verfolgt eine ambitionierte Mission – mit umstrittenen Mitteln: die One-In-All-App für eine KI-dominierte Zukunft. Mit ihr soll man gebührenfrei und weltweit mit Kryptowährungen bezahlen können, seine Identität fälschungssicher nachweisen und sogar: ein bedingungsloses Grundeinkommen beziehen. Diesen Donnerstag ist Worldcoin in Deutschland gestartet. Im Alexa in Berlin, einem der größten Einkaufszentren der Stadt, rekrutiert man Nutzer. Der Haken: Wer mitmachen will, muss sich vor Ort seine Iris von einer Maschine einscannen lassen, dem “Orb”.

Ding, ding, ding, ding! Blade-Runner-Vibes, anyone? Wenn ich Freunden oder Kollegen erzähle, dass ich mir für Worldcoin meine Iris einscanne, lachen sie – im besten Fall. Im schlimmsten zweifeln sie an meiner geistigen Gesundheit.

“Bist du bescheuert?”

“Die werden deine intimsten biometrischen Daten speichern und weiterverkaufen. So wie alle anderen Tech-Firmen.”

“In zehn Jahren kommen sie mit Roboterhunden und lassen dich umbringen.”

Das überwiegende Stimmungsbild in den sozialen Medien: Skynet-Vergleiche und Terminator-Memes. Zu Recht?

Worldcoin: Das Tor zur Seele als Ausweis der Zukunft

Im Erdgeschoss des Alexa zwischen Parfümerien und Handygeschäften stehen sie: zwei Orbs und ein einsamer junger Promoter. Seine Devise: niemanden ansprechen, bei Interesse aufklären. Keine Statements an die Presse. Er holt eine offizielle Vertreterin der Firma: Friederike, 31, ausgebildete Kauffrau und sichtlich begeistert. “Ich war super fasziniert von der Vision und habe nach einigen Gesprächen direkt Feuer gefasst”, erklärt sie. Versteht sie die Skepsis im Netz? “Es ist eine Kommunikationsfrage. Wir wollen eine digitale Identität schaffen, die die Privatsphäre komplett schützt: Du brauchst keine E-Mail-Adresse angeben, keine Wohnanschrift oder Handynummer. Nicht einmal deinen Namen.”

Nur deine Augen musst du hergeben, das Tor zur Seele. Geht es noch intimer?

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