"Ultimate" geht an den Start Unstoppable-CEO erklärt Stärken und Schwächen der neuen DeFi Wallet

Das Krypto-Startup Unstoppable Finance startet seine DeFi-Wallet Ultimate in vielen Ländern weltweit. Zwar zählt Deutschland (noch) nicht dazu. Wir sprachen zum Start dennoch mit Co-Gründer und CEO Maximilian von Wallenberg.

Johannes Macswayed
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Unstoppable FInance

Beitragsbild: Ultimate

| Die drei Co-Gründer Maximilian von Wallenberg (links), Peter Grosskopf (mitte) und Omid Aladini (rechts).

Mit der Ultimate App geht das erste Produkt des Krypto-Startups Unstoppable Finance aus Berlin an den Start – vorerst allerdings nicht in Deutschland, denn hierzulande müsse Unstoppable Finance “noch ein paar regulatorische Abstimmungen vornehmen”, wie es zur Stunde vonseiten eines Unternehmenssprechers heißt. Ultimate ist eine non-custodial Mobile-Wallet, die speziell auf das dezentrale Finanzwesen (DeFi) zugeschnitten ist. Sie soll Anlegern einen einfachen Zugang zu geprüften Investment-Optionen geben und die One-Stop-Lösung für Multi-Chain-DeFi-Abenteuer und mehr werden.

BTC-ECHO hat die App zuvor getestet und sprach mit CEO und Co-Gründer Maximilian von Wallenberg. Gemeinsam mit CTO Peter Grosskopf und Omid Aladini (Director of Engineering) war er zuvor am Aufbau der Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) beteiligt – Deutschlands erster regulierten Börse für digitale Vermögenswerte.

Multi-Chain

Ultimate startet auf der Blockchain von Solana, deren DeFi-Aktivität gemessen am Total Value Locked derzeit noch deutlich im Schatten Ethereums steht.

“Wir haben uns zu Beginn der Entwicklung im vergangenen Oktober gesagt: Wir wollen eine Chain haben, die jetzt schon schnell und günstig ist.” erklärt uns CEO von Wallenberg aber auf die Frage, warum die Wallet-App ausgerechnet auf Solana läuft. Ziel ist es, Nutzern eine unmittelbare Erfahrung anzubieten, ähnlich der Brokerage-Apps wie Robinhood, nur eben komplett on-chain.

Nichtsdestotrotz sei eine Ethereum-Integration so gut wie fertig und schon bald Teil der App. Dann soll der Zugang zum Ökosystem mit Ultimate über Layer-1- und Layer-2-Anwendungen, aber auch Bridging-Protokolle und Aggregatoren leicht und intuitiv sein. Diese seien laut von Wallenberg bisher selbst für “DeFi-Natives” noch umständlich in der Handhabung. Im weiteren Verlauf der Entwicklung wäre laut des CEOs eine Integration weiterer Blockchains und Scaling-Lösungen leicht möglich, um die “Multi-Chain-Vision” des Wallets einzulösen.

Unstoppables Ultimate App: Rundum DeFi

Das Ziel Ultimates besteht darin, “eine benutzerfreundliche Oberfläche neben einer Reihe kuratierter DeFi-Protokolle bereitzustellen”. Ein eigener “DeFi Co-Pilot” also. Auch deshalb ist die dApp-Auswahl zum Start noch überschaubar. Für den einfachen Handel und für Swaps verwendet die App Raydium und Orca. Staken können Nutzer über Lido Finance, um etwa 5 Prozent Rendite (APY) auf ihre Solana-Token zu verdienen. Die App ist dafür einfach aufgebaut und tatsächlich enorm einfach in der Bedienung.

Dabei ist die Ultimate App keinesfalls nur für Anfänger gedacht, heißt es. “Mit dem ersten Produkt gehen wir eher schon auf den erfahreneren Nutzer” erklärt von Wallenberg. Der weitere Ausbau von In-App-Education- oder Discovery stünden daher noch nicht im Fokus. Stattdessen biete man Features an, die bereits von geübten DeFi-Nutzern gefragt sind. So auch Friktion Finance, ein Protokoll, das über automatisierte Optionshandelsstrategien Renditen erwirtschaftet, die derzeit bei 14 bis 29 Prozent APY liegen.

Weitere Anlagemöglichkeiten sollen folgen. Man schaue aber stets “ganz genau hin, welche Protokolle da mit aufgenommen werden”, erklärt von Wallenberg. Und jede Verbindung mit DeFi-Protokollen habe “eine Art Firewall-Layer” dazwischen, um die nötige Sicherheit zu gewährleisten. Denn vielen Nutzern sei häufig nicht klar, mit welchen Protokollen sie eigentlich interagieren oder welche Rechte sie mit ihrer Signatur freigeben, so der CEO.

Mit der Ultimate App lassen sich auch NFTs halten, wenngleich dies kein Schwerpunkt sei. NFTs sind laut von Wallenberg ein kultureller Aspekt, den Ultimate zwar unterstützt, aber die perfekte “Purchase-Erfahrung” zu bauen ist nicht im Fokus. 

Portfolio-Tracker und mehr

Hauptaugenmerk der Ultimate-App ist aber das Portfolio-Tracking. Denn viele Wallets bieten ihren Nutzern nur eine Momentaufnahme der gehaltenen Coins und Token, so von Wallenberg. Ultimate sei hier die erste Mobile-Wallet auf Solana, das auch Auskunft über die Portfolio-Vergangenheit und “Profit and Loss”-Analysen (PNL) bietet. Chart-Integrationen helfen ebenfalls bei der Wahl der richtigen Coins. Auch wir finden: ein sehr nützliches Tool, das für viele DeFi-Trader spannend sein dürfte.

Übersichtlich und intuitiv soll DeFi auf der Ultimate App sein. | Quelle: Ultimate

An einer Hardware-Wallet Anbindung wird derzeit gearbeitet. Für zusätzliche Sicherheit gibt es zunächst die Option für die Cloud-Speicherung der privaten Schlüssel. Diese sei laut von Wallenberg nicht standardmäßig aktiviert. Man fühle sich aber sicher, die Option anzubieten, auch da die meisten Nutzer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung im Zuge des Apple Wallet Setups aktiviert hätten, so der CEO. Ultimate sei zudem in puncto Sicherheit offen dafür, zukünftige Innovationen zu integrieren, bspw. Multi-Faktor- oder Social-Recovery. 

Über bekannte Drittanbieter wie Moonpay können Coins und Token weiter direkt im Wallet gekauft werden (Onramp). “Geld onchain zu bekommen, ist einer unserer Grundpfeiler”, erklärt von Wallenberg. Der Prozess sei heute noch “zu teuer und zu komplex”, wie er findet. Man wolle deshalb über geeignete Partner hier die “beste Onramp-Erfahrung” bieten.

Lediglich eine Browser-Integration à la Metamask sei dem CEO zufolge noch nicht im Angebot von Ultimate. “Wir schauen uns bei dApp Browsern die Optionen an, aber immer unter dem Vorbehalt, dass wir den Nutzer in gewisser Weise vor sich selbst schützen wollen”. Trotz Vorbehalte ein Feature, dass nach wie vor von vielen DeFi-Tradern bevorzugt wird und daher langfristig unerlässlich sein sollte.

Die Zukunft von DeFi

Die Wallet launcht inmitten des Bärenmarktes. Das dezentrale Finanzwesen litt in den zuletzt wie andere Sektoren auch unter dem Terra-Crash und rückte durch zahlreiche Hacks vergangen Monat ins Rampenlicht. Auch Solana blieb hiervon nicht verschont.

Ultimate CEO Maximilian von Wallenberg bleibt dennoch zuversichtlich, wenngleich das dezentrale Finanzwesen noch einiges an Entwicklung vor sich hat. “Wir glauben, der Bärenmarkt wird schon noch eine ganze Weile dauern”, erklärt er. “Wir werden während dieser Bärenmarkt-Phase primär im DeFi-Sektor wachsen”. Doch er betont: “Aber, wir glauben, dass sehr viel mehr Leute auch jetzt noch im DeFi-Markt aktiv wären, wenn die Produkte einfacher wären.”

Für Ultimate also Zeit genug nach dem Launch auf dem soliden Fundament zu bauen. Das Ziel von Unstoppable Finance ist ambitioniert. Einige der entscheidenden Integrationen folgen noch. Der Launch auf Android steht ebenfalls aus. “Wenn der nächste Bull-Run kommt, wollen wir an der Position sein, wo wir das Go-to-Wallet sind, das die Leute empfehlen”. “Jeder Nutzer, der mit DeFi interagieren will, soll das können. Die klare Anlaufstelle soll dann die Ultimate Wallet sein”, so von Wallenberg. 

Diese Versprechen gilt es einzulösen. Neben der Veröffentlichung in Deutschland werden vor allem die Ethereum-Integration und Anwendung auf dessen Layer-2-Chains von Bedeutung sein. Das Portfolio-Tracking gepaart mit der intuitiven Handhabung stechen bereits jetzt hervor. Mit Ultimate dürfte daher im Krypto-Sektor auf jeden Fall gerechnet werden.

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