Hands on Token Economy – Das Blockchain-Brettspiel im Vorabtest

Wir haben das neue Brettspiel „Token Economy“ ausprobiert. Champagnerflaschen wurden geköpft, Tränen flossen und gelernt haben wir auch etwas. Glücklicherweise können wir sagen: Es sind keine Freundschaften kaputtgegangen. Ein Testbericht zum Bitcoin-Spiel.

Alexander Leyde
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Beitragsbild: Shutterstock

Token Economy – The Game“ ist ein neues Gesellschaftsspiel von „bot’s don’t cry“, das sich mit der Krypto-Ökonomie spielerisch auseinandersetzt. Angelehnt an den Klassiker „Monopoly“ bringt es den Spielern das Tokenisieren und Emittieren von Werten näher, führt als Achterbahnfahrt durch den Krypto-Markt und stellt dar, was man als Monopolist von Bitcoin-Börsen erwarten darf. Durch Crowdfunding wollen die Macher Felix Saible, Loraine Olalia und Dominik Jocham das Krypto-Universum besonders Laien zugänglicher machen.

Ziel des Spiels ist der finanzielle Bankrott der Mitspieler und ein eigener Geldspeicher à la Dagobert Duck. Durch Unternehmensbeteiligungen und das Handeln mit den Kryptowährungen Bitcoin, Ether, Ripple, Bitcoin Cash und Litecoin lässt sich dies leicht bewerkstelligen – natürlich gehört auch Glück dazu. Als erstes kauft man Vermögenswerte: Vom „Openhairfestival“ über die „Matterhorn Marken-Lizenz“ bis zum „Bündner Kunstmuseum“ ist alles dabei. Nach dem Kauf kann man diese tokenisieren und sich an fremden Unternehmen beteiligen, indem man die Unternehmens-Token anderer Mitspieler kauft. Durch die Nutzungsgebühren – in Monopoly-Sprech: Miete – verdient man an den eigenen oder durch Dividenden an fremden Vermögenswerten.

Bitcoin und Co. an virtuellen Börsen handeln

Ereigniskarten würzen das Spiel. Ist man etwa als Redner auf einer Blockchain-Konferenz eingeladen, so setzt man eine Runde aus. Gewinnt die eigene Geschäftsidee bei einem Start-up-Wettbewerb, erhält man 800 Schweizer Franken. Neben den Ereigniskarten gibt es die Kurskarten. Auf ihnen ist der Kurs der fünf Kryptowährungen abgebildet. Wie an realen Bitcoin-Börsen ist der Markt höchst volatil. 30 Karten zeigen die Kursentwicklungen am Krypto-Markt, der rundenbasiert wächst oder schrumpft.

So ist beispielsweise der niedrigste Bitcoin-Kurs 1.100 Schweizer Franken, der höchstnotierte 20.000 Schweizer Franken. Ripples XRP ist von 50 bis 950 Schweizer Franken handelbar. Um das Krypto-Glücksspiel an die reale Welt anzupassen, müssen sich Spieler vor dem Aufdecken der nächsten Karte entscheiden, ob sie kaufen oder verkaufen wollen. Beim Umdrehen der Kurskarte sind daher euphorische bis frustrierende Gefühle keine Seltenheit. Spannung ist also garantiert.

Freuen können sich die Besitzer der beiden Börsen-Unternehmenskarten übrigens sehr oft. Denn sie erhalten bei den meisten Transaktionen feste Gebühren – wie bei echten Bitcoin-Börsen. Ist ein Spieler Besitzer beider Börsen, so erhält er die doppelten Gebühren. Die Vorteile eines Monopolisten und die daraus resultierenden Nachteile für alle anderen Marktteilnehmer führt das Spiel so konkret vor Augen.

Spaß beim Familienabend oder in der WG: Token Economy

Das Würfelspiel ist sowohl für Krypto-Vertraute als auch für -Neulinge geeignet. Während es Anfänger an Themen wie Bitcoin-Börsen, Token und Investment heranführt, können alte Krypto-Hasen ihr Glück ebenfalls konsequenzlos versuchen. Die selbst für den Krypto-Markt bisweilen extrem schwankenden Kurse wirken teils unrealistisch, doch verdeutlichen sie das Grundprinzip der Token-Wirtschaft.

Das Spiel lehrt zwar relativ wenig, dafür regt es umso mehr an, sich mit der Bitcoin-Welt auseinanderzusetzen. Wer mit dem Begriff „Hard Fork“ oder „Smart Contract“ nichts anfangen kann, wird im Spiel vergeblich nach einer Erklärung suchen – aber sie zumindest in einen Kontext setzen können.

Egal ob Zocker, vorsichtiger Investor am Bitcoin-Markt, Stratege mit breitem Portfolio oder experimentierfreudiger Banker: Für alle ist etwas dabei. Der Nervenkitzel jeder neuen Runde macht das Spiel aufregend, denn das große Glück oder der Ruin kann hinter der nächsten Ecke warten. Der Gewinner darf sich freuen, die Verlierer können sich aber auch trösten: Ist ja nur ein Spiel! Hier geht es zum Crowdfunding der Entwickler.

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