Unlauterer Token Sale Sammelklage gegen TRON, Binance und BitMEX

Schwerer Schlag gegen das Krypto-Ökosystem: Gleich elf Unternehmen sind Beschuldigte einer Sammelklage, laut derer die Unternehmen Investoren bewusst über den Status von Token getäuscht haben sollen. Mit Binance, BitMEX und der Tron Foundation sind auch Schwergewichte der Krypto-Branche auf der Anklagebank vertreten.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

In dem Sammelverfahren wird unter anderem Binance, Block.one, BitMEX und Tron vorgeworfen, Investoren durch den Verkauf von Token getäuscht zu haben. Diese seien öffentlich nicht als Wertpapiere beworben worden, obwohl es sich per US-Börsenrecht um Security Token handele. Für deren Handel fehlte es zudem an der nötigen Registrierung bei der Securities and Exchange Commission (SEC).

Zu den angeklagten Unternehmen zählen:

  • HDR Global Trading Ltd. (BitMEX)
  • KuCoin
  • TRON Foundation
  • Quantstamp Inc.
  • Bibox Group Holdings
  • KayDex Pte Ltd.
  • Status Research & Development GmbH
  • Block.one
  • BProtocol Foundation
  • Civic Technologies Inc.
  • Binance

Laut Anklageschrift sollen die Unternehmen Anleger über den Status der Token getäuscht haben. So sollen sie Token als so genannte Utility Token verkauft haben, die dem Gesetz nach nicht als Wertpapiere registriert werden müssen. Einige der Unternehmen sollen ihre Token zudem öffentlich mit Bitcoin und Ether verglichen haben, keine Wertpapiere sind, und somit falsche Erwartungen geweckt haben. Den Anlegern sei somit nicht bewusst gewesen, dass die Token bei der US-Börsenaufsichtsbehörde registriert werden müssten.

Insgesamt 42 Kläger aus 16 Ländern beteiligen sich an dem Verfahren. Die Klage wurde am Freitag, den 03. März, eingereicht. Die Anwaltskanzlei führte bereits das Verfahren gegen Bitfinex wegen des Verdachts der Marktmanipulation in 2019 und vertritt aktuell den Kleiman-Nachlass im Rechtsstreit mit Craig Wright.

Binance soll Investoren über Token-Status getäuscht haben

Binance soll Transaktionen mit einer Reihe von Token durchgeführt haben, ohne diese als Wertpapiere, also als Securities zu registrieren. Zudem verfügte Binance nicht über die nötigen Lizenzen der SEC, um Dienste als Börse oder Broker anzubieten. Die Anwälte verklagen Binance demnach auf Schadensersatz für den Kauf der Token für die letzten drei Jahre, wie es In der Anklage gegen die Krypto-Börse heißt:

Im Namen einer Gruppe von Anlegern, die zwölf digitale Token gekauft haben, die Binance seit dem 1. Juli 2017 über ihre Online-Börse verkauft hat, ohne sich nach den geltenden Bundes- und Landeswertpapiergesetzen als Börse oder Broker-Dealer zu registrieren, und ohne dass eine Registrierungserklärung für die von ihr verkauften Wertpapiere in Kraft ist, versuchen die Kläger und Mitglieder der Sammelklägergruppe, die Gebühren, die sie an Binance im Zusammenhang mit ihren Käufen von EOS, BNT, SNT, QSP, KNC, TRX, FUN, ICX, OMG, LEND, ELF und CVC bezahlt haben, zurückzufordern.

Ethereum-Vergleich könnte für TRON teuer werden

Die Klage gegen die TRON Foundation unterstellt den Angeklagten (Gründer Justin Sun, CTO Zhiquiang Chen und die Tron Foundation) ab Juni 2017 die Wertpapiere von TRON (TRXToken) unter Verletzung der US-Wertpapiergesetze „beworben, angeboten und verkauft“ zu haben:

Innerhalb des Sammelklagezeitraums, der vom 26. Juni 2017 bis heute andauert, haben TRON und die Einzelangeklagten Justin Sun und Zhiqiang (Lucien) Chen die Wertpapiere von TRON, die so genannten TRX-Token, in den gesamten Vereinigten Staaten unter Verletzung der Bundes- und Staatswertpapiergesetze beworben, angeboten und verkauft. Die Kläger erheben einzeln und im Namen der Anleger, die TRX in den Vereinigten Staaten gekauft haben, Ansprüche auf Rückerstattung des für die TRX-Token gezahlten Entgelts zusammen mit den Zinsen darauf sowie auf Erstattung der Anwaltskosten und -gebühren,

heißt es in der Anklage. Obwohl es sich bei TRX um Securities handele, registrierte TRON diese nicht als Wertpapiere bei der SEC. Zudem stünde im TRON-Whitepaper bereits ausdrücklich, dass TRX keine Wertpapiere seien. Anleger sollen so in den Irrglauben geführt worden sein, dass die Emission der Token nicht den US-Wertpapiergesetzen unterliege. Zu guter Letzt soll TRON CEO Justin Sun TRX mit Ether (ETH) verglichen haben und damit den Token mit einem Asset verglichen haben, das von der SEC als Handelsgut (Commodity) und nicht als Wertpapier behandelt wird.

Die Liste der Anklageschriften gegen die weiteren Unternehmen lässt sich hier einsehen.

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