Klimaschutz Norwegen: Dient Chinas restriktive Mining-Politik als Blaupause?

Die norwegische Regierung erwägt Möglichkeiten zur Begrenzung der Auswirkungen des Krypto-Minings, das aber schon zu 90 Prozent regenerative Energien nutzt.

Christian Stede
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Norwegische Flagge weht über dem Wasser.

Beitragsbild: Shutterstock

Die norwegischen Behörden erwägen mögliche politische Maßnahmen gegen Krypto-Miner. Damit möchten sie etwas gegen die Auswirkungen des Krypto-Minings auf die Umwelt unternehmen. Dies ließ der für die lokale Regierung und regionale Entwicklung zuständige Minister des Landes verlauten. Als Teil der Überprüfung beabsichtigt die norwegische Regierung, bestimmte Lösungen zu prüfen. Diese stammen ursprünglich von schwedischen Regulierungsbehörden und sollen als Vorbild für ganz Europa gelten. Im Gespräch mit Euronews Next erklärte Minister Bjørn Arild Gram außerdem:

Obwohl das Krypto-Mining und die zugrundeliegende Technologie auf lange Sicht einige Vorteile bieten könnte, ist es schwierig, die umfassende Nutzung erneuerbarer Energien heute zu rechtfertigen. Wir prüfen derzeit mögliche politische Maßnahmen, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Krypto-Mining zu bewältigen.

Einzelheiten zu den in Erwägung gezogenen Maßnahmen nannte Gram gleichwohl nicht. Sollte Norwegen dem Beispiel der schwedischen Regulierungsbehörden aber folgen, könnten sich die im nordeuropäischen Land ansässigen Miner im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen. 

90 Prozent der Mining-Energie Norwegens stammt aus Wasserkraft

Denn neben den eigentlich günstigen klimatischen Bedingungen sind Länder wie Norwegen, Schweden und auch Island für Miner noch aus anderen Gründen interessant. Die Region verfügt über reichlich erneuerbare Energieressourcen und hat überdies relativ niedrige Stromtarife. Laut Statistiken bietet Norwegen den günstigsten Strom für Geschäftskunden im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) an. 90 Prozent der Energie stammt aus Wasserkraft. Mit Argumenten des Klimaschutzes dürften die Verantwortlichen, die den Minern ihre Arbeit erschweren wollen, daher eigentlich nicht weit kommen. Schließlich ist es bei vielen Initiativen das erklärte Ziel, durch Mining regenerative Energien zu fördern.

Schweden braucht die erneuerbare Energie, die die Kryptominer abziehen, für den Klimawandel wesentlicher Dienstleistungen. Die zunehmende Nutzung durch Miner gefährdet unsere Fähigkeit, das Pariser Abkommen einzuhalten

, warnten die Direktoren von Schwedens Finanzaufsichtsbehörde und Umweltschutzbehörde, Erik Thedéen und Björn Risinger. 

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