Entwicklungsländer profitieren von Bitcoin
Die Bevölkerung in Nigeria ist – wie weite Teile Afrikas – von Remissen abhängig. Das sind Geldsendungen von Migranten in ihr Heimatland. Die ökonomisch schlechten Bedingungen führen dazu, dass oft Familienmitglieder auswandern, auf anderen Teilen der Erde arbeiten und Geld erwirtschaften, dass sie anschließend ihrer Familie senden.
Dazu werden häufig Services wie WesternUnion oder MoneyGram genutzt. Sie ermöglichen einfache Bargeldeinzahlungen des Senders und ermöglichen es dem Empfänger, das Geld wiederum in Form von Bargeld in einer Filiale in der Heimat abzuholen. Der Geldversand ist in diesem Anwendungsfall sehr einfach, führt aber oft relativ hohe Kosten mit sich, die entsprechende Anbieter verlangen. Bitcoins hingegen profitieren geradezu von den geringen Transaktionskosten, die vor allem auch unabhängig von der Region des Sender/Empfängers sind.
Bitcoin könnte Inflationsprobleme lösen
Die nationale Währung in Nigeria, der Naira, verlor in der zweiten Hälfte 2016 um 40% an Wert. Hohe Inflationsraten veranlassen Bürger oft dazu, ihr Vermögen in Fremdwährungen zu tauschen. Jedoch ist dies für den Ottonormalverbraucher bzw. sämtliche Privatpersonen in Nigeria nur extrem schwer möglich, wenn nicht sogar unmöglich. Auch hier kommt der Bitcoin – entweder als Zwischenprodukt zum Tauschen in andere Währungen, oder als Safe Haven – ins Spiel.
Nigeria: Wie es ein Entwicklungslamnd geschafft hat, 100.000 Bitcoin-Akzeptanzstellen aufzubauen
Überraschenderweise hat gerade das sogenannte MMM System, dass selbst in der Wikipedia als Pyramidensystem benannt wird, die weite Verbreitung von Bitcoin hervorgerufen. Experten vermuten, dass sie eigentlich schlechten Pyramidensysteme dazu geführt haben, dass in diesem Fall zumindest eine Bekanntheit von Bitcoins erreicht wurde, die nun für positive Zwecke genutzt wird.
Bitcoin Transaktionen und Investitionen werden in Nigeria bisher nicht besteuert. Ein weiterer Vorteil, den die Bevölkerung zu nutzen weiß.
In einem aktuellen Bericht erklärt das englischsprachige Nachrichtenmagazin newsbtc, dass es in Nigeria bereits jetzt 100.000 Bitcoin-Akzeptanzstellen gebe. Die Informationen wurden bisher nicht offiziell bestätigt. Menschen aus Nigeria selbst meldeten sich als Antwort auf den Bericht mit eigenen Erfahrungen: Sie erklären, dass der Bitcoin in ihrer Heimat bereits weit verbreitet sei, halten eine Zahl von 100.000 aber für weitaus unrealistisch. Sollte es eine Korrektur der Zahl oder eine Nachlieferung der Quelle geben, werden wir die Aktualisierungen hier veröffentlichen.
BTC-ECHO
Englische Originalversion von JP Buntinx via newsBtc