"Stoner Cats" NFT-Projekt von Mila Kunis verklagt

Das NFT-Projekt “Stoner Cats” von Schauspielerin Mila Kunis soll gegen Wertpapiergesetze verstoßen haben. Anleger könnten entschädigt werden.

Moritz Draht
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Mila Kunis

Beitragsbild: picture alliance

| Die SEC hat das NFT-Projekt Stoner Cats von Mila Kunis verklagt

Die SEC hat erneut ein Machtwort in der Krypto-Industrie gesprochen. Die Herausgeber der NFT-Kollektion Stoner Cats, darunter Schauspielerin Mila Kunis, wurden wegen unerlaubten Wertpapierhandels verklagt. Laut SEC sollen die NFTs mit Gewinnversprechen verkauft, 20 Millionen US-Dollar allein durch Tantiemen eingenommen worden sein. Nach den Rundumschlägen im Altcoin-Sektor scheinen nun auch NFT-Projekte ins Kreuzfeuer der Behörde zu geraten. Kritik daran kommt auch aus eigenen Reihen.

SEC verklagt NFT-Projekt

Seit geraumer Zeit, spätestens durch das Verfahren gegen Ripple, steht der Krypto-Sektor unter Generalverdacht der SEC. Ein häufiger Vorwurf: unregistrierter Wertpapierhandel. Keinen Spaß versteht die Behörde offenbar auch bei dem von Mila Kunis mitgegründeten NFT-Projekt Stoner Cats. Der Verkauf der aus 10.000 unterschiedlichen Comickatzen bestehenden Token-Sammlung, zu der auch eine eigene Animationsserie produziert wird, soll gegen Wertpapiergesetze verstoßen haben.

Laut SEC seien die NFTs mit Gewinnerwartung beworben worden, “einschließlich der Möglichkeit für die Besitzer, ihre NFTs auf dem Sekundärmarkt weiterzuverkaufen”. Zum öffentlichkeitswirksamen Marketing beigetragen haben soll auch die prominente Besetzung: Ashton Kutcher, Jane Fonda, Seth MacFarlane, Chris Rock und auch Vitalik Buterin liehen den bekifften Comickätzchen in der Serie ihre Stimmen.

Die NFTs kamen 2021 auf den Markt und waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Acht Millionen US-Dollar soll SC2 mit dem Verkauf eingenommen haben, zwanzig weitere durch Lizenzgebühren.

Anleger sollen entschädigt werden

Eine Unterlassungsverfügung sowie eine Strafzahlung von einer Million US-Dollar hätten die Stoner-Cats-Herausgeber bereits akzeptiert, so die SEC. Das Geld soll in einen Fonds fließen, “aus dem geschädigte Anleger Gelder zurückerhalten, die sie für den Kauf der NFTs gezahlt haben”. Konkreteres hierzu ließ die Behörde offen. Außerdem müsse SC2 “alle in seinem Besitz oder unter seiner Kontrolle befindlichen NFTs vernichten”.

Wie es mit dem Projekt nun weitergeht, ist unklar. Die “Website und die Inhalte von Stoner Cats werden über den dezentralen Hosting- und Archivierungsdienst Arweave dauerhaft verfügbar sein”, heißt es auf der Seite von Stoner Cats. Und weiter: “Wir haben keine Kontrolle über den Inhalt und der Inhalt kann niemals entfernt werden”.

SC2 hat sich verpflichtet, die NFTs aus dem Handel zu ziehen, laut Opensea gibt es jedoch über 5.000 NFT-Besitzer. Deren Token können weiter gehandelt werden. Wie Daten zeigen, sind die zuletzt gesunkenen Preise nach der SEC-Watsche sogar gestiegen. Möglicherweise mit Gewinnabsichten nach dem medialen Rummel, mit Hoffnung auf Entschädigung, oder einfach nur aus Trotz.

Kritik aus eigenen Reihen

In einer gemeinsamen Erklärung der SEC-Kommissionäre Hester Peirce und Mark Uyeda wird das Vorgehen der Behörde als überzogen kritisiert. Dass die NFTs nun wie Wertpapiere behandelt werden, entbehre “jeglicher sinnvoller Begrenzungsgrundsätze”. Würden Wertpapiergesetze ebenso “auf physische Sammlerstücke” angewendet, “würde die Kreativität der Künstler im Schatten der rechtlichen Unklarheit verkümmern”.

Der NFT-Markt habe zwar “keinen Freifahrtschein”, betonen Peirce und Uyeda, Projekte wie die Stoner Cats fielen aber eher unter “Fan-Crowdfunding”. Im Grunde würden sich die NFTs “nicht wesentlich von Star Wars-Sammelfiguren” unterscheiden. Anstatt “willkürlicher Vollstreckungsmaßnahmen”, sollten nun “klare Richtlinien für Künstler und andere Kreative” aufgestellt werden.

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