NFTs gegen Tacho-Betrug? Wie dieser SUV auf die Blockchain setzt

Tacho-Betrug ist nach wie vor ein gravierendes Problem im Gebrauchtwagenhandel, sagt der ADAC. Die Blockchain und NFTs könnte hier Abhilfe schaffen.

Daniel Hoppmann
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NFT können gegen Tacho-Betrug helfen

Beitragsbild: Picture Alliance

Die Manipulation von Fahrzeugdaten ist in Deutschland nach wie vor ein gängiges Problem – vor allem im Gebrauchtwagenhandel. Der ADAC schätzte in einer Untersuchung im November vergangenen Jahres, dass in der Bundesrepublik etwa zwei Millionen Autos jedes Jahr auf dem Sekundärmarkt mit gefälschten Daten verkauft werden. Polizeiangaben zufolge beläuft sich die jährliche Schadenssumme in Deutschland auf etwa 6 Milliarden Euro.

Der Automobilclub stellte darüber hinaus fest, dass in den meisten Fällen der sogenannten Tacho-Manipulation das Frisieren der Daten nicht erst kurz vor dem Verkauf, sondern während der gesamten Nutzungsdauer geschehe. Ziel der Betrüger sei es, die gefälschten Zahlen bei den Hersteller-Werkstätten einzuschleusen, um sie so zu “verifizieren”.

Die EU reagierte bereits 2017 und brachte eine Verordnung heraus, die vorschreibt, dass der Kilometerstand im Auto “systematisch geschützt” werden müsse. Dennoch seien auch neuere Modelle nach wie vor anfällig für Manipulation. Stichprobenuntersuchungen des Automobilclubs hätten dies ergeben.

Ein denkbarer Lösungsansatz im Kampf gegen Tacho-Betrug sei dabei die Blockchain-Technologie, meint ein Sprecher des ADAC gegenüber BTC-ECHO.

Alfa Romeo nutzt NFT im neuen “Tonale”

Das sieht offenbar auch Alfa Romeo so. Der italienische Autohersteller stellte Anfang Februar das 2023er-SUV-Modell “Tonale” vor. Dabei setzt man auch auf den Einsatz der Blockchain-Technologie – genauer gesagt auf NFTs.

Dabei handelt es sich um ein Blockchain-Zertifikat, das Alfa Romeo auf Kundenwunsch generiert. Der NFT enthält zu Beginn die Daten des Herstellers wie etwa Ausstattung, Farbe und Fahrzeugversion. Während der Nutzung oder beim Verkauf können Kunden zudem einen weiteren NFT erstellen, der Auskunft über die Nutzungsdaten wie Kilometerstand, Fahrzyklen oder auch den Batteriestatus gibt.

Stellt sich die Frage, wo die NFTs gelagert werden. Eine Wallet sei nicht in dem Auto integriert, teilt eine Unternehmenssprecherin des Mutterkonzerns Stellantis gegenüber BTC-ECHO mit. Sondern:

Der Kunde bekommt eine Wallet in einer speziellen Cloud, sodass er auch mehr als ein Zertifikat, etwa für mehrere Fahrzeuge, speichern kann (Es gibt jeweils eines pro Fahrzeug). Es wird über eine mobile App verwaltet, mit einem speziellen Link, um das NFT zu ‘erstellen’.

Stellantis gegenüber BTC-ECHO

Die technische Grundlage der NFT-Funktion könne man derzeit noch nicht mitteilen. So viel ist jedoch sicher: Eine hauseigene Blockchain-Lösung verwendet Alfa Romeo nicht. Wie die Technologie generell den Mobilitätssektor umkrempeln kann, erfahrt ihr hier.

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