Rückkehr der P2P-Dienste Nach Limewire jetzt auch Napster im Web 3.0

Nachdem die nostalgische Filesharing-Plattform Limewire jüngst ihr Comback gefeiert hatte, ist nun ein weiterer totgeglaubter P2P-Dienst wieder zurück: Napster will als dezentrales Musik-Ökosystem im Web 3.0 durchstarten. Ist das die Revolution des Streamings?

Jonas Oppermann
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Napster Logo
| Der nostalgische P2P-Dienst Napster plant sein Comeback als dezentrales Musik-Ökosystem.

Napster nutzte in der Web1-Ära erstmals die Peer-to-Peer-Technologie und stellte die Fans in den Mittelpunkt. So schuf das junge Unternehmen damals eine neue Art des Musikvertriebs.

Jetzt kehrt Napster zu seinen Wurzeln zurück und wird zum dezentralisierten Musik-Ökosystem mit Vorteilen für Fans, Musikproduzenten und Rechteinhabern. Unterstützt wird das Vorhaben durch die Blockchain Algorand.

Unter neuer Führung möchte man die Musikindustrie mit der Blockchain-Technologie bereichern. Neben Algorand ist auch der Kryptowährungsfonds Brevan Howard Digital Assets des britischen Investors Alan Howard Teil des von Hivemind geführten Konsortiums, das die Musikplattform vor einigen Monaten gekauft hat.

“Wir treten in die Ära des Streaming-Plus von Musik ein, einer der wenigen skalierbaren Geschäftsbereiche, in denen die Einführung von Blockchain-Technologie für alle Beteiligten unmittelbar Sinn macht“, erklärt Emmy Lovell, Interim-CEO von Napster. “Die Menschen, die Musik machen, die Menschen, die sie hören, und diejenigen, die ihr geistiges Eigentum besitzen, hängen alle bereits stark von der Technologie ab. Web3 eröffnet eine Möglichkeit, das Musik-Ökosystem zu vertiefen, zu erweitern und zu verbessern.”

Der Napster Token

Das britische Unternehmen Napster plant die Einführung eines eigenen Tokens ($NAPSTER). Die Idee ist, dass Nutzer der Streaming-Plattform damit Tickets und Musik mit den vom Unternehmen geförderten Künstlern kaufen können. Die Napster Innovation Foundation, eine Nichtregierungsorganisation, soll den Token verwalten.

In Planung seien unter anderem Belohnungen in Form von Token für die aktive Nutzung der Plattform und die Übernahme verschiedener Aufgaben. Zudem soll der Token jedem Halter auch das Recht geben, über die Verwaltung und die zukünftigen finanziellen Vorhaben der Plattform mitzubestimmen. Dadurch wird das Unternehmen zu einer Art DAO (Decentralized Autonomous Organization).

Die Napster DAO

Die Napster Innovation Foundation möchte eine Reihe von Funktionen einführen, um die Beteiligten für die Erbringung nützlicher Leistungen zu belohnen. Dieses System soll Napster Incentives (zu Deutsch: Napster-Anreize) heißen.

Im Laufe der Zeit soll auch die Community miteinbezogen werden. Sie soll neue Anreize vorschlagen, abstimmen und genehmigen, um die zukünftige Richtung des Netzwerks zu bestimmen. Im veröffentlichen Litepaper stellt das Unternehmen bereits verschiedene Untergruppen für die Aufgabenverteilung vor. Diese sind:

  • Fan incentives
  • Creator incentives
  • Rights Holder incentives
  • Developer incentives
  • Strategic Partners

Die Dienste sollen am Anfang jedoch noch limitiert sein, da sich das Projekt noch in einem frühen Stadium befindet. Die Obergrenze für die Anzahl der Token soll 10 Milliarden betragen. Allerdings behält sich das Unternehmen bis zum jetzigen Zeitpunkt noch Änderungen an der Token-Ökonomie vor.