DeFi-Monitor Multimillion-Hack und neue Regeln für Decentralized Finance (DeFi)

Ein Hacker erbeutet über 100 Millionen US-Dollar auf Cream Finance und ein neuer Bericht der Financial Action Task Force (FATF) schlägt neue Regeln für Decentralized Finance (DeFi) vor.

Leon Waidmann
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DeFi Regulation

Beitragsbild: Shutterstock

| DeFi Regulation

Nachdem der breite DeFi-Sektor in den letzten Wochen vergleichsweise schlecht performt hat, haben in dieser Woche einige Token eine Kehrtwende hingelegt. Der Token des dezentralen Börsen-(DEX)-Aggregators 1inch (1INCH) legte auf Wochenbasis um über 20 Prozent zu. Schuld an der plötzlichen Kursexplosion von 1INCH war die Ankündigung, dass das Projekt standardmäßig in die Krypto-Wallet von Exodus integriert wird. Exodus-User haben somit ab sofort die Möglichkeit, ihre Token direkt in ihrer Wallet über den DEX-Aggregator von 1inch zu traden.

Ein weiters DeFi-Projekte, dass in dieser Woche stark performt hat ist Curve (CRV). Curve ist ebenso wie PancakeSwap oder Uniswap (UNI) eine DEX. Im Gegensatz zu den beiden DEX-Schwergewichten ist Curve aber vor allem darauf spezialisiert, Token-Swaps für wertstabile Kryptowährungen anzubieten. Mit einem Total Value Locked (TVL) von knapp 19 Milliarden US-Dollar ist Curve laut der Analyseplattform Defi Llama das größte DeFi-Protokoll des gesamten Krypto-Space.

DeFi Curve
Quelle: https://defillama.com/protocol/curve

Auf Wochenbasis stieg CRV um 61,23 Prozent und handelt zu Redaktionsschluss knapp unter fünf US-Dollar.

Wichtige Faktoren hinter der anhaltenden CRV-Rallye sind die Anreize, die Investoren derzeit für das Langzeit-Staking von CRV erhalten. Fast 90 Prozent aller CRV-Token befinden sich derzeit in Staking-Smart-Contracts, deren Sperrfrist sich im Durchschnitt auf 3,68 Jahre beläuft. Dieser Entwicklung hat zu einer starken Angebotsverknappung von CRV geführt – bei gleichbleibender oder steigender CRV-Nachfrage bedeutet das Kurswachstum.

Die Financial Task Force (FATF) schlägt neue Regeln für DeFi vor

Die internationale Organisation FATF hat in einem am 28. Oktober veröffentlichten Bericht neue Leitlinien zur Regulierung von digitalen Vermögenswerten (VASP) vorgeschlagen. Neben Non-fungible Token (NFTs) wurde in diesem Bericht auch auf Decentralized Finance eingegangen.

Alle Unternehmen, die Dienstleistungen im Zusammenhang mit Stablecoins und Blockchain-basierten DeFi-Protokollen anbieten, sollen demnach dazu verpflichtet werden, die Daten ihrer Kunden genau zu überwachen, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern. Im Klartext heißt das, dass jeder Gründer, Eigentümer und Betreiber eines DeFi-Protokolls Know-Your-Customer-Verfahren durchführen soll (KYC).

Wenig überraschend war, dass die Reaktionen in der DeFi-Community recht negativ ausgefallen sind. Miller Whitehouse-Levine, der politische Direktor des kürzlich gegründeten DeFi Education Fund, kritisierte die Richtlinien der FATF in mehreren Tweets. Er glaube nicht, dass man Decentralized Finance einfach so in die bestehenden Richtlinien der traditionellen Finanzwelt integrieren kann. Zudem ist er der Meinung, dass es noch sehr lange dauert, bis die Vorgaben der FATF in der Praxis umgesetzt werden können.

Ungeachtet dieser Bedenken werden die Auswirkungen dieser Leitlinien in der Praxis wahrscheinlich relativ begrenzt sein. Wir sind noch weit davon entfernt, dass dies in der Praxis umgesetzt wird.

Cream Finance: DeFi-Hack räumt 130 Millionen US-Dollar ab

Ein Grund, weshalb Regulierung im DeFi-Space aber durchaus sinnvoll sein kann, bewies jüngst ein Hackerangriff auf Cream Finance (CREAM). Das DeFi-Protokoll ist diese Woche zum dritten Mal in seiner jungen Geschichte Opfer eines Hackerangriffs geworden. Der Angreifer erbeutete dabei rund 130 Millionen US-Dollar. Wie so oft ermöglichte eine Sicherheitslücke in den Smart Contracts den Hack.

Die Sicherheitslücke deckte PeckShield auf. Der Blockchain-Sicherheitsdienstleister gab bekannt, dass der Angreifer einen Flash-Loan nutzte, um an die Gelder in den Smart Contracts zu gelangen. Laut Blockchain-Aufzeichnungen wurden so rund 130 Millionen US-Dollar entwendet.

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