Marktupdate Morgan Stanley Chefstratege: Bitcoin-Rallye ein Alarmsignal

Der Bitcoin-Kurs pendelt oberhalb der 18.000 US-Dollar zwischen Support und Widerstand, während auf den Krypto-Börsen so wenige BTC wie schon lange nicht mehr liegen. Unterdessen haben Ray Dalio und der Morgan Stanley Chefstratege Ruchir Sharma Stellung zu Bitcoin bezogen. Das Marktupdate.

Christopher Klee
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Ein Vorhängeschloss mit Bitcoin-Logo hält den Sturz einer Domino-Reihe auf

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs konnte sich von der gestrigen Korrektur ansatzweise erholen. Nachdem die Krypto-Leitwährung am 9. Dezember zwischenzeitlich unter 18.000 US-Dollar gerutscht war, konnten die Bullen die Marke im Laufe des Tages zurückerobern. Zur Zeit des Schreibens handelt BTC bei 18.150 US-Dollar und markiert damit ein zartes 24-Stunden-Plus von 0,44 Prozent.

Der nächste Widerstand, den Bitcoin für weitere Kurszuwächse überwinden muss, liegt bei 18.513 US-Dollar. Die Bären peilen unterdessen den Support bei 18.110 US-Dollar an. Weitere Kursziele für BTC erfahrt ihr in der aktuellen Kursanalyse.

Morgan Stanley Stratege: Bitcoin gewinnt an Boden

Bitcoin wurde explizit als Gegenmodell zum Fiatgeld-System entworfen. In letzter Konsequenz bedeutet das, dass Bitcoin eines Tages den US-Dollar als globale Leitwährung ablösen soll. In den vergangenen Jahren ist dieser Anspruch zunehmend hinter der Verwendung von Bitcoin als Spekulationsobjekt zurückgetreten.

Doch wenn man Ruchir Sharma, dem Chefstrategen der Großbank Morgan Stanley, glaubt, findet Bitcoin auch als Zahlungsmittel zunehmend Verwendung. In einem Kommentar für das Finanznachrichtenportal Financial Times beobachtet Sharma eine Zunahme von BTC-Transaktionen im internationalen Handel. Dies gelte besonders für Länder, in denen man vergleichsweise schwer an US-Dollar kommt oder deren Staatswährung instabil ist. Als Beispiele nennt Sharma Nigeria und Argentinien.

Dass die Bitcoin-Begeisterung im Krisenjahr 2020 stark zugenommen hat, solle den Gesetzgebern und Zentralbanken – den „Gelddruckern“, wie Sharma sie nennt – eine Warnung sein, dass das Vertrauen der Investoren in Fiatwährungen nicht in Stein gemeißelt sei. Technik-affine Köpfe werden immer nach Alternativen suchen, ist sich Sharma sicher. Abschließend warnt der Mann von Morgan Stanley davor, dass eine zu harsche Regulierung von Kryptowährungen den Widerstand gegen das Fiat-System noch vergrößern könnte.

Hedge-Fund-Milliardär Ray Dalio über BTC als Wertspeicher

Wenn es nach Ray Dalio geht, dem milliardenschweren Gründer der Investmentfirma Bridgewater Associates, dann hat sich Bitcoin bereits als alternativer Wertspeicher etabliert. Vor kurzem ließ der Hedge Fonds Manager Interessierte im Rahmen eines Ask me Anything an seinen makro-ökonomischen Überlegungen teilhaben.

Bitcoin könne demnach „als Anlage zur Diversifizierung von Gold und anderen derartigen Vermögensbeständen dienen. Die Hauptsache ist, dass man einige dieser Arten von Vermögenswerten (mit begrenztem Angebot, die mobil sind und die als Vermögensspeicher dienen), einschließlich Aktien, in seinem Portfolio hat und dass man unter ihnen diversifiziert. Das tun viel zu wenige.“

Dalio selbst scheint indes Gold gegenüber Bitcoin vorzuziehen – bis die Zentralbanken BTC für sich entdecken.

Was Bitcoin im Vergleich zu Gold anbelangt, so ziehe ich es stark vor, die Dinge zu halten, die die Zentralbanken halten und in denen sie Wert eintauschen wollen, wenn sie versuchen, Geschäfte zu tätigen.

Zumindest im Iran scheint die Zentralbank – wenn auch sanktionsbedingt – bereits Bitcoin zu akkumulieren.

Immer weniger BTC auf Börsen-Wallets

Immer weniger BTC lagern unterdessen in den Wallets der großen Bitcoin-Börsen. Laut Angaben des Blockchain-Datendienstleisters Glassnode liegen nur noch 12,8 Prozent der BTC-Umlaufmenge bei den Exchanges. Das ist der niedrigste Stand seit Februar 2018, nach dem Platzen der ICO Blase. Der Corona-Crash Mitte März markierte den Beginn der Bitcoin-Schmelze an den Börsen.

Dass die Börsen-Bestände trotz der starken Kursentwicklung dahinschwinden, kann auf eine wachsende Hodl–Mentalität unter Anlegern hindeuten.

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