Cambridge-Studie Bitcoin Mining weniger zentralisiert als angenommen

Eine Studie der Universität Cambridge bringt überraschende Erkenntnisse über das globale Mining-Ökosystem. Ist Mining wirklich so zentralisiert und umweltschädlich, wie die Allgemeinheit glaubt?

Robin Wolf
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Spitzhacke, Steine und eine Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Die Cambridge Universität veröffentlichte im Dezember 2018 die zweite Cryptoasset Benchmark Study. Diese Studie untersuchte Themen wie Mining, Sicherheit der Technologie, Regulierungen und globale Nutzung von Kryptowährungen. Dabei sammelte ein Team des Cambridge Centre of Alternative Finance über mehrere Monate Daten von 180 Entitäten. Darunter befanden sich Start-Ups, etablierte Firmen und Individuen aus 47 verschiedenen Ländern.

Ziel dabei war, neue Formen eines alternativen Finanzwesens zu analysieren. Man wollte eine globale Momentaufnahme dieser aufstrebenden Ökosysteme, die starke Auswirkungen auf das etablierte Finanzsystem haben, schaffen.

Vor allem für den Bereich Krypto-Mining war die Studie sehr erkenntnisreich und konnte einige Zweifel aus der Welt schaffen. Zwei große Kritikpunkte, Zentralisierung und Umweltschädlichkeit, schnitten dabei erstaunlich gut ab. Auch darüber hinaus deckte die Studie einigeiInteressante Punkte auf.

Denn es stellte sich heraus, dass das Mining-Ökosystem dezentralisierter ist, als bisher von der Allgemeinheit angenommen. Dabei wurden die Variablen geografische Verteilung der Mining-Zentren, Konzentration der Rechenkraft (Hash Rate) und Auswahl an Hardware-Herstellern unter Betracht gezogen. All diese Faktoren waren dezentralisierter als noch ein Jahr zuvor.

Den größten Einfluss auf die Standortwahl von Mining-Zentren und -Pools haben  laut der Studie günstige Elektrizität, eine stabile politische Umgebung und eine freundliche Regulierung für Kryptowährungen. Mining-Zentren und Mining-Pool-Betreiber existieren auf der ganzen Welt. Das schnellste Wachstum dieser Operationen fand jedoch in den USA und in China statt.

Ist Bitcoin Mining wirklich umweltschädlich?

Die Studie zeigte, dass der hohe Energiekonsum von Proof-of-Work-Projekten den Minern bewusst ist. Trotzdem entscheiden diese sich dazu, nicht zu einem Konsensprinzip mit niedrigerem Energieverbrauch (wie zum Beispiel Proof of Stake) zu wechseln.

Mittlerweile haben über die Hälfte aller Mining-Zentren erneuerbare Energien in ihrem Energiemix. Viele Zentren entstehen in Regionen, die kostengünstige, durch Wasserkraft erzeugte Elektrizität anbieten. Es siedeln sogar einige bestehende Firmen in diese Regionen um.

Weiter stellte sich bei der Analyse von Mining Pools heraus, dass zehn Prozent der Miner im Durchschnitt für knapp 70 Prozent der Hash Rate eines Pools verantwortlich sind. In der Regel besitzt ein Prozent dabei ca. ein Drittel der gesamten Hash Rate des Pools. Hier ist definitiv noch Raum für mehr Dezentralisierung.

Auch der  Markt von Mining Hardware ASICs (Application-specific Integrated Circuits), eine Form der Mining-Hardware, werden von nur wenigen Herstellern dominiert. Diese Geräte werden speziell für das Lösen eines einzigen Algorithmus hergestellt. Die Proof-of-Work-Algorithmen, die dabei am meisten unterstützt werden, sind Ethhash, SHA-256 und Equihash. Andere Mining-Hardware, wie Grafikkarten, FPGAs  Field Programmable Gateway Array) und CPUs (Computer Prozessoren), sind deutlich flexibler und weniger zentralisiert.

 

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