3,7 Milliarden US-Dollar Verlust in Q2 Kann künstliche Intelligenz Zuckerbergs Metaverse retten?

Erneut verbucht die Metaverse-Abteilung von Meta einen Milliarden-Verlust. Ob Mark Zuckerberg mit seiner Wette Recht behält? Garantieren will er es nicht.

Dominic Döllel
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Mark Zuckerberg Meta Metaverse

Beitragsbild: picture alliance / abaca | Blondet Eliot/ABACA

| Meta-CEO Mark Zuckerberg setzt alles auf die Karte "Metaverse". Wird sein Plan am Ende aufgehen?

Das Metaverse von Mark Zuckerberg verschlingt jeden Monat Milliarden US-Dollar – und generiert kaum Einnahmen. So auch im zweiten Quartal 2023: Die Reality-Labs-Abteilung verzeichnete einen Verlust von 3,7 Milliarden US-Dollar, wie Daten des Quartalsbericht belegen. Seit 2020 summierten sich die operativen Verluste damit auf über 33 Milliarden US-Dollar. Der Meta (ehemals Facebook)-Gründer sieht der Zukunft aber weiterhin optimistisch entgegen.

Um die Vision von Mark Zuckerberg voranzutreiben, setzt Meta bei der Umsetzung der Metaverse-Pläne verstärkt auf künstliche Intelligenz. “Wir arbeiten nun schon seit vielen Jahren parallel an diesen beiden großen Prioritäten. In vielerlei Hinsicht überschneiden sich die beiden Bereiche und ergänzen sich”, so Zuckerberg in einer Stellungnahme zu den Konzernergebnissen.

Seit 2020 hat Meta über 33 Milliarden US-Dollar in die Metaverse-Entwicklung investiert I Quelle: CNBC

Metas Metaverse: Ein Minusgeschäft

Bislang lassen sich die enormen Ausgaben nicht durch ein besonders eindrucksvolles Metaverse rechtfertigen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll ein Großteil der Nutzer bereits nach dem ersten Monat das Interesse an der digitalen Welt verloren haben.

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Schätzungen zufolge tummeln sich knapp 200.000 User im Metaverse des US-Konzerns – ein Bruchteil der 3,6-Milliarden-großen Nutzerschaft, die Meta auf seinen Social-Media-Plattformen vereint. Neu in Mark Zuckerbergs Repertoire: der vermeintliche Twitter-Killer mit dem Namen Threads. Zuckerberg hängt allerdings an seinem Metaverse. Er verfolge eine ehrgeizige, langfristige und vielschichtige Roadmap:

Das Reality Labs-Portfolio umfasst viele Komponenten in den Bereichen VR, AR, Metaverse, soziale Plattformen und neuronale Schnittstellen. Wir haben einen langfristigen Zeithorizont für die Bewertung der Rendite unserer Investition.

Allerdings kann der 39-Jährige nicht garantieren, dass er mit der Wette Recht behält, heißt es weiter. Zuckerberg erklärte zudem die verschiedenen Verbrauchertechnologietrends. Sein Fazit: Eine immersive Version des Internets werde in den kommenden Jahren zur Norm. Beispielsweise müssen Menschen mit Sehbehinderung nicht mehr zur normalen Brille greifen. “Ich denke, in Zukunft wird es sich bei allen [Brillen] um intelligente Brillen handeln”, so der Milliardär.

Erfolg dank Künstlicher Intelligenz?

Bei der Umsetzung dieses neuen Internets soll Künstliche Intelligenz helfen. Im Februar habe das Unternehmen dazu ein neues Team für generative KI-Technologie gegründet. Mark Zuckerberg lege einen großen Fokus auf diesen Bereich, so der Meta-CTO Andrew Bosworth. Die generative KI soll zudem bei der Umsetzung der Metaverse-Pläne des Unternehmens helfen.

Derzeit befindet sich das Meta-eigene Metaverse aber noch in den Kinderschuhen, verbrennt deutlich mehr Geld, als es erwirtschaftet. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob Mark Zuckerbergs milliardenschwerer Vorstoß in Richtung Web3 ein Geniestreich, oder bloßes Hirngespinst ist.

Abseits dessen konnte Meta die Erwartungen der Investoren übertreffen. Die Gesamteinnahmen des Unternehmens im zweiten Quartal 2023 belaufen sich auf rund 32 Milliarden US-Dollar, besser als prognostiziert. Der Aktienkurs von Meta stieg im nachbörslichen Handel um zwischenzeitlich fast 10 Prozent und notiert zum Zeitpunkt des Schreibens bei 292 US-Dollar.

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