Marco Polo: Commerzbank und LBBW gelingt weiterer Meilenstein auf DLT-Plattform

Auch jenseits von Bitcoin & Co. blickt die Geschäftswelt sehnsuchtsvoll auf die Potenziale von Blockchain und Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Die Commerzbank und die LBBW demonstrierten mit einer gemeinsam abgewickelten Transaktion jüngst ein weiteres Mal die Anwendungsmöglichkeiten, die DLT dem Welthandel zu bieten hat. Dafür machten sie von der auf Corda basierenden Plattform Marco Polo Gebrauch.

Anton Livshits
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Eine Commerzbank-Filiale.

Beitragsbild: Shutterstock

Die Commerzbank und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) haben ein weiteres Pilotprojekt mit der Distributed-Ledger-Technologie Corda erfolgreich abgeschlossen. Die beiden Banken wickelten hierzu erneut ein Handelsgeschäft zwischen dem Pumpenhersteller KSB und dem Technologiekonzern Voith über die Distributed-Ledger-Plattform Marco Polo ab. Das Beachtenswerte: Mit dem Logistikdienstleister Logwin AG wurde nun erstmals ein unbeteiligter Dritter in Echtzeit in die Prozesskette mit eingebunden.

Bei dem Deal ging es um die Lieferung einer hydraulischen Spezialkupplung von Deutschland nach Taiwan. Wie aus der Pressemitteilung vom 14. August hervorgeht, vereinbarten die Transaktionspartner die Daten zu Bestellung und Lieferung über die Marco-Polo-Plattform. Zudem sicherten sie das Zahlungsziel durch ein „unwiderrufliches Zahlungsversprechen“ im Distributed Ledger. Eben hier liegt die große Neuerung begründet, denn die Plattform bestätigte das Zahlungsziel nach einem Abgleich der relevanten Handelsdaten mit den von Logwin bereitgestellten Daten zur Verschiffung. Mathias Heuser, Leiter International Trade and Payment Solutions bei der LBBW, präzisierte in seinem Statement die Tragweite einer derartigen Prozedur:

Es ist nun möglich, dass eine unabhängige dritte Partei – in unserem Fall der Logistikdienstleister – das Zahlungsversprechen zugunsten des Verkäufers auslösen kann. Das bedeutet für das Payment Commitment eine deutliche Erhöhung der Werthaltigkeit.

DLT soll Sicherheit und Transparenz garantieren

Die Tech-Firma TradeIX rief die Marco-Polo-Plattform im Jahr 2017 in Kooperation mit mehreren Großbanken ins Leben. Internationale Geschäfte sollen durch die Plattform transparenter und letztlich sicherer gemacht werden. Marco Polo will dieses Ziel durch eine möglichst umfassende Einbindung der für Transaktionen relevanten Daten erreichen. Folglich bemüht sie sich auch um die Integration von unabhängigen Drittparteien. Enno-Burghard Weitzel, Global Head of Trade Finance Products bei der Commerzbank, verortet eben hier den wesentlichen Vektor für den weiteren Ausbau der Plattform:

Ziel der künftigen Weiterentwicklung ist es, das Marco-Polo-Netzwerk um weitere relevante Beteiligte an einer Handelstransaktion zu erweitern – also vor allem Versicherungen, Inspektionsbehörden oder lokale Handelskammern –, um rasch die gesamte Wertschöpfungskette im Außenhandelsgeschäft digital abbilden zu können.

Marco Polo beruht auf Corda, einer vom FinTech-Konsortium R3 entwickelten Distributed-Ledger-Lösung. Neben der Commerzbank und der LBBW sind auch weitere deutsche Banken dem Marco-Polo-Netzwerk beigetreten. Darunter die Landesbanken von Hessen, Thüringen und Bayern sowie S-Servicepartner, eine Dachorganisation der Sparkassenfinanzgruppe.

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