Marktexperte packt aus Wie man im Krypto-Bärenmarkt Gewinne erzielt

BTC-ECHO Marktexperte und Trader Stefan Lübeck darüber, wie er im schwierigen Jahr 2022 agierte und trotz fallenden Krypto-Kursen Gewinne erzielte.

Stefan Lübeck
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Beitragsbild: Shutterstock

| Die Herausforderungen in einem Bärenmarkt meistern.

Das Handelsjahr 2022 neigt sich dem Ende. Zeit einmal über die letzten zwölf Monate und den Kryptomarkt mit allen seinen Unwägbarkeiten zu reflektieren. Im Gegensatz zum bullishen Vorjahr, in dem der klassische Finanzmarkt wie auch der Kryptomarkt neue Allzeithochs erreichten und die Krypto-Bullen zweifelsohne das Ruder fest in ihren Händen hielten, war dieses Jahr mitunter keine leichte und unbeschwerliche Zeit für viele Investoren und Trader. Weder im Technologiesektor an der Nasdaq, noch im Krypto-Space, war es in 2022 einfach, eine gute Rendite zu erwirtschaften.

Eine Explosion der Inflationsraten, bedingt durch weltweite Lieferkettenproblematiken als Nachwehen der Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine, führten in vielen Märkten zu nie da gewesene Unwägbarkeiten, welche Anleger vor große Herausforderungen stellten. Viele Projekte und Start-ups aus den boomenden Wachstumssektoren verloren teils massiv an Wert. Kursabstürze um 50 und mehr Prozentpunkten waren im Technologiesektor wie auch am Kryptomarkt eher die Regel als eine Ausnahme.

Auch in schwierigen Zeiten Gewinne erwirtschaften

Trotz dieser multiplen Herausforderungen war es für mich als Trader dennoch möglich, das Handelsjahr 2022 mit einem respektablen Gewinn zu beenden. Die neue Situation erforderte vor allem ein Umdenken in der Art, wie am Markt zu agieren und zu investieren war. Sicherlich kam mir zugute, dass ich bereits die Krise im Immobilienmarkt in den USA im Jahr 2008, welche im Zusammenbruch der US-Großbank Lehman Brothers mündete, “live” miterlebte. Durch meine jahrelange Erfahrung sah ich es in an Betracht der Herausforderungen auch in 2022 als zunehmend wahrscheinlich an, dass Investoren in Anbetracht der aktuellen Ereignisse vermutlich vermehrt risikoavers agieren werden und wie schon damals die Flucht aus Wachstumssektoren in vermeintlich sicherere Häfen wie dem US-Dollar antreten würden. Und genau darum geht es beim Investieren wie auch beim Traden: das Abwägen von Wahrscheinlichkeiten.

Krypto-Trading: Gute Vorarbeit ist die halbe Miete

Mit Beginn des Krieges und einer zunehmend hawkishen US-Notenbank Federal Reserve, dessen Hauptaufgabe nun darin bestand, die steigenden Inflationsraten durch massive Zinsschritte möglichst schnell einzufangen, um die Gefahr einer Hyperinflation abzuwenden, überlegte ich mir, wie ich den plötzlichen Richtungswechsel an den Finanzmärkten für mich als Investor zu interpretieren habe und setzte mich daran, einen Plan für die herausfordernde Zeit zu entwickeln.

Wie ich schon vor langer Zeit von einem geschätzten Trading-Kollegen gelernt hatte, ist es gerade in schwierigen Phasen an der Börse elementar wichtig, einen Plan und eine Struktur für seine Handlungen im Vorhinein und mit einer größtmöglichen Distanz zu schmieden, um auf möglichst viele Eventualitäten vorbereitet zu sein. Plane deinen Trade und trade deinen Plan – so einfach und abgedroschen dieser Satz klingen mag, so wichtig ist es gerade in einer solchen Zeit, geplant und besonnen vorzugehen und möglichst wenig Emotionalität einfließen zu lassen. Weder die Hoffnung noch die Gier dürfen die Oberhand über das eigene Handeln an der Börse bestimmen.

Kursziele identifizieren

Insbesondere gutes Research, in Form einer Informationsgeneration zur aktuellen Lage sowie die Betrachtung meiner Charts in großen Zeiteinheiten wie dem Wochen- und dem Monatschart, verhalfen mir einen bestmöglichen Blick auf die Dinge zu erhalten und daraus eine Art Handlungsanleitung für mich als Trader zu erstellen. Chancen zu erkennen und Risiken zu minimieren, waren die Basis für meine Vorgehensweise. Ich verwendete viel Zeit darauf, mögliche Zusammenhänge der genannten Herausforderungen zu identifizieren, um Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen ausloten zu können. Sodann setzte ich mich an meine Charts und arbeitete interessante Trading-Ideen und mögliche Krypto-Kursziele heraus. Exemplarisch ziehe ich zwei meiner besten Trades aus dem Handelsjahr 2022 heran. Obwohl ich den Forex- und Devisenmarkt in den Vorjahren eher begleitend verfolgte, waren es in 2022 ausgerechnet zwei längerfristige Trades im US-Dollarindex DXY sowie dem Handelspaar USD-JPY, welche sich als mit Abstand lohnendste Anlagen herausstellen sollten. Durch die Stärke des US-Dollar entwickelten sich hier zwei langfristige Aufwärtstrends, welche über Monate hinweg immer weiter gen Norden anstiegen.

Ruhe bewahren am Krypto- und Aktienmarkt

Durchhaltevermögen sowie eine möglichst gute Identifikation von möglichen Zielen im Chart waren hier enorm wichtig, und halfen mir dabei den Trend zu “reiten” und diese Trades nicht zu früh zu beenden. Mein Plan ging bei diesen beiden zurechtgelegten Trading-Plänen voll auf. Der Umstand, dass ich bereits vor Jahren sämtliche Trading-Apps von meinem Handy deinstalliert hatte, um nicht in einer Zwischenkorrektur zu früh das Handtuch zu werfen, halfen mir dabei, beide Trades bis an die vorher identifizierten Zielmarken zu halten.

Auch wenn einige Ideen, wie dem zu frühen Einstieg in Technologieaktien und Kryptowährungen gleichermaßen, durch einen Stop-Loss beendet wurden und somit nicht von Erfolg gekrönt waren, kompensierten diese beiden Anlagen die misslungenen Trades mehr als deutlich. Im Krypto-Sektor konnte ich mit einem Investment in die Altcoins Cosmos (Atom) und Polygon (Matic) veritable Gewinne erwirtschaften. Insbesondere die Investition in Polygon wurde durch die Nutzung dieser Layer-2 Lösung durch große Unternehmen wie Nike zusätzlich gepusht. Offensichtlich identifizierten sogar klassische Industrieunternehmen dieses Blockchain-Start-up als erste Wahl. Bei Cosmos profitierte ich zudem von mehreren Airdrops, welche ich durch das Staken der gekauften Atom-Coins in der Keplr-Wallet bekam.

Positiv aus dem Krypto-Bärenmarkt gehen: Mein Fazit

Die aufgeführten Beispiele sind sicherlich nur ein kleiner Teilausschnitt meiner Trades und Anlagen in diesem schwierigen Handelsjahr 2022, so geben sie dennoch eine Vorstellung davon, wie man als Anleger auch in schweren Börsenzeiten besonnen und vor allem planvoll agieren kann. Man konnte trotz eines übergeordneten bearishen Trends an den Märkten dennoch mit Long-Ideen gute Gewinne erwirtschaften. Vor allem eine gute Vorarbeit zur Identifikation interessanter Investments und das Warten auf den richtigen Einstiegsmoment verhalfen mir, das Handelsjahr 2022 auch in einem schwierigen Markt mit einem Plus in meinen Trading-Depots zu beenden.

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