Nachdem noch im September Schließungsgerüchte die Runde machten, meldet sich Kraken mit einem Paukenschlag zurück. Einen „neunstelligen Betrag“ – nach Adam Ries also mindestens 100 Millionen US-Dollar – hat sich die US-Bitcoin-Exchange den Erwerb der englischen Trading-Plattform Crypto Facilities kosten lassen. Es handelt sich nach Unternehmensangaben um die bislang größte von Kraken getätigte Investition. Crypto Facilities gehörte zu den ersten (regulierten) Anbietern von Krypto-Futures. Mittlerweile können Trader auf Crypto Facilites Derivate von Bitcoin, Bitcoin Cash, Ripple, Ethereum und Litecoin handeln. Durch die Aneignung können sich Kraken-Kunden nun berechtigte Hoffnung machen, ebenfalls beim Derivatehandel mitmischen zu können.
Wir freuen uns, qualifizierten Kunden diese branchenführenden Futures- und Indexprodukte vorstellen zu können. In den kommenden Monaten werden unsere Teams diese Angebote weiter verbessern und erweitern. Wir haben für Händler und institutionelle Kunden im Jahr 2019 viel zu bieten,
frohlockt Kraken-CEO Jesse Powell in einer Pressemitteilung. Damit ist Kraken die erste Bitcoin-Börse, die sowohl Spot als auch Future Trading anbietet. Allerdings sind Kunden aus den USA vom Handel mit Kraken Futures ausgeschlossen – regulatorische Bedenken haben hier die Oberhand behalten. Freuen können sich indes die Mitarbeiter von Crypto Facilities. Wie einem Blog-Post zu entnehmen ist, übernimmt die Krypto-Exchange alle 20 Mitarbeiter von Crypto Facilities und wächst damit auf 100 Mitarbeiter.
100 Millionen US-Dollar: Kraken füllt die Kriegskasse
Unterdessen ist Kraken fleißig dabei, die „Kriegskasse“ zu füllen. Dem US-Wirtschaftsmagazin Fortune verriet Jesse Powell, dass Kraken im Begriff ist, eine 100 Millionen US-Dollar schwere Investitionsrunde abzuschließen. Das Unternehmen hat ausgewählten Kunden Anteile angeboten. Wer genau zu diesen zählt, darüber hat Powell wenig Konkretes zu sagen. Gegenüber Fortune offenbart er lediglich, dass sich das Spektrum der akkreditierten Investoren von „Krypto-OGs“ über Fonds bis zu „beliebigen Typen, die traden und an das Unternehmen glauben“ erstreckt. Praktisch: Durch diesen Privatverkauf an akkreditierte Investoren blieb es Kraken erspart, die Investitionsrunde bei der US-Börsen- und Wertpapieraufsicht anmelden zu müssen.