Die Faszination um Bitcoins Genese ist einer der Gründe für die Popularität des digitalen Wertspeichers. Denn als einzige Kryptowährung hat Bitcoin keine Führungsperson – weder heute, noch damals. Zwar hatte zu Beginn des Projekts im Jahr 2009 ein anonymer Programmierer mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto die Stricke in der Hand. Doch einerseits gab der Autor des Bitcoin Whitepapers bereits früh die Zügel aus der Hand. Andererseits ist bis heute unklar, wer Satoshi eigentlich ist.
Doch von Anfang an ranken sich die Mythen um Satoshis Identität. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:
Zum einen ist Bitcoin eine geniale Lösung für ein mathematisches Problem, das die Informatiker:innen dieser Welt seit Jahrzehnten beschäftigt: Die Rede ist vom Double-Spend-Problem. Wie kann in einer dezentralen Datenbank sichergestellt werden, dass unabhängig voneinander agierende Nodes zum selben Transaktionsstatus kommen – also zu einem Konsens?
Die Antwort, die Satoshi als erster darauf gab, nennt sich Proof-of-Work, das Herzstück der Blockchain. Ohne einen dezentralen Konsens-Mechanismus kein dezentrales Geld.
Zum anderen ranken sich Mythen um Satoshis fast schon legendären Reichtum. Schließlich befinden sich nach Daten des On-Chain-Analysedienstes Chainalysis rund eine Million Bitcoin in Satoshis Besitz. Zum Zeitpunkt des Schreibens entspricht das rund 40 Milliarden US-Dollar.
Bitcoin-Schatz unberührt
Nun stellt sich so manche Frage: Wie kann es sein, dass noch niemand diesen Schatz gehoben hat? Wenn Satoshi tatsächlich über BTC im Wert von 40 Milliarden US-Dollar verfügt, dürfte er die stärkste Willenskraft der Menschheit haben, diese nicht anzutasten. Oder es ist eben doch komplizierter.
Denn im Internet geistert so manche Theorie über den Verbleib des anonymen Bitcoin-Schöpfers herum. Eine davon hatte zuletzt auch Milliardär Elon Musk im Podcast mit Lex Friedman reproduziert. Musks heißer Tipp für Satoshis Identität: Nick Szabo.
Nun, man könnte sich die Entwicklung der Ideen vor der Einführung von Bitcoin anschauen und sehen, wer über diese Ideen geschrieben hat. Ich weiß nicht genau, wer Bitcoin erschaffen hat, aber die Entwicklung der Ideen ist dafür ziemlich klar und es scheint, dass Nick Szabo mehr als jeder andere für diese Ideen verantwortlich ist.
Elon Musk
Nick Szabo ist heißer Satoshi-Kandidat
Der Computerwissenschaftler wird immer wieder mit Satoshi Nakamoto in Verbindung gebracht. Das hat allen voran zwei Gründe: Zunächst bringt Szabo als Libertärer ideologisch wohl die Voraussetzung mit, die es braucht, sich der Schaffung eines nicht-staatlichen Geldes zu widmen. Zum anderen ist der Computer Scientist Urheber von BitGold, einer experimentelle Kryptowährung, die noch vor Bitcoin geschaffen, aber nie lanciert wurde.
Und dann gab es noch einen Schreibstil-Abgleich zwischen Schriftstücken von Nick Szabo und dem Stil des Whitepapers; von allen Probanden gab es bei Szabo die größten Übereinstimmungen. Szabo selbst hat aber bereits mehrfach geleugnet, dass es sich bei ihm um Satoshi Nakamoto handelt.
Dass er an Bitcoin mitgewirkt hat, gilt jedoch auch in der Bitcoin Community als wahrscheinlich – vermutlich mit einer Gruppe, zu der auch Kryptografie-Experte Hal Finney gehört haben könnte. Am Ende wird man es aber nicht sicher sagen können. Und das ist auch gut so.
Wenn ihr mehr über das Double-Spend-Problem sowie über Satoshi Nakamoto erfahren wollt, schaut gerne in unserer Academy vorbei.