Schlussstrich gezogen Iran: Börsenchef nimmt nach illegalen Mining-Aktivitäten seinen Hut

Die Behörden im Iran haben viele Razzien bei Krypto-Minern durchgeführt und wurden nun ausgerechnet bei der größten Börse des Landes fündig. Dessen Chef kostete die Entdeckung den Job.

Christian Stede
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Iran Bitcoin Mining (Symbolbild)

Beitragsbild: Shutterstock

Der CEO von Irans größter Aktienbörse Teheran Stock Exchange, Ali Sahraee, konnte offenbar der Versuchung nicht widerstehen, in die eigene Tasche zu wirtschaften. Im Keller der Börse entdeckten Ermittler nämlich mehrere Mining-Rechner. Ob Sahraee künftig seinen Lebensunterhalt mit Mining bestreiten kann, ist nicht klar. Auf jeden Fall ist er aufgrund dieser Entdeckung seine Beschäftigung bei der Börse erst einmal los. 

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Islamic Republic News Agency zufolge wird der bisherige Vizepräsident der Teheraner Börse (TSE), Mahmoud Goudarzi, das Unternehmen nach dem Rücktritt von Sahraee leiten. Die Börse hatte wohl zunächst behaupten wollen, dass die Mining-Rigs Teil eines Forschungsprojektes seien. Doch diese Behauptung ließ sich nicht aufrechterhalten. 

Der iranische Präsident Hassan Rouhani kündigte im Mai an, das Mining von Bitcoin (BTC) und Kryptowährungen über den Sommer hinweg zu verbieten, um die Belastung des iranischen Stromnetzes zu verringern. Wann genau die Behörden die Miner entdeckten, geht aus der Agenturmeldung nicht hervor. Dort ist lediglich von einer “plötzlichen Inspektion” in den Kellerräumen der Börse die Rede. Wie dem auch sei, laut aktueller Gesetzeslage war die Aktivität illegal.

Während andere Staaten zuhauf überschüssige Energie produzieren, ist die Lage im Iran anders. Dort herrscht eine regelrechte Energiekrise vor, die zu Stromausfällen und Spannungsabfällen geführt hat. Für viele Regierungsbeamte waren die Schuldigen schnell gefunden. Sie warfen nämlich den Krypto-Minern vor, den Strom zu verbrauchen, der der Bevölkerung letztendlich fehlte.  

Miner wirklich Schuld an Stromausfällen im Iran?

Dann tauchte jedoch im August ein Bericht des iranischen Ministeriums für Industrie, Bergbau und Handel auf. Darin heißt es laut Medienberichten, dass die Behauptungen einiger Behörden bezüglich des Stromverbrauchs von Krypto-Minern “stark übertrieben zu sein scheinen”. Laut einer aktuellen Studie des Cambridge Center for Alternative Finance ist der Iran mit einem Anteil von etwas weniger als 4 Prozent an der globalen Hash-Rate immerhin an Platz sechs der Welt.

Im Rahmen des vom iranischen Präsidenten verhängten Verbots führten die Behörden zahlreiche Razzien bei großen und kleinen Krypto-Minern durch. Sie beschlagnahmten illegal arbeitende Miner und verhängten Geldstrafen gegen Haushalte, die für die Erzeugung von Blocks verantwortlich zeichneten. Die Mehrzahl der Razzien konzentrierte sich jedoch auf verlassene Fabriken, Häuser und kleinere Unternehmen. Ein derart spektakulärer Fund wie Irans größte Börse war bis dato nicht ins Netz der Ermittler gegangen. 

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