Großer Fang Iran: Regierung konfisziert 7.000 illegale Mining-Geräte

Mining ist im Iran zwar erlaubt, muss aber offiziell angemeldet sein. Die Polizei im Iran hat nun in eine illegale Mining-Farm ausgehoben und 7.000 Computer beschlagnahmt, die offenbar zahlreiche Stromausfälle verursachten.

Christian Stede
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Iran Bitcoin Mining (Symbolbild)

Beitragsbild: Shutterstock

Nach dem strengen Vorgehen Chinas gegen Bitcoin-Miner ist nun auch die iranische Regierung aktiv geworden. Aus einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters geht hervor, dass 7.000 ASICs einer illegalen Mining Farm beschlagnahmt wurden. Offenbar war diese Mining Farm auch für viele Stromausfälle verantwortlich. Ende Mai hat der Iran ein Gesetz erlassen, das das Mining für eine Dauer von vier Monaten unter Strafe stellt. Gerade in den heißen Sommermonaten war es oft zu einer Überlastung des Stromnetzes gekommen, die auch mit der gestiegenen Aktivtiät von Bitcoin Minern im Land in Verbindung gebracht wurde.

Unter Berufung auf die staatliche Nachrichtenagentur IRNA schreibt Reuters, die 7.000 Mining-Rechner seien in einer verlassenen Fabrik im Westen der Hauptstadt Teheran beschlagnahmt worden. Iran trägt etwa 4,5 Prozent zum globalen Bitcoin-Mining bei, wie aus Daten der Blockchain-Analysefirma Elliptic hervorgeht. Insbesondere die billige Stromversorgung im Iran habe in letzter Zeit viele Miner angelockt. Der Staat ist daran auch nicht ganz unbeteiligt. Mining-Aktivitäten ermöglichen es dem Land nämlich, Handelsembargos zu umgehen. Durch das Erzeugen Hunderter von Millionen US-Dollar an Krypto-Vermögenswerten bleibt die iranische Landeswährung quasi außen vor. Beim Kauf von Importen kommen dann die getauschen Kryptowerte zum Einsatz und Sanktionen werden umschifft.

Iranische Zentralbank umgeht die US-Sanktionen

Möglich ist diese Praxis durch ein spezielles Lizenzierungssystem. Miner im Iran müssen sich behördlich melden, um dann einen höheren (wenn auch im internationalen Vergleich immer noch sehr niedrigen) Tarif für Strom zu zahlen. Im Anschluss nimmt die iranische Zentralbank die “geschürften” BTC ab. Tausende von nicht lizenzierten Mining-Farmen wurden bereits stillgelegt – auch in Moscheen, die kostenlosen Strom erhalten.

Die iranische Wirtschaft leidet noch unter dem 2018 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump vorgenommenen Ausstieg aus dem Atomabkommen. Sanktionen gegen die Islamische Republik waren die Folgen. Die Regierung des jetzigen Präsidenten Joe Biden und andere Weltmächte bemühen sich allerdings um Gespräche mit dem Iran, um das Abkommen wiederzubeleben.

Die Konfiszierung der mehr als 7.000 Mining-Rechner wird von den staatlichen Medien im Iran nunmehr als schwerer Schlag gegen die Krypto-Kriminalität gefeiert. Allerdings gehen die Behörden auch gegen kleinere Fische vor. Wer ohne Lizenz Mining in Privathaushalten betreibt, muss möglicherweise mit hohen Geldstrafen rechnen. In einem IRNA-Bericht vom Dienstag hieß es, die Polizei habe vier Bergleute in einem Haus in Pakdasht südöstlich der Hauptstadt Teheran gefunden. Den Behörden war der hohe Stromverbrauch des Haushalts aufgefallen, bevor sie zugreifen konnten.

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