Murphy's Law Hack statt Rückerstattung: Klage enttäuschter NFT-Inhaber geht nach hinten los

Verärgerte NFT-Investoren fordern 38 Millionen US-Dollar zurück und gründen dafür eine DAO. Kurz darauf stehlen Hacker der Organisation weitere 70.000 US-Dollar. Wie konnte das passieren?

Tim Reindl
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Azuki NFT

Beitragsbild: Shutterstock

| Azuki NFTs (hier #1294) zeigen Anime-inspirierte ETH-Profilbilder

Eigentlich schlossen sie sich zusammen, um eine Klage gegen die Herausgeber der Elementals-NFTs zu koordinieren. Doch statt einer Rückerstattung in Höhe von 38 Millionen US-Dollar zu erhalten, stahlen Hacker der erst wenige Tage alten DAO weitere 35 ETH. Gegenwert: 70.000 US-Dollar. Das hält die Gruppe allerdings nicht davon ab, gegen das Projekt-Team vorzugehen.

Darum fühlen sich Investoren betrogen

Eine neue NFT-Kollektion aus dem Hause Chiro Labs löste in der NFT-Community einen handfesten Skandal aus. Denn die heiß ersehnten “Elementals” sind optisch “im Grunde identisch” mit der bereits etablierten Azuki-Sammlung. Bei der Enthüllung der Kunstwerke zeigten sich Investoren entrüstet.

Zwei ETH (etwa 3.800 US-Dollar) kostete eines der Bilder im Presale. 10.000 Exemplare verkaufte Chiru Labs auf diese Weise. Weitere 10.000 Bilder waren für Inhaber der hauseigenen NFTs “Azuki” und “Beanz” vorgesehen. Nach nicht einmal 15 Minuten war die Kollektion ausverkauft. Kurz nach der Enthüllung brachen die Preise ein. Der Floor Price für eines der Bilder liegt auf der NFT-Plattform OpenSea aktuell bei 1,07 ETH.

Enttäuschte Inhaber-DAO gehackt

Kurze Zeit später schloss sich eine Gruppe aus 74 Elementals-Besitzer zusammen, um gegen die Herausgeber vorzugehen und forderten die Rückerstattung ihrer Gelder. Um sich zu organisieren, gründeten sie die “Azuki-DAO”. Die selbsternannten “Diamond Azuki Holders” behaupten von sich Millionen in dem Projekt versenkt zu haben und werfen Chiru Labs “eklatanten Betrug” vor.

Am gestrigen 3. Juli entschied sich die Mehrheit der Gruppe dafür, einen Anwalt zu engagieren, um den pseudonymen Azuki-Gründer Zagabond zu verklagen. Doch kurz danach gelang es zwei Angreifern, 35 ETH aus einem Smart Contract der DAO zu stehlen. Die Azuki-DAO bestätigte den Verlust in Höhe von knapp 70.000 US-Dollar gegenüber dem Nachrichtenportal Decrypt.

Mittlerweile soll die Schwachstelle behoben sein. Die DAO will weiter gegen Zagabond und Chiru Labs vorgehen. Bei Teilen der NFT-Gemeinde steht die Azuki-DAO jedoch in der Kritik. Die verhältnismäßig kleine Gruppe spiele sich zur Stellvertreterin der Community auf.

Auch die Preise der ursprünglichen Azuki-Serie brachen aufgrund der Geschehnisse ein. Von durchschnittlich 17 ETH auf 7 ETH – innerhalb eines Monats.

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