Nutzer von Android-Smartphones sollten seit Ende Juli effektiv davon abgehalten werden, Apps aus dem Bereich Krypto-Mining vom Google App Store herunterladen zu können. Die Sperre gilt für kostenlose wie für kostenpflichtige Programme gleichermaßen. Soweit zumindest die Theorie. Doch Google hat seinen App Store offensichtlich weiterhin nicht im Griff. Wer dort einfach mal nach dem Begriff „cryptocurrency miner“ sucht, wird sofort fündig.
Verbot nur ein PR-Stunt?
Dabei haben die Hersteller noch nicht einmal versucht, den Zweck ihrer Software vor Google zu verbergen. Die Anbieter haben die Beschreibung ihrer Produkte nicht verfremdet oder die typischen Keywords ausgeklammert, um Google die Kontrolle zu erschweren. In den Beschreibungen erläutert man ohne Umschweif, welchen Zweck die Apps erfüllen sollen. Wir konnten auch Apps ausmachen, die vor wenigen Tagen geupdatet wurden. Die mangelnde Kontrolle betrifft also alte wie junge Vertreter des Stores. Die Kryptowährung, die am häufigsten im Geheimen geschürft wird, ist übrigens der Monero (XMR).
Gegenüber dem Magazin Hard Fork von TNW äußerten sich mehrere Sicherheitsforscher dahingehend, dass sie ein Verbot von Mining-Apps für sinnvoll halten. Viele Programme seien nur zum Wohl der Entwickler und nicht der Nutzer erschaffen worden. Unter den vielen noch immer verfügbaren Programmen befindet sich viel Schadsoftware oder Apps, die den Nutzern lediglich eine Funktion vorspielen würden. Google kontaktierte TNW und erläuterte, die Software-Hersteller hätten doch noch bis Ende August Zeit, ihre Apps den neuen Richtlinien anzupassen. Das alleine würde erklären, warum man das Angebot noch nicht geändert hat.
Google Play Store zu oft Anlaufstelle für Cyberkriminelle
Leider ist der Android-Store in der Vergangenheit schon häufiger wegen des Auftauchens von gefährlichen Apps aufgefallen. Zwar kündigt Google immer wieder an, den eigenen Laden aufzuräumen. Doch an neuen Trojanern, regelrechten Werbeschleudern und anderer Spionage-Software haben Googles Absichtserklärungen bislang wenig geändert. Die Programmierer haben zwar noch fast zwei Wochen Zeit, ihre Apps zu ändern oder zu löschen. Allerdings ist eher fraglich, ob das Angebot an Programmen ab Anfang September wirklich so viel anders aussehen wird als jetzt.
Android vs. iOS
Die Käufer der iPhones und iPads hat man zwar bekanntlich in einen goldenen Käfig gesperrt. Allerdings ist Apple auch dafür bekannt, sich vergleichsweise intensiv um die Sicherheit der Nutzer ihrer Hardware zu kümmern. Außerdem geht das Unternehmen aus Cupertino rigoros gegen jegliche Verletzer ihrer Richtlinien vor.
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