Es war die erfolgreichste Fundraising-Kampagne aller Zeiten: Geschlagene 14 Milliarden US-Dollar hat Ant Financial von seinen Investoren gesammelt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Insiderberichten zufolge will sich das Unternehmen künftig stärker im Bereich der Technologie-Dienstleistungen betätigen.
Bisher ist Ant Financial vor allem mit dem Bezahlservice Alipay in Erscheinung getreten. Mit 520 Millionen Benutzern gilt dieser als Branchen-Primus. Die Alibaba-Tochter will mit dem Geld Technologien wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und insbesondere die Blockchain fördern. Dies gab das Unternehmen heute auf seiner Internetseite bekannt.
Blockchain ja, ICO nein
Die 14 Milliarden US-Dollar wurden von den Investoren über eine Finanzierungsrunde eingenommen. Ähnlich wie Alibaba-Gründer Jack Ma sieht auch Ant-Financial-Chef Eric Jing ICOs kritisch.
So bemängelte Jing im März auf thepaper.cn:
„Wir haben gesehen, dass in den letzten zwei Jahren viele Dinge passiert sind. Etwa wurden mit ICOs ‚Luftmünzen‘ eingeführt […]. Diese sind nicht mehr als nichts. Ein leerer Handschuh. Welchen wirklichen Wert schaffen sie? Ich weiß es nicht.“
Des Weiteren spricht Jing von einer „ICO-Blase“. Diese werde in wenigen Jahren wohl platzen. Daher fühle er sich an die Internet-Blase der 1990er-Jahre erinnert. Deswegen werde er von ICOs „die Finger lassen“. Das sei auch ganz im Sinne des 2017 in Kraft getretenen ICO-Verbots in China.
Knapp 50 Blockchain-Patente angemeldet
Der Blockchain attestiert Jing indes ein großes Potenzial. Denn er sehe in der Technologie einen „Eckpfeiler des Vertrauens für die digitale Gesellschaft der Zukunft“. Wohl auch deshalb hat Ant Financial in diesem Bereich bereits 49 Patente angemeldet.
Es bleibt nun abzuwarten, ob und welche dieser Patente von dem Fundraising in Rekordhöhe profitieren.
BTC-ECHO