Gegen das Marktmonopol Wie eine Rinderfarm mit Bitcoin das Klima retten will

Die Rindfleisch-Industrie trägt mit ihren massiven CO₂-Emissionen zum Klimawandel bei. Um dagegen vorzugehen, sucht eine lokale Initiative aus Florida Hilfe bei Bitcoin.

Dominic Döllel
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Bitcoin Rinderfarm Florida

Beitragsbild: Shutterstock

| Eine Initiative möchte die Rinderzucht klimafreundlicher gestalten – und setzt dafür auf Bitcoin

Mit ihrem massiven CO₂-Ausstoß trägt die Rinderzucht erheblich zum Klimawandel bei. Kurios: Nun soll gerade die ebenfalls wegen ihrer CO₂-Bilanz heftig kritisierte Kryptowährung Bitcoin der Branche aus der Patsche helfen – und die Rinderzucht klimaneutral(er) gestalten. Das zumindest hat sich die Florida Beef Initiative und eine lokale Organisation, Bitcoin Bay, auf die Fahne geschrieben. Sie arbeiten zusammen an Lösungen, um das lokale Lebensmittelversorgungsnetzwerk zu verbessern. Außerdem will man gegen die Massenproduktion von schlechtem Rindfleisch vorgehen.

Dank der Kooperation können lokale Viehzüchter Gelder über das schnelle Bitcoin Lightning Netzwerk senden und empfangen. Das Ziel: ein dezentrales Netzwerk gleichgesinnter Verbraucher und Unternehmen.

Die Probleme der Rindfleisch-Industrie: Bitcoin soll helfen

Die Rindfleisch-Industrie in den USA wird derzeit von vier großen Unternehmen dominiert. Sie kontrollieren rund 85 Prozent des gesamten Marktes. Der Mitgründer der nun gestarteten Initiative, bekannt als “June”, kritisiert die fehlende Transparenz, wie ein Lokalmedium berichtet. Ihm zufolge kaufen die “Big Four südamerikanisches Rindfleisch, das mit Steroiden und anderen in den USA illegalen Substanzen angebaut” wurde. Dies führe zu “schlechten gesundheitlichen Ergebnissen und schade dem Klima”.

Mithilfe von Bitcoin will er die Branche revolutionieren. “Die Dezentralisierung der Lebensmittelversorgung bedeutet sicherzustellen, dass jeder Bezirk einen Mikro-Produzenten hat”, so June. Dabei setzt das Projekt nicht nur auf eine dezentrale Produktion. Auch der Bezahlvorgang soll mit Bitcoin dezentral und transparent abgewickelt werden. Das würde nicht nur der lokalen Produktion von Rindfleisch zugutekommen, sondern auch gegen die Massentierhaltung wirken.

Bitcoin wird in diesem Zusammenhang benutzt, um unabhängiger von den großen Unternehmen zu agieren. Da der CO₂-Ausstoß ländlicher Betriebe wesentlich geringer als der von Massentierhaltungen sei, könne die Industrie dadurch grüner werden, heißt es. Bei einem ersten Versuch verkaufte eine lokale Rinderfarm bereits Fleisch im Wert von 3.000 US-Dollar in BTC.

Wie viel die Kooperation aber wirklich gegen das mächtige Marktmonopol der Industrie beisteuern kann, bleibt abzuwarten. Es ist dennoch ein erster Versuch, mithilfe von Bitcoin gegen die Zentralisierung in der Rindfleischproduktion vorzugehen und dabei die CO₂-Emissionen zu senken – wie gering auch immer das Ergebnis schlussendlich ausfällt.

Bitcoin als Mittel gegen die Klimakrise

Neben Bitcoin als Zahlungsmittel gegen zentrale Machtmonopole kann das Mining – entgegen der Stimmen vieler Kritiker – die Energiewende positiv mitgestalten. Denn dadurch, dass man Mining-Systeme sehr flexibel an- und ausschalten kann, sind sie in der Lage, als spontane Abnehmer für Überschussproduktionen zu fungieren. Mit ihnen könnte die Auslastung von Energienetzen daher nicht nur besser gesteuert, sondern regenerativen Energien durch die Bitcoin-bedingte Querfinanzierung schneller profitabel werden.

Wie Bitcoin-Mining dabei hilft, einen Nationalpark in Afrika zu retten, lest ihr in der Ausgabe 69 des BTC-ECHO Magazins.

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