Inside DeFi Flashloans im Arbitrage-Trading – Wie man sich in Sekunden Millionen leiht

Flashloans sind ein Phänomen aus dem Bereich der Decentralized Finance (DeFi). Hier erfährst du, wie sie funktionieren und wofür sie sich eignen.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

| Bevor man mit "Blitzkrediten" handelt, sollte man wissen, was man tut

Flashloans, zu Deutsch “Blitzkredite”, ermöglichen es, innerhalb kurzer Zeit eine theoretisch unbegrenzte Menge an Kryptowährungen zu leihen. Das auf den ersten Blick unglaubliche daran: Ohne einen Collateral zu hinterlegen. Außerdem muss man nirgends seine Identität nachweisen, da man sich auf einem dezentralen Protokoll hinterlegt. Da fragt man sich zurecht: Wie ist das möglich?

Wie funktioniert ein Flashloan?

Die Bedingung für einen solchen Flashloan ist, dass die Laufzeit sehr kurz ist. Und damit meinen wir: sehr kurz. Um genau zu sein: Er muss innerhalb einer einzigen Transaktion wieder zurückgezahlt werden. Sprich: Während die Transaktion ausgeführt wird und bevor sie für immer in die Blockchain gemeißelt wird.

Wenn man den Flashloan nicht innerhalb derselben Transaktion zurückzahlt, ist die komplette Transaktion ungültig. Nur so kann man verhindern, dass sich jemand Geld leiht und es nicht zurückzahlt. Das Geniale: Dadurch ist es auch möglich, die Kredite in unbegrenzter Höhe auszugeben. Wer einen solchen Flashloan gut plant, kann damit einiges anstellen. Wer sich allerdings verzockt, bleibt auf den Kosten sitzen. Denn die jeweiligen Anbieter kassieren eine Gebühr für ihre Flashloans. Und die muss man bezahlen, egal ob der Flashloan funktioniert oder nicht.

Arbitrage-Trading mit Flashloans

Wer Arbitrage-Handel betreibt, nutzt Preisunterschiede zwischen verschiedenen Börsen aus. Das kann vor allem bei Stablecoin-Handelspaaren interessant sein. Lasst uns das an einem Beispiel klären.

Nehmen wir an, wir sehen auf Uniswap, dass wir 1DAI für 1USDC bezahlen. So weit, so regulär. Wir bemerken jedoch, dass wir auf einer anderen DEX, sagen wir SushiSwap, für 1DAI nur 0,99 USDC zahlen müssen. 

Das bedeutet, dass, wenn wir schnell Kapital von einer DEX zur anderen und zurücksenden würden, wir nur durch den Plattformwechsel 0,01 US-Dollar Gewinn pro DAI machen könnten.

Man könnte also einen Flashloan von beispielsweise 1.000.000 USDC auf Aave nehmen und damit auf SushiSwap DAI kaufen. Daraus entstehen dann 1.010.101,10 DAI. Danach könnte man schnell auf Uniswap springen und sie wieder für USDC verkaufen. Das Erebnis: Man würde 1.010.101,10 USDC erhalten. 

Dank Flashloan hätten wir so innerhalb einer einzigen Ethereum-Transaktion 10.101,10 US-Dollar Gewinn gemacht. Wir müssten aber noch die 0,09 Prozent Gebühren abziehen. Das sind 900 USDC. Unser Reingewinn läge dann also bei 9.201 USDC. Wenn alles gut läuft. Allerdings gibt es einige Faktoren, die uns dazwischen kommen können. 

Wenn der Deal schiefläuft, kann es sein, dass wir auf den Gebühren sitzen bleiben. Wenn es blöd läuft, verstreicht auch unsere Arbitrage-Möglichkeit, weil sich der Kurs wieder stabilisiert hat, bis wir die Situation erkannt, einen Kredit aufgenommen und den Trade in die Wege geleitet haben.  

Auch kann es sein, dass jemand oder etwas schneller ist als wir. Denn es gibt nicht nur eine Menge anderer Trader, die auf solche Gelegenheiten warten, sondern auch Trading-Bots, die uns unseren Platz auf dem Arbitrage-Treppchen vielleicht streitig machen. Kurzum: Als Arbitrage-Trader muss man wirklich wissen, was man tut.

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