Tschüss Privacy FinCEN zieht Daumenschrauben in Sachen Regulierung an

Zum Jahresauftakt deutet sich an, dass die Regulierungsvorschriften für den Krypto-Markt drastisch verschärft werden. Insbesondere in den USA. Die FinCEN präsentiert gleich zwei Initiativen.

Christian Stede
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Bitcoin-Münze im Griff einer Rohrzange

Beitragsbild: Shutterstock

Das US-Finanzministerium besitzt mit dem Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) eine Abteilung, die auf die Überwachung potenzieller Verstöße gegen inländische Finanzgesetze spezialisiert ist. Nun plant man dort eine neue Vorschrift. US-Amerikaner sollen es demnach melden müssen, wenn sie mehr als 10.000 US-Dollar (USD) in Kryptowährungen bei ausländischen Finanzdienstleistern oder Anbietern virtueller Vermögenswerte haben.

Wie es in einer Notiz der FinCEN heißt, definieren derzeit die Vorschriften zur Meldung ausländischer Bank- und Finanzkonten (FBAR) ein ausländisches Konto mit virtuellen Währungen nicht als eine Art von meldepflichtigem Konto. Dies ist nur dann der Fall, wenn das Konto neben virtuellen Währungen auch meldepflichtige Vermögenswerte hält. Derzeit müssen FBARs von Personen eingereicht werden, die insgesamt mehr als 10.000 USD in ausländischen Finanzkonten, einschließlich Fremdwährungen in Form von Fiatgeld haben. Virtuelle Währungen sind von dieser Meldepflicht aktuell noch ausgeschlossen.

Die Pläne der FinCEN zur veränderten Regelsetzung wurden am Silvesterabend veröffentlicht. Dies geschah vielleicht nicht von ungefähr. Gemeinhin rechnet man mit einem Wechsel an der Spitze des Finanzministeriums in etwa drei Wochen. Eine genaues Datum des Inkrafttretens der neuen Regelung ist in der Verlautbarung gleichwohl nicht enthalten. 

Krypto-Szene über FinCEN-Vorstoss wenig begeistert

Die FBARs müssen den Namen des Kontoinhabers, die Kontonummer, den Namen und die Adresse der ausländischen Bank beinhalten. Auch die Art des Kontos und der maximalen Wert, der während des Jahres dort auftauchte, sind vonnöten. Personen, die die Steuererklärung nicht einreichen, müssen mit verschiedenen Strafen rechnen. Dazu zählen auch Geldstrafen, so die Website des International Revenue Service (IRS). Ob die FinCEN von Krypto-Anlegern auch zusätzliche Informationen wie etwa Blockchain-Adressen fordert, ist derzeit noch unklar. 

Zusätzlich dazu möchte die FinCEN noch eine andere Regulierungsvorschrift umsetzen. Darin geht es um eine Verpflichtung der Krypto-Börsen zur Speicherung von Kundendaten, wenn mehr als 3.000 USD zu ungehosteten Wallets transferiert werden. Diese Ankündigung eine Woche vor Weihnachten kam in der Krypto-Szene alles andere als gut an. Ihre Durchsetzung würde für viele insbesondere kleinere Krypto-Projekte einen immensen Verwaltungs-Mehraufwand bedeuten. Viele Aktive der Krypto-Community haben ihre Nutzer daher aufgefordert, Kommentare gegen diesen Vorschlag einzureichen. Einige Beobachter sehen diesen Vorstoß als eine Art Abschiedsschuss gegen Kryptowährungen des derzeitigen Finanzministers Steven Mnuchin. Besonders laut tönte der Hilferuf von Brian Armstrong, seines Zeichens Gründer und CEO der Bitcoin-Börse Coinbase.

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