Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) gelten als Konkurrenten für Bitcoin und Co. In Ländern wie China zeigen sie bereits ihr dystopisches Potenzial. In den USA ist man von der Einführung noch weit entfernt, erklärte der Chef der US-Notenbank Jerome Powell noch im März in einer Anhörung vor dem Kongress. Zahlungen in Echtzeit über die Zentralbank soll es aber trotzdem “schon sehr, sehr bald” geben. Dieser Zeitpunkt scheint jetzt gekommen. Und mit ihm vielleicht auch: eine CBDC durch die Hintertür.
Im “späten Juli” geht laut offiziellen Angaben FedNow an den Start. An dem neuen Bezahldienst arbeitet die Federal Reserve (Fed) bereits seit 2019. In den USA ermöglicht er bald “Zahlungen in Echtzeit, rund um die Uhr, jeden Tag des Jahres”, und zwar “unabhängig der Größe oder des geografischen Standortes”, so die Fed. Mit an Bord: 57 der größten US-Banken, die jüngst die “formale Testphase” abgeschlossen haben
FedNow als eine Art CBDC-System
FedNow ist im Grunde ein Netzwerk für Echtzeitzahlungen zwischen Banken und anderen Kreditinstituten. Es funktioniert ähnlich wie PayPal, wickelt Transaktionen aber in Sekundenschnelle ab und zu geringen Gebühren: von 0.01 bis hin zu einem US-Dollar, je nach Absender und Verwendungszweck. Der Bezahldienst setzt dabei auf einen internationalen Standard für digitalen Zahlungsverkehr, den auch Kryptos wie Ripple oder Stellar nutzen. Außerdem ist der Dienst 24/7 verfügbar.
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