Fahrlässigkeit im Zahlungsverkehr bei Revolut? CEO weist Vorwürfe zurück

Laut einer Meldung des Londoner „Telegraph“ soll Zahlungsanbieter Revolut ein internes Überwachungssystem abgeschaltet haben, das dazu dient, illegale Transaktionen zu verhindern. In diesem Zusammenhang habe sich nun auch die britische Finanzaufsicht eingeschaltet. Die Geschäftsführung widerspricht den Vorwürfen.

Brigitte Bernhardt
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Beitragsbild: Shutterstock

Revolut ist seit 2015 auf dem Markt und heute einer der größten Anbieter für weltweites Bezahlen. Zu den Produkten gehören unter anderem Banking via Handy-App und Prepaid-Karten. Seit 2017 können Kunden mit der App auch Kryptowährungen kaufen. Nach Bitcoin, Litecoin und Ethereum kamen inzwischen Bitcoin Cash und Ripple dazu. Damit sparen sich Nutzer das teilweise umständliche Anmeldeprocedere an einer Krypto-Börse. Mit einen Klick lassen sich die Coins gegen derzeit 25 Fiat-Währungen wechseln.

Das Unternehmen gilt als eines der erfolgreichsten FinTech-Start-ups der letzten Jahre. Die Krypto-Szene verfolgt die Entwicklungen bei Revolut aufmerksam. Denn die Möglichkeiten, mit Bitcoin & Co. zu bezahlen, sind noch begrenzt. Krypto-Debitkarten etwa von Revolut, Bitwala oder TenX sind daher wichtige Meilensteine für die Adaption von Kryptowährungen.

Vorzeige-Start-up in der Kritik

Doch Presse und Social-Media-Kanäle berichten auch über Schattenseiten des Unternehmens. Unter anderem beschwerten sich Nutzer darüber, dass Revolut permanent die Geschäftsbedingungen ändern oder falsche Wechselkurse angeben würde. Des Weiteren soll ein fragwürdiger Führungsstil herrschen, der den Mitarbeitern unverhältnismäßig großen Einsatz abverlange. Aktuell gerät das Unternehmen in die Kritik, fahrlässig Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen Geldwäsche missachtet zu haben.

Gründer und CEO Nik Storonsky fasste die Vorgänge in einem Blogbeitrag vom 1. März 2019  zusammen. So habe das Unternehmen im Juli 2018 parallel zu bestehenden Kontrollsystemen eine weiterentwickelte Transaktionsprüfung eingeführt. Diese Screeningsysteme seien darauf ausgelegt, eingehende und ausgehende Überweisungen zu scannen, um sicherzustellen, dass keine Zahlungen an sanktionierte Empfänger ausgeführt werden.

Was wirklich passierte – CEO meldet sich zu Wort

Da die neuen Systeme in der Testphase nicht erfolgversprechend waren, griff man auf die vorhandenen Steuerungen zurück, so Storonsky. Zu diesem Schritt entschied sich das Unternehmen auch, da eine zunehmende Unzufriedenheit der Kunden zu verzeichnen war. Eine Sicherheitslücke gab es zu keiner Zeit, erklärte der CEO:

Während dieser Phase haben wir zu keinem Zeitpunkt versäumt, unsere gesetzlichen oder behördlichen Anforderungen zu erfüllen. […] Leider wurde diese Tatsache nicht in die ursprünglichen Berichterstattung erwähnt.

Der Rücktritt von Peter O’Higgins, Leiter der Finanzen, wurde in diesem Zusammenhang falsch interpretiert, erklärte Storonsky weiter. Es handle sich dabei um eine rein strategische Maßnahme. Peter habe sich für den Rücktritt entschieden, weil das Unternehmen jemanden mit globaler Erfahrung im Privatkundengeschäft benötigt. Revolut bereite sich darauf vor, in mehreren Ländern eine Banklizenz zu erhalten.

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