Trading-Plattform unter Druck Deutschlandchef verlässt eToro

In den vergangenen Monaten verlor eToro mehrere wichtige Mitarbeiter. Nun geht auch der Deutschlandchef des Brokers.

Daniel Hoppmann
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eToro

Beitragsbild: Picture Alliance

| eToro bietet bereits seit 2017 eine On-ramp für Kryptowährungen.

Dennis Austinat gibt seine Funktion als Deutschlandchef beim Online-Broker eToro auf. Über die genaueren Gründe ist bislang noch nichts bekannt. Ein Nachfolger wird noch gesucht. FinanceFWD berichtete zuerst über den Abgang.

2016 übernahm Austinat die Leitung über die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er baute den Standort aus und führte unter anderem den Handel mit Kryptowährungen ein. Mittlerweile bietet der Broker 70 verschiedene Coins und Token an. Laut Unternehmensangaben zählt der in Israel ansässige Broker mittlerweile knapp 30 Millionen Kunden – davon schätzungsweise zwei Millionen in Deutschland.

Der Abgang Austinats kommt plötzlich, angesichts der wachsenden Probleme bei eToro aber nicht überraschend. So verließen im Jahr 2022 bereits mehrere wichtige Personalien das Unternehmen, wie BTC-ECHO aus Kreisen des Unternehmens erfuhr. Unter anderem ging der ehemalige Manager Michael Wild im Januar und heuerte als Deutschlandchef bei Binance an. Im März und Mai folgten die zuständigen Geldwäschebeauftragten der Firma. Kurz darauf schmiss auch die Neubesetzung der Stelle hin. Darüber hinaus gingen die Chefs der Risiko- und Marketingabteilung. Laut Insidern soll die gesamte Geldwäsche-Abteilung mittlerweile gegangen sein. Die Risikoprüfung übernehme der Kundendienst. Allgemein herrsche aktuell ein “toxisches Arbeitsumfeld” am deutschen Standort, so die Quellen gegenüber BTC-ECHO.

Mitarbeiterentlassungen wegen geplatztem SPEC-Deal

Der Broker manövriert wie viele andere Unternehmen derzeit durch turbulente Zeiten. Laut FinanceFWD sollen die Downloads der Trading-App in Deutschland zuletzt stagniert haben. Die registrierten Userzahlen seien jedoch seit Jahresbeginn um 15 Prozent gewachsen, erklärt ein Unternehmenssprecher gegenüber BTC-ECHO.

Dennoch sah sich eToro im Juli zu einem personellen Einschnitt gezwungen. Weltweit entließ man 100 Mitarbeiter, eine Entscheidung, die aus der angespannten Marktsituation heraus getroffen wurde, schreibt das Unternehmen. Mutmaßungen, dass ein geplatzter Übernahme-Deal die Ursache der Entlassungen sein könnte, wies eToro auf Anfrage zurück. Der Deal sollte die Unternehmensbewertung auf zehn Milliarden US-Dollar bringen. Mit der allgemeinen Entwicklung des Brokers zufrieden, erklärte der Broker.

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