Wachablösung Ethereum (ETH) vs. Bitcoin (BTC): Kommt das „Flippening“?

Ist Ethereum bereits auf dem halben Weg, Bitcoin abzulösen? Der Flippening-Index von Blockchaincenter.net suggeriert das.

Christopher Klee
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Ethereum-Münze und Bitcoin-Münze auf spiegelndem Untergrund.

Beitragsbild: Shutterstock

Wer einen Blick auf einschlägige Bitcoin-Kurs-Seiten wirft, stellt schnell fest, dass der Branchenprimus seinen Epigonen in Sachen Marktkapitalisierung um Meilen – beziehungsweise Jahre – voraus ist. Trotzdem spuckt der „Flippening-Index“ des Blockchain-Datenaggregators Blockchaincenter.net eine erstaunliche Zahl aus, wenn man ihn danach fragt, wie nah Ethereum Bitcoin auf den Fersen ist. Das Flippening zwischen Bitcoin und Ethereum ist laut dem Flippening Index bereits zu 55 Prozent abgeschlossen.

Flippening schon auf halbem Weg?

Die zunächst sehr hoch anmutende Zahl – schließlich beträgt die Marktkapitalisierung von Ethereum nur einen Bruchteil (15 Prozent) jener von Bitcoin – erklärt sich dadurch, dass Blockchaincenter.net dem Flippening Index neben der Marktkapitalisierung noch diverse andere Metriken zugrundelegt.

Tatsächlich hat Ethereum Bitcoin in zwei Kategorien schon überholt: Einerseits hat Ethereum Bitcoin bei der Gesamtzahl der Transaktionen bereits seit geraumer Zeit abgelöst. Relativ neu ist dagegen der Umstand, dass im Ethereum Netzwerk insgesamt mehr Transaktionsgebühren bezahlt werden. Damit hat Ethereum bereits an zwei Füßen von König Bitcoins Thron die Säge angesetzt.

Marktkapitalisierung: Nur bedingt aussagekräfitg

Außerhalb der Marktkapitalisierung stehen vor allem die Kategorien Handelsvolumen, Transaktionsvolumen und Google-Suchvolumen dem Flippening im Weg.

Der Flippening Index von Blockchaincenter.net

Es ist durchaus sinnvoll, den Fokus auf die Marktkapitalisierung um andere wichtige Netzwerkdaten zu erweitern, wenn es um den Vergleich von Kryptowährungen geht. Diese ist letztlich nur ein Richtwert – ein suggestiver noch dazu. Sie errechnet sich, angelehnt an den traditionellen Aktienmarkt, aus der Anzahl der zirkulierenden Coins multipliziert mit dem Kurs. Allerdings fallen auch verlorene (Bitcoin-)Einheiten darunter. Auch Hard Forks tragen ihren Teil zur Verzerrung der Marktkapitalisierung von Kryptowährungen bei. Diese Verzerrung hat auch Auswirkungen auf einen weiteren Indikator.

Bitcoin-Dominanz

Die Bitcoin-Dominanz beschreibt üblicherweise den Anteil von Bitcoin an der Marktkapitalisierung des Krypto-Marktes. Bevor Ethereum Initial Coin Offerings (ICO) in den Krypto-Space brachte, war der Krypto-Markt ein Synonym vom Bitcoin-Markt: Die Bitcoin-Dominanz betrug praktisch 100 Prozent. Als im Jahr 2017 der ICO-Hype seinen Höhepunkt erreichte, fiel die Bitcoin-Dominanz zwischenzeitlich unter die Marke von 40 Prozent – aus heutiger Sicht schwer nachvollziehbar, zumindest für Bitcoin-Maximalisten.

Bitcoin-Dominanz. Quelle: TradingView.com

Wie die Marktkapitalisierung muss auch die Bitcoin-Dominanz muss in Relation gesehen werden. Sie zeigt lediglich eine Tendenz im aktuellen Marktgeschehen an und lässt wenig Schlüsse über die Zukunft zu. Schließlich ist aus dem ICO-Hype keine Massenadaption, sondern ein Massensterben von Krypto-Projekten hervorgegangen.

Flippening Index: Kein Herz für die Hash Rate

Ein baldiges Flippening von Ethereum und Bitcoin ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. So lobenswert der Ansatz ist, lässt er einen wichtigen Vergleichswert für Proof-of-Work-basierte Kryptowährungen unter den Tisch fallen: die Hash Rate, also die Rechenleistung, die für das Bestätigen von Transaktionen und damit letztlich zur Sicherheit des Netzwerks beiträgt, gehört nicht zu den 8 Kategorien. Bitcoin spielt hier in einer ganz anderen Liga als die Altcoins.

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