Drogen, Waffen und Geld Wie viel Krypto steckt im Darknet?

Als pseudonymes Zahlungsmittel in den dunklen Ecken des Internets hat es Bitcoin zu weltweiter Bekanntheit gebracht. Mittlerweile versucht der Krypto-Space aktiv, gegen das Klischee aus den Zeiten der Silk Road anzukämpfen. Doch wie viel Krypto steckt eigentlich heute noch im Darknet? Und ist Bitcoin noch immer das digitale Zahlungsmittel Nr. 1 für Drogen, Waffen und andere illegale Güter? Wir haben uns umgeschaut.

Paol Hergert
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Darknet Krypto

Beitragsbild: BTC-ECHO, Shutterstock

Auch dank Fernsehserien wie des deutschen Netflix-Erfolges “How to Sell Drugs Online (Fast)” wird das Bild von Bitcoin und Kryptowährungen allgemein seit jeher in Verbindung mit den dunklen Ecken des Internets gebracht – als Zahlungsmittel für illegale Güter wie Drogen, Waffen, Personalausweise, Kreditkarten und Dienstleistungen wie Prostitution oder gar Auftragsmorde im sogenannten Darknet.

Es ist ein Klischee, das seit Anbeginn der Berichterstattung über Bitcoin und Co. vorherrscht – und eines, an dem auch heute noch eine ganze Menge Wahrheit haftet, wenngleich Bitcoiner das wohl nur ungern hören möchten. Denn als Darknet-Währung hatte der bis heute unbekannte Satoshi Nakamoto Bitcoin freilich nicht erfunden, als er das Whitepaper zu seiner Kryptowährung im Jahr 2008 veröffentlichte. Bis zur Live-Schaltung des Darknet-Marktplatz-Urgesteins Silk Road, die Bitcoin dann eben dafür zweckentfremdete, sollten ohnehin noch Jahre vergehen.

Die Anfänge des Darknet-Handels

Knapp drei Jahre nach dem Whitepaper von Bitcoin schaltete der Texaner Ross Ulbricht die Silk Road live und legte damit den Grundstein für das, was wir heute unter der Bezeichnung Darknet-Marktplätze verstehen: eine Handelsplattform für all jene, die sich unbemerkt der Argusaugen der Justiz verbergen und Dienstleistungen, Waren und Güter jeder Art austauschen wollten.

Der Name begründete sich dabei auf der Seidenstraße, also jener altertümlichen Handelsroute, die einst Europa mit Fernost verband – und auf der neben dem Handel von Seide, Gewürzen und weiteren Waren wohl auch die Pest ihren Weg nach Europa fand.

Doch zurück zu Ulbricht: Um die Anonymität der Käufer- und Verkäufer:innen sicherzustellen, sicherte der seinen digitalen Schwarzmarkt gleich doppelt ab. Zum einen war die Silk Road nur über den sogenannten Tor-Browser, ein Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten, welches auf der Idee des Onion- (deutsch: Zwiebel) Routings basiert, erreichbar. Das wiederum sorgt dafür, dass Inhalte beim Hin- und Herschicken über ständig wechselnde Knoten geleitet werden, die die Nachverfolgung der IP-Adressen der Sender und Empfänger zuverlässig verschleiern. Eine Technologie, die auch heute noch für den Zugang zu den unregulierten Orten im Internet genutzt wird.

Silk Road und seine Konkurrenten

Zum anderen setzte Ulbricht unter seinem Pseudonym Dread Pirate Roberts – eine Anspielung auf den Kultfilm “Die Braut des Prinzen” (1987) – auf die damals junge und noch recht unbekannte Kryptowährung Bitcoin (damaliger Kurs: 0,29 bis 4,28 US-Dollar), um Zahlungsvorgänge abzuwickeln und nicht auf leicht identifizierbare Methoden wie Kreditkartenüberweisungen angewiesen zu sein.

Der Plan ging auf: Die Silk Road avancierte dank ihres guten Rufes eines sicheren und anonymen Hafens für illegale Geschäfte – unter anderem ein Bericht des Blogs Gawker brachte dem Marktplatz diesen Ruf ein – schnell zum größten Marktplatz im Darknet: Bis zur Schließung der Plattform im Oktober 2013 soll das “Amazon des Darknets” so Schätzungen zufolge etwa 1,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt haben. Ein Großteil der Gelder ging damals auf die Kappe von Drogen wie Kokain, Speed, Cannabis, Heroin und weiteren – daran hat sich auch bis heute nichts geändert, wenngleich die Marktplätze sich im Jahr 2021 anders nennen.

Ein Unterschied: Das damalige Angebot auf der Silk Road und dessen damaligem größten Konkurrenten Black Market Reloaded war deutlich größer. Neben Waffen aller Art waren auch Inhalte von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen, Auftragsmorde, gestohlene Kreditkarten(-Informationen), gefälschte Reisepässe, Personalausweise und Führerscheine und vieles mehr freier verfügbar – wohl einer der Gründe für das relativ rasche Durchgreifen der Behörden.

Das Darknet im Jahr 2021: Bitcoin oder Monero?

Wie es mit der Silk Road und dessen Erfinder Ross Ulbricht weiterging, inwiefern sich das Produktsortiment der Darknet-Marktplätze 2021 verändert hat und welche Kryptowährungen mittlerweile in den dunkelsten Ecken des Netzes genutzt werden – all das erfahrt ihr in der Titelstory der neuen Ausgabe unseres Magazins Kryptokompass.

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