Die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) kommt weiterhin nicht nachhaltig vom Fleck und tendierte in der umsatzschwachen Handelswoche vor Ostern unverändert um 28.000 US-Dollar in seiner Handelsspanne der letzten Wochen. Auch die Aktienmärkte zeigten keine eindeutige Richtung und bewegten sich zuletzt in einer engeren Seitwärtsspanne. Solange der BTC-Kurs keine neuen Verlaufstiefs ausbildet und die Käuferseite den Bereich um 26.500 US-Dollar weiter verteidigen kann, dürfte sich auch der richtungslose Handel fortsetzen. Insbesondere die zunehmenden politischen Spannungen im China-Taiwan Konflikt sollten Anleger jedoch genau im Blick behalten. Eine deutliche Zuspitzung dürfte zu vermehrten Verkäufen an den Aktienmärkten führen. Da in der Folge auch der US-Dollarindex (DXY) an Stärke hinzugewinnen könnte, würde dieses auch für den Bitcoin-Kurs zusätzlichen Gegenwind bedeuten. Welche wichtigen Bitcoin-Kursniveaus Investoren nun im Blick haben sollten, wird in der letzten Bitcoin-Kursanalyse vom 28. März thematisiert.
Folgende Wirtschaftsdaten werden in dieser Woche relevant
Die Handelswoche nach Ostern startet erst am Mittwoch voll durch. Zunächst schauen die Investoren auf die finalen US-Inflationsdaten für den Monat März. Am Mittwochabend erwarten sich die Marktteilnehmer durch die Veröffentlichung des FOMC-Meetingprotokolls zur letzten Fed-Sitzung sodann zusätzliche Hinweise auf die Haltung der US-Notenbank in den kommenden Monaten. Am Donnerstag folgen die aktualisierten US-Erzeugerpreise sowie die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Die Handelswoche endet mit der Präsentation der neusten US-Einzelhandelsumsätze für den Vormonat März.
Finale US-Verbraucherpreisindizes
Mittwoch, 12. April 2023: Um 14:30 Uhr präsentiert das U.S Bureau of Labor Statistics die finalen US-Inflationsdaten für den abgelaufenen Monat März. Im Februar lag die Teuerungsrate mit 6,0 Prozent im Jahresvergleich auf dem Niveau der Expertenschätzungen und war gegenüber dem Vormonat weiter rückläufig. Für den Monat März erwarten die Analysten nun einen Rückgang auf 5,2 Prozent. Sollte sich die Analystenerwartungen bestätigen, würde sich die Teuerungsrate dem aktuellen Leitzinsniveau weiter annähern. Die Leitzinsen liegen nach der jüngsten Anhebung um 25 Basispunkte am 22. März aktuell zwischen 4,75 Prozent und 5,0 Prozentpunkten. Fällt die Inflationsrate wie prognostiziert weiter zurück, könnten die Aktienmärkte diese Entwicklung positiv aufnehmen. In Anbetracht der schlechten Arbeitsmarktdaten in der vergangenen Woche könnte der negative Ausblick einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine bevorstehende US-Rezession dennoch überwiegen. Sollten die Schätzungen zudem verfehlt werden und die Verbraucherpreisindizes oberhalb der Expertenmeinungen liegen, dürfte der US-Dollar seine Erholungstendenz der letzten Handelstage in der Woche vor Ostern fortsetzen. Ein erstarkender US-Dollar würde erneut Gegenwind für den Aktien- und den Kryptomarkt bedeuten. Die Investoren werden zudem auf die ebenfalls präsentierten Kerninflationsraten schauen. Diese lag im Monatsvergleich zuletzt wider Erwarten oberhalb der Prognosen. Für den Monat März wird jedoch mit einem erneuten Rückgang von 0,5 Prozent auf 0,4 Prozent gerechnet.
Fed-Sitzungsprotokoll (FOMC) am Mittwochabend
Mittwoch, 12. April 2023: Um 20:00 Uhr veröffentlicht die US-Notenbank Fed das Sitzungsprotokoll zur vergangenen Leitzinsentscheidung am 22. März. Anleger erhoffen sich weitere Erkenntnisse darüber, wie die US-Währungshüter die aktuelle Inflationsproblematik bewerten. Fed-Chef Powell hatte beim letzten Fed-Meeting zwar erneut betont, in 2023 keine Leitzinssenkungen zu planen, jedoch hegten einige Marktakteure zuletzt Zweifel daran. Eine zunehmende Anzahl an Investoren spekulierten in den letzten Wochen auf eine mögliche Leitzinssenkung der Fed und neue “Quantitative Easing” (QE) Maßnahmen. Zudem könnte das Protokoll weitere Informationen darüber liefern, wie die Fed-Mitglieder die US-Bankenkrise und daraus erwachsende Liquiditätsengpässe meistern wollen. Die Marktakteure werden im Sitzungsprotokoll insbesondere nach Hinweisen über die Details der Einsatzkriterien für weitere Interventionen suchen und welche Maßnahmen die Fed notfalls zusätzlich ergreifen könnte.
US-Erzeugerpreise und Erstanträge auf Arbeitslosengeld
Donnerstag, 13. April 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) veröffentlicht das U.S Bureau of Labor Statistics die aktuellen US-Erzeugerpreisindizes (EPI) für den abgelaufenen Monat März. Nachdem die Preise der Produzenten zuletzt 0,4 Prozent unter den Analystenerwartungen lagen und sich erstmalig seit November mit -0,1 Prozent im Monatsvergleich sogar im negativen Bereich bewegten, rechnen die Marktexperten für den Vormonat März wieder mit einem geringen Anstieg um +0,1 Prozent. Werden die Analystenerwartungen wie schon zuletzt unterboten, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine doverishere Zinspolitik der US-Notenbank in der zweiten Jahreshälfte weiter an. Ob diese Entwicklung Anleger dazu bewegen wird, vermehrt in Aktien- und Kryptowährungen zu investieren, bleibt jedoch abzuwarten. Der Fokus scheint zuletzt stärker auf die Zahlen am US-Arbeitsmarkt gerichtet zu sein. Sollten die Erzeugerpreisprognosen getroffen oder liegen sogar oberhalb der Expertenerwartungen, wäre dieses Gift für US-Aktien. Der Gegenwind für den Aktienmarkt dürfte durch eine Erholung des US-Dollars weiter zunehmen.
Zeitgleich schauen die Investoren um 14:30 Uhr (MEZ) auf die wöchentlich präsentierten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Diese lagen in der Vorwoche wieder deutlich über den Erwartungen. Zudem wurden die Zahlen vom 30. März nachträglich um mehr als 20 Prozent auf 246.000 nach oben revidiert. Diese Schwächetendenzen des US-Jobmarktes zeigten sich bereits mit einem deutlich schwächer als prognostizierten JOLTS-Stellenreport sowie schwachen NFP-Arbeitsmarktdaten in der Woche vor Ostern. Bestätigen die aktuellen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld diese Tendenz, wäre das ein weiteres Warnsignal für die schon länger erwartete US-Rezession. Die Analysten rechnen mit 205.000 neuen Erstanträgen. Sollte diese Prognose erneut übertroffen werden, dürfte der Aktienmarkt mit Kursabschlägen reagieren. Nicht ausgeschlossen ist ein feiertags- und ferienbedingter Einmaleffekt. Nur wenn die Zahl der Erstanträge deutlich zurückgehen würde, dürfte Anleger kurzfristig aufatmen. Dieses könnte zu einer Erholungsreaktion an den Märkten führen.
US-Einzelhandelsumsätze zum Wochenschluss
Freitag, 14. April 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) präsentiert das US-Census Bureau die jüngsten US-Einzelhandelsumsätze für den Monat März. Sie gelten als wichtiges Maß zur Berechnung der Kauflaune der Privathaushalte. Zuletzt wurde die ohnehin schwache Expertenschätzung von -0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat mit -0,4 Prozent sogar noch unterboten. Sollte sich die Kauflaune der Privathaushalte abermals schwächeln und wie für den März prognostiziert erneut um -0,4 Prozent oder sogar stärker zurückgehen, dürften Anleger weiter vorsichtig agieren. Investoren könnten sich insbesondere von risikobehafteten Assetklassen trennen wollen und auch den Kryptomarkt unter Druck bringen. Liegen die Einzelhandelsumsätze hingegen oberhalb der Analystenprognosen, wäre zum Wochenschluss eine Erholungsbewegung am Aktien wie auch Kryptomarkt vorstellbar.