Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in dieser Handelswoche die folgenden Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Nach einer bullishen ersten Handelswoche im neuen Monat Februar, kam es in der abgelaufenen Woche zu vermehrten Gewinnmitnahmen am Aktien- wie auch Kryptomarkt. Neben divergierenden Aussagen von unterschiedlichen Mitgliedern der US-Notenbank Fed infolgedessen der US-Dollar sein Comeback der Vorwoche weiter ausbaute, sorgten am Kryptomarkt kritische Aussagen der US-Regierung für einen Kursdämpfer. Zum Wochenschluss am Freitag passte das U.S. Bureau of Labor Statistics die in den letzten Monaten veröffentlichten Inflationsraten nachträglich an, was die Inflationsangst unter den Investoren wieder aufkeimen ließ. Erhöhte Leitzinsen für einen längeren Zeitraum scheinen damit unausweichlich, um der Inflationsproblematik zu entgegnen. Zudem lagen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erstmals seit Jahresbeginn wieder oberhalb der Analystenschätzungen. In Anbetracht des starken Arbeitsmarktberichts (NFP) vom 3. Februar wurden die Marktteilnehmer durch diesen überraschenden Anstieg auf dem falschen Fuß erwischt.

Folgende Wirtschaftsdaten stehen diese Woche im Fokus

In dieser Handelswoche schauen die Marktakteure am Dienstag zunächst auf die Bekanntgabe des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum für das Schlussquartal 2022. Am frühen Nachmittag folgt die mit Spannung erwartete Veröffentlichung der finalen US-Verbraucherpreisindizes für den Monat Januar. Zur Wochenmitte stehen sodann frische US-Einzelhandelsumsätze im Anlegerfokus. Am Donnerstag werden gleich mehrere relevante Wirtschaftsdaten präsentiert. Neben der Anzahl von Baugenehmigungen in den USA schauen die Investoren vor allem auf die aktualisierten US-Erzeugerpreise.

Bruttoninlandsprodukt in Europa

Dienstag, 14. Februar 2023: Die Investoren schauen diese Woche zunächst nach Europa. Um 11:00 Uhr (MEZ) veröffentlicht Eurostat das Bruttoinlandsprodukt für den Euroraum im Schlussquartal 2022. Im Gegensatz zu den vorab veröffentlichten Zahlen vom 31. Januar beinhalten die neusten Daten auch die vom Statistischen Bundesamt übermittelten Werte für Deutschland. Die Prognose der Analysten gehen von einem Wachstum um 1,9 Prozentpunkte aus. Anhand der BIP-Daten können Marktexperten Rückschlüsse auf die aktuelle Wirtschaftskraft in der Eurozone ziehen. Damit liegt der erwartete Wert unter dem zuletzt veröffentlichten Anstieg von 2,3 Prozent. Werden die Prognosen übertroffen und liegen im Bereich der finalen Daten für das dritte Quartal 2022, wäre dieses ein Indiz, dass sich die Wirtschaft im Euroraum trotz steigender Leitzinsen besser entwickelt als vermutet. Ein solides Bruttoinlandsprodukt würde die Europäische Zentralbank (EZB) darin bestärken, die Leitzinsen auch beim nächsten Zinsentscheid konsequent weiter zu erhöhen. Ein deutlich schwächeres Bruttoinlandsprodukt würde die geldpolitischen Maßnahmen der EZB indes einschränken und dürften sich negativ auf die Stärke des Euros auswirken. Damit würde der US-Dollarindex DXY seine Erholung der letzten Wochen fortsetzen, was weiteren Gegenwind für Bitcoin-Kurs bedeuten könnte.

US-Inflationsdaten am Nachmittag

Um 14:30 Uhr (MEZ) präsentiert das U.S Bureau of Labor Statistics sodann die finalen US-Inflationsdaten für den abgelaufenen Monat Januar. Im Dezember zeigte die Teuerungsrate mit 6,5 Prozent im Jahresvergleich unverändert. Für den Monat Januar erwarten die Experten nun einen Rückgang auf 6,2 Prozentpunkte. Sollte sich die Analystenerwartungen bestätigen, könnte sich die seit Jahresanfang laufende Erholungsbewegung am Aktien- wie auch am Kryptomarkt fortsetzen. Liegen die Verbraucherpreisindizes hingegen oberhalb der Schätzungen, dürfte der US-Dollar kurzfristig weiter an Boden gutmachen, und belastend auf risikobehaftete Anlageklassen wirken. Dieses Szenario muss aktuell als wahrscheinlicher eingestuft werden, da am vergangenen Freitag, den 10. Februar, die Zahlen für die letzten drei Handelsmonate nachträglich nach oben korrigiert worden waren. Statt der veröffentlichten -0,1 Prozent im Vergleich zum November, stieg die Inflationsrate in den USA laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters aufgrund saisonaler Anpassungen im Monatsvergleich um 0,1 Prozent. Dieses könnte ein Indiz dafür sein, dass die US-Inflationsrate in den kommenden Monaten nochmals leicht zulegen könnte und würde damit die hawkishen Aussagen mehrerer US-Notenbänker in der Vorwoche untermauern.

Einzelhandelsumsätze in den USA im Fokus

Mittwoch, 15. Februar 2023: Zur Wochenmitte werden um 14:30 Uhr (MEZ) die aktualisierten Einzelhandelsumsätze in den USA für den Monat Januar präsentiert. Sie gelten als wichtiges Maß zur Berechnung der Kauflaune der Privathaushalte. In den letzten zwei Handelsmonaten waren Umsätze im US-Einzelhandel wieder rückläufig und fielen in den negativen Bereich zurück. Im Weihnachtsmonat Dezember lag der Wert mit -1,1 Prozent sogar deutlich unter der Analystenschätzung von -0,8 Prozent. Für den Monat Januar rechnen die Experten hingegen mit einer Erholung auf 1,6 Prozentpunkte.

Kann sich die Kauflaune der Privathaushalte wieder oberhalb des Grenzwerts von 0 stabilisieren und erreicht den prognostizierten Wert, könnte dieses für eine Kurserholung am Aktien wie auch Kryptomarkt sorgen. Sollten die veröffentlichten Einzelhandelsumsätze hingegen unter den Schätzungen der Experten liegen, und weiter im negativen Bereich unter 0 verharren, wäre dieses als weiteres Indiz für eine sich abschwächende US-Wirtschaft zu werten. Zuletzt wirkten sich schwache Einzelhandelsumsätze negativ auf die Kurse am Aktienmarkt wie auch im Kryptosektor aus.

Baugenehmigungen und Erzeugerpreise in den USA in der zweiten Wochenhälfte

Donnerstag, 16. Februar 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) wird die Anzahl der Baugenehmigungen für den Monat Januar in den USA veröffentlicht. Liegt die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen wie schon in den Vormonaten unter den Erwartungen, könnte abermals eine Kurskorrektur in den US-Aktienindizes folgen. Die jüngste Prognose der Experten liegt bei 1,337 Millionen. Die Analysten haben ihre Erwartung damit erneut reduziert. Sollten die Baugenehmigungen hingegen über dem prognostizierten Wert liegen, dürften Investoren dieses als Zeichen der Stabilisierung des zuletzt deutlich abgekühlten Häusermarktes werten und könnten eine Erholungsrallye am Aktienmarkt starten. Davon dürfte auch der Kryptosektor profitieren.

Ebenfalls um 14:30 Uhr (MEZ) werden die aktuellen US-Erzeugerpreisindizes (EPI) für den Vormonat Januar präsentiert. Die Marktexperten erwarten im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,4 Prozent. Noch im Dezember waren die Produktionspreise mit -0,5 Prozent deutlicher stärker zurückgegangen als von Analysten vermutet. Sollten die Preissteigerungen nach zuletzt gefallenen Erzeugerpreisen wie von den Experten erwartet zunehmen, dürfte der US-Dollar weiter an Stärke zulegen und für Gegenwind am Aktien- und Kryptomarkt sorgen. Auch der Goldpreis würde wie schon in der Vorwoche abermals unter Druck geraten. Liegen die Erzeugerpreisindizes hingegen unter den Schätzungen der Marktexperten, würde dieses den Druck auf Bitcoin und Co. reduzieren und könnte zu einer bullishen Kursreaktion am Kryptomarkt führen.

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