“Ich hab es euch doch gesagt” – so oder so ähnlich lässt sich die Kernbotschaft der jüngsten X-Posts von Peter Schiff zusammenfassen, der seit über einem Jahrzehnt immer wieder gegen Bitcoin und Krypto schießt. Waren seine düsteren Prognosen in der Vergangenheit oft komplett daneben, schlägt aktuell die große Stunde des Edelmetallfans. Der Bitcoin-Kurs stagniert seit Wochen und die Altcoin Season scheint auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben, während Gold und Silber ein Rekordhoch nach dem nächsten aufstellen. Dass die Aktie der Krypto-Börse Gemini zuletzt deutlich abrutschte, fasst der US-amerikanische Ökonom als weitere Bestätigung für seine skeptische Haltung gegenüber der Branche auf.
“Die Winklevoss-Aktie GEMI ist heute um 15 Prozent gefallen und hat damit ein neues Tief erreicht. Die Aktie […] hat seit ihrem Höchststand bereits fast 70 Prozent und seit ihrem Ausgabepreis fast 50 Prozent an Wert verloren”, spottet Schiff in einem X-Post vom Mittwoch. Als wäre das nicht schon genug, legt er nochmal kräftig nach: “Der gesamte Krypto-Sektor wird dezimiert. Das Gemetzel ist noch lange nicht vorbei. Verkauf jetzt eure Bitcoin!” Erst am Wochenende hatte der Goldanhänger, der selbst als Edelmetallhändler agiert, seinen Followern empfohlen, ihre Bitcoin besser noch über 100.000 US-Dollar abzustoßen – die Chance käme womöglich nie wieder.
Womit er recht hat: Der Krypto-Aktienboom ist vorerst tatsächlich abgeblasen. Auf Monatssicht handelt die Gemini-Aktie (GEMI) rund 40 Prozent im Minus, während die Coinbase-Aktie 15 Prozent abgeben musste und die Strategy-Aktie (MSTR) knapp 24 Prozent verlor. Letzteres dürfte bei Peter Schiff eine besondere Schadenfreude wecken, hatte er in der Vergangenheit doch mehrfach vor einer Blase bei MSTR und anderen Treasury-Firmen gewarnt.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass der Edelmetallfan schon dutzende Male einen sofortigen BTC-Verkauf empfahl und der Krypto-Leitwährung zugleich den baldigen Untergang prophezeite. Das erste Mal im November 2013, als Bitcoin bei bescheidenen 355 US-Dollar handelte. Wäre er stattdessen beim “digitalen Gold” eingestiegen, könnte er sich heute über fast 30.000 Prozent Rendite freuen.
Das Comeback von Gold und Peter Schiff im Jahr 2025
Oberwasser hat Schiff nicht nur wegen der mäßigen Bitcoin-Kursentwicklung, die viele Anleger enttäuscht zurückließ, sondern auch wegen der beeindruckenden Goldrallye. Eine Unze des glänzenden Edelmetalls kostet mittlerweile 4.140 US-Dollar, was einem Preisanstieg von 59 Prozent seit Jahresbeginn entspricht. Auch Silber knüpfte zuletzt wieder an seinen Höhenflug der zurückliegenden Monate an und steht nun bei bei 52 US-Dollar, ein Zuwachs von 78 Prozent im gleichen Zeitraum.
Bei Bitcoin sind es hingegen nur 12 Prozent Rendite, die Investoren 2025 bislang verbuchen konnten. “Die heutige Rotation von Technologieaktien hin zu Value-Aktien umfasste auch eine Rotation von Kryptowährungen hin zu Gold und Silber”, meint der 62-Jährige Investor daher. Und fügt hinzu: “Spekulanten geben bei Krypto-Aktien auf. Bald werden sie auch Bitcoin aufgeben.”
“Habt ihr Gold?”, fügt er süffisant hinzu und verlinkt – natürlich – seinen eigenen Edelmetall-Shop. Kurzfristig mag er durchaus recht behalten, doch langfristig spricht wenig dafür, dass die Bitcoin-Performance hinter der des traditionellen Wertspeichers zurückbleiben wird. Schließlich besitzt die Kryptowährung alle positiven Eigenschaften von Gold und ergänzt diese durch die einfache Selbstverwahrungsoption und schnelle, kostengünstige Transfers selbst zwischen Ländern und Kontinenten.
Ein mehrjähriger Vergleich der beiden Wertspeicher offenbart, dass man letztmalig im April 2017 mit einer Goldunze einen Bitcoin kaufen konnte. Obwohl auch Gold in US-Dollar gerechnet drastisch zulegte, benötigt man aktuell stolze 25 Goldunzen für den Kauf nur eines BTC. Doch Peter Schiff wird Bitcoin wohl auch dann noch ein baldiges Ende prophezeien, wenn der Kurs die Millionendollarmarke überschritten hat.
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