Zwangstausch Crypto.com: Anleger wehren sich gegen unfairen Token Swap

Die Bitcoin-Börse Crypto.com verkündete am 3. August das veraltete Modell, welches aus zwei Token (MCO und CRO) bestand, schrittweise abzuschaffen. Die Plattform stellt damit Investoren, Kunden und MCO Holder vor vollendete Tatsachen, die sich nun gegen den unrechtmäßigen Zwangstausch wehren. Sie gründen die CDC Customer Alliance GbR.

Dana Hajek
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Beitragsbild: Shutterstock

„Zu keinem Zeitpunkt wird es einen Wechsel von MCO zu CRO-Token geben“, erklärte es noch der CEO von Crypto.com in einem Video vom 23. November 2018 öffentlich. Alles Schnee von gestern. Am 3. August kündigte das Tech-Start-up aus Hongkong indes ein „Swap Programm“ an, bei dem die hauseigene Kryptowährung Monaco (MCO) in den Crypto.com Coin (CRO) getauscht wird. ‘Nicht mit uns’, dachten sich wohl die MCO-Investoren, die jetzt gemeinsam mit anderen Investoren und Crypto.com-Kunden als CDC Customer Alliance GbR gegen die Änderungen rechtlich vorgehen.

Die böse Überraschung

Am 3. August gab das Tech-Start-up bekannt, dass es in Zukunft mit CRO nur noch einen einzigen Token in ihrem Ökosystem haben wird. Der anfängliche ICO Token MCO wird aus dem System gelöscht. Diese Nachricht setzte indes die Token Holder vor vollendete Tatsachen: Die Nutzbarkeit des MCO Token läuft am 2. November ab. Zudem kann zwar ein pro MCO gegen 27,6439 CRP getauscht werden, jedoch wurde diese Rate einseitig von Crypto.com definiert. Zudem ist der Wert bei Weitem nicht vergleichbar mit dem MCO-Kurs. Eine andere Alternative gibt es dazu nicht. Die Plattform scheint sich über die etwas ungünstigen Tausch-Konditionen sogar bewusst zu sein. Ansonsten hätte sie wahrscheinlich nicht den sogenannten Swap-Bonus von 20 Prozent angekündigt. Dieser ist übrigens auch mit mehreren nachteiligen Klauseln für die MCO-Token-Inhaber verbunden.

Token Swap = Investitionsbetrug?

Die plötzliche Ankündigung hatte die Anleger nicht überzeugt. Derweil geht die CDC Customer Alliance sogar davon aus, dass es sich um einen möglichen Fall von Investitionsbetrug handeln könnte. Der Grund? Das in Hong Kong ansässige Unternehmen hat den MCO-Token wiederholt als den Wert hinter dem Ökosystem hervorgehoben und eine exponentiell steigende Kursentwicklung prognostiziert. Nun befürchten Investoren ernsthafte Konsequenzen und Verluste. Hierzu muss auch gesagt werden, dass Crypto.com schon einige Male für Kunden und Investoren nachteilige Änderungen an seinem Geschäftsmodell vorgenommen hat.

Gerichtsverfahren ist eingeleitet

Da Crypto.com indes jegliche Gespräche zu diesem Thema abgelehnt hat, befindet sich die CDC Customer Alliance GbR in einem Gerichtsverfahren gegen eines der Unternehmen, das Teil des Crypto.com-Netzwerks ist. Der Initiator und Sprecher der CDC Customer Alliance, Benjamin Kang, lässt sich zitieren:

Nachdem Crypto.com jahrelang das Wachstumspotential des MCO Tokens massiv beworben hat, und sich damit auch zu Projektbeginn initial finanziert hat, stehen die MCO Investoren jetzt mit leeren Händen da. Gemeinsam werden wir keine rechtliche Möglichkeit auslassen. Wir wollen gegen Crypto.com und deren CEO, Kris Marszalek vorzugehen.

MCO-Kurs steigt 34 Prozent an

Derweil ist der Kurs vom MCO Token innerhalb von nur 24 Stunden nach der Verkündung um mehr als 34 Prozent gestiegen. Ein MCO Token notiert derzeit bei 4,06 US-Dollar, zu Tagesbeginn lag der Kurs noch bei etwa 3,53 US-Dollar.

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