Gerichtspoker beginnt Bekommt Craig Wright Bitcoin für 67 Milliarden USD?

Craig Wright und die Kleimans gehen in einen neuen Prozess. Wem gehören die Bitcoin im Tulip Trust? Wo sind die Private Keys? Und wer ist Satoshi Nakamoto?

Marlene Müller
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Beitragsbild: Shutterstock

Craig Wright, für viele als “Faketoshi Nakamoto” bekannt, hat seit dem 01. November drei Wochen lang Zeit, vor Gericht zu erklären, warum er der echte Satoshi Nakamoto ist. Seit 2019 wird Wright von den Angehörigen des 2013 verstorbenen David Kleiman verklagt. Inhalt der Anklage ist der “Tulip Trust”, das 1,1 Millionen BTC enthält. Das sind zum Zeitpunkt des Schreibens 67.877.590.000,00 US-Dollar. Die Kleimans behaupten, dass die Wallet Wright und Kleiman gleichermaßen gehörte und sie somit Anspruch auf die Hälfte der enthaltenen Bitcoin hätten. Wright sagt, dass Kleiman den Besitz an ihn übertragen hätte.

Beziehungsstatus: es ist kompliziert

Der australische Computer-Wissenschaftler Wright behauptet seit 2016 der Bitcoin-Erfinder zu sein. Er hätte in der Vergangenheit eine gemeinsame Unternehmung, die W&K Info Defense Research LLC, mit David Kleiman gehabt. Diese wäre zum Bitcoin-Mining verwendet worden. Kleiman hätte jedoch das gemeinsame geistige Eigentum vollständig an Wright übertragen. Außerdem behauptet Wright, nie eine wirkliche Partnerschaft mit Kleiman eingegangen zu sein, denn er “hasse” Partnerschaften.

Diesen Behauptungen versuchte der Anwalt der Kleimans, Kyle Rosch, in seinem Eröffnungsplädoyer zu begegnen. Er stellte die Ereignisse der Vergangenheit chronologisch vor und beschrieb die Beziehung der beiden. Dabei zeigte er zunächst E-Mails, in denen Wright David Kleiman als seinen “Geschäftspartner” und “Partner” bezeichnete. Erst nach dessen Tod hätte sich Wright immer mehr von diesen Geschichten distanziert und falsche Fakten erschaffen. Dabei erhoben sie (erneut) den Vorwurf der Dokumentenfälschung und des Betrugs. Angeblich seien von Wright E-Mails gefälscht und manipuliert worden. Beispielsweise seien darin Sätze von Kleiman hinzugefügt oder gelöscht und die Daten verändert worden.

Verzögerungstaktik oder Absicherung?

Außerdem wies Rosch darauf hin, dass sich, wie BTC-ECHO berichtete, bereits 2019 auf eine Vergleichsvereinbarung geeinigt wurde. Dieser zufolge hätte Wright 500.000 BTC an die Kleimans auszahlen sollen. Der Vereinbarung sei der Australier jedoch nie nachkommen. Einem heute gelöschten Blog-Beitrag nach hätte er dies damals aus persönlichen Gründen nicht gekonnt. Im Februar 2020 verweigerte er dann die Offenlegung von notwendigen Dokumenten zur Klärung der Besitztümer. Aussagen des angeblichen Kuriers der Private Keys fielen schließlich unter das Anwaltsgeheimnis. Die akademische Laufbahn als auch den Abschluss des kenianischen Anwalts belegte Wright mittels dessen Informationen im Linked.in-Account. Wie BTC-ECHO schrieb, gab der damalige Richter diesem “Beweis” jedoch nicht statt. Infolgedessen entschied er aber bislang nur, dass die Anwaltskosten der Familie Kleiman von Wright im Wert von 165.000 US-Dollar getragen werden müssen.

Dieser Betrag ist nur eine kleine Hausnummer im Vergleich zu den 1,1 Millionen Bitcoin in dem Tulip Trust, die angeblich der W&K Info Defense Research, LLC gehört hätte. Bislang scheiterte die Auszahlung dieser scheinbar an den fehlenden Private Keys. Es bleibt also spannend, ob der jetzige Prozess Klarheit darüber bringt, ob Wright überhaupt in Besitz dieser ist, ob es sich bei ihm wirklich um Satoshi Nakamoto handelt oder ob diese Geschichten fingiert sind.

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