3 Fragen an Chidi Nwaubani, wie können NFTs bei der Restitution kolonialer Beutekunst helfen?

Wie kann Chidi Nwaubani über die Blockchain gestohlene Kunst aus Kolonialzeiten digital restituieren und zumindest digital als NFT an die rechtmäßigen Besitzer zurückführen?Wir haben nachgefragt.

Jonas Oppermann
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NFTs können bei der Restitution helfen.

Beitragsbild: Looty

| NFTs können bei der Restitution helfen.

Chidi Nwaubani ist ein junger multidisziplinärer Künstler aus Nigeria. Er möchte mit seinem Projekt “Looty” die gestohlenen Artefakte Afrikas in europäischen Museen finden, digital rekonstruieren und als NFT über die Blockchain in seine Heimat zurückführen, sodass sie für Afrikaner besser zugänglich sind.

BTC-ECHO: Kunst ist ein fester Bestandteil des Menschen. Welche Bedeutung hat Kunst vor allem für Afrikaner?

Nwaubani: “Kunst ist deine Identität. Schau dir ein beliebiges Land an, egal welches. Die Identität des Landes und ihrer Bewohner besteht immer aus der Kunst, die es in seiner Geschichte geschaffen hat. Sie gibt den Einwohnern ein Gefühl der Errungenschaft, was diese Nation oder dieses Land in der Vergangenheit getan und geschaffen hat. Kunst ist wirklich wichtig.”

BTC-ECHO: Viele der bedeutendsten afrikanischen Kunstwerke befinden sich immer noch in europäischen Museen und Archiven. Was ist das große Problem dabei?

Nwaubani: “Menschen aus anderen Teilen der Welt reisen hauptsächlich wegen der Safari nach Afrika. Warum, wenn man sich in Europa Elefanten, Giraffen und Co. auch im Zoo anschauen kann? Warum sollte man dann kilometerweit nach Afrika reisen? Richtig. Sie möchten das Leben der Tiere in einer natürlichen, echten Form betrachten. Denn das Leben eines Löwen in einem Zoo ist ganz anders als das Leben eines freien Löwen in Nigeria. Genauso ist es mit der afrikanischen Kunst. Ähnlich wie ein Zoo ein Gefängnis für Tiere ist. Sind Museen das Gefängnis vieler Kunstwerke. Die Kunst funktioniert in ihrem natürlichen Habitat nun mal am besten.”

BTC-ECHO: Glaubst du, dass die digitalen Repliken das Potenzial haben, die echten Werke zu repräsentieren? Kommen sie deiner Meinung nach an echte physische Kunst heran?

Nwaubani: “Unser Leben bewegt sich immer mehr in den digitalen Raum. Daher kann in Zukunft die Bedeutung und der Wert digitaler Artefakte die der physischen übertreffen. Aber so weit sind wir jetzt noch nicht. Doch das kann sich schnell ändern. Und deshalb wollen wir mit Looty die Ersten sein, die bedeutende neue Interpretationen alter afrikanische Kunst in Form von NFTs erstellen und sie im Metaverse (Lootyverse, Launch 2023) zum neuen Leben erwecken. In dieser digitalen Parallelwelt können die Werke in Kombination mit Musik und Tanz, wie es schon damals in Afrika üblich war, erlebt werden.”

Was Nwaubani mit seinem NFT-Start-up Looty sonst noch plant, wie NFTs im Kampf gegen die Raubkunst helfen können und welche Kritik sich der Künstler und Entrepreneur stellen muss, lest ihr in der kommenden Juli-Ausgabe des BTC-ECHO Magazins.

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