Altcoin-Marktanalyse Chainlink (LINK) trotzt dem Bitcoin Crash

Bitcoin (BTC) fällt diese Woche um 13 Prozent auf 7.800 US-Dollar und sorgt damit für weitere Kurseinbrüche bei den Altcoins, gegen die sich derzeit nur wenige zur Wehr setzen können.

Stefan Lübeck
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Beitragsbild: Shutterstock

Nach einem guten Wochenstart mit einem Wochenhoch bei 9.200 US-Dollar bricht der Kurs des Bitcoin unter den EMA200 bei 8.600 US-Dollar und beendet die Woche bei 8.000 US-Dollar. Der Abverkauf bei Bitcoin reißt wie so oft auch die Altcoin-Kurse mit in den Keller und sorgt flächendeckend für zweistellige Kursabschläge am Gesamtmarkt. Bisher zeigen die Bullen kaum Gegenwehr. Die Kurse der Top-10-Altcoins weisen derweil einen ähnlichen Kursverlauf wie Bitcoin auf und schließen ebenfalls mit deutlichen Kursrückgängen von teils 20 Prozent.

Positiv stechen aktuell lediglich der Neueinsteiger unter den Top 10, Chainlink (LINK), mit einem geringen Kursabschlag von -7 Prozentpunkten hervor. Die Kursabschläge bei den schwächsten Top-10-Altcoins fallen hingegen deutlich aus. Der Wochenverlierer Litecoin (LTC) gibt um 20 Prozent ab. Auch der Eos Coin (EOS) sowie Bitcoin SV (BSV) und Bitcoin Cash (BCH) verlieren zwischen 17 und 19 Prozentpunkten an Wert. Insbesondere die aktuellen Entwicklungen bezüglich des Öl-Preis-Crashs um mehr als 30 Prozent am Wochenende sowie die Sorgen um den Coronavirus dürften die Märkte weiterhin belasten. Die hohe Volatilität am klassischen Aktienmarkt wie auch am Kryptomarkt dürfte daher weiterhin Bestand haben.

Beste Kursentwicklung unter den Top-10-Altcoins: Chainlink (LINK)

Chartanalyse Chainlink KW10

Kursanalyse auf Basis des Wertepaares LINK/USDT auf Binance

Auch diese Woche konnte sich ein Altcoin der Top 20 gegen die negative Marktstimmung stemmen und in die Top 10 der Altcoins aufsteigen. Chainlink (LINK) schafft es mit einem überschaubaren Kursabschlag von rund 7 Prozentpunkten, den Neuling der Vorwoche OKB-Coin OKB vom zehnten Platz zu verdrängen. Die Entwicklung von Chainlink in den letzten Wochen ist als sehr bullish zu werten. Vom Tief im Dezember 2019 bei 1,59 US-Dollar stieg der LINK-Kurs um mehr als 200 Prozentpunkte auf knapp 5 US-Dollar in dieser Woche an.

Aktuell korrigiert der Kurs jedoch ebenfalls stark und notiert bereits wieder unterhalb des exponentiell gleitenden Mittelwerts der letzten 20 Tage (rot) bei 4,17 US-Dollar. Schafft es Link, sich in den kommenden Tagen oberhalb des Supertrends bei 3,38 US-Dollar zu stabilisieren, bestehen weiterhin Chancen für einen erneuten Test des Allzeithochs. Sollte sich zudem auch der Gesamtmarkt stabilisieren, wären mögliche Kursziele am 138er- und 161er-Fibonacci-Retracement zu suchen. Die Ziele wären 5,77 US-Dollar bzw. 6,50 US-Dollar. Da sich jedoch auf Tagessicht eine bearishe Divergenz ausbildet, ist ein Retest tieferer Kursniveaus durchaus wahrscheinlich.

Schafft es das Käuferlager nicht, den Kurs über dem EMA20 zu stabilisieren und der Kurs rutscht zum Tagesschluss unter das 38er-Fibonacci-Retracement bei 3,91 US-Dollar, drohen weitere Verkäufe in Richtung des 50er-Fibonacci-Retracements bei 2,95 bis 3,01 US -Dollar. In diesem Bereich verläuft auch ein wichtiger horizontaler Support. Geben die Bullen auch dieses Kursniveau auf, dürfte sodann ein Retest des EMA200 bei 2,65 US-Dollar folgen. Auf diesem Kurslevel verläuft auch das 38er-Fibonacci-Retracement, weshalb der Bereich um 2,65 US-Dollar einen wichtigen Kreuz-Support darstellt. Als maximales Kursziel auf der Unterseite – ein Bruch des EMA200 auf Tagessicht vorausgesetzt – ist das 23er-Fibonacci-Retracement bei 2,19 US-Dollar vorstellbar.

Indikatoren: RSI zurück in neutraler Zone, MACD weist eine Kursdivergenz im Tageschart auf

Der RSI im Tageschart notiert aktuell bei 51 und damit wieder in der neutralen Zone. Erst bei einem erneuten Ausbruch über die 55 würde LINK ein frisches Kaufsignal ausbilden. Der MACD-Indikator weist indessen eine starke Divergenz auf. Während der Kurs von Link in dieser Woche ein neues Allzeithoch ausgebildet hat, zeigt sich im MACD ein tieferes Hoch. Dieses deutet aktuell auf weitere Kursabschläge hin. Auf Wochensicht weisen beide Indikatoren hingegen weiterhin ein Kaufsignal auf, was den LINK-Kurs mittelfristig stützen dürfte. Die Wochensicht stimmt ebenfalls vorsichtig optimistisch. Solange im Wochenchart keine Verkaufssignale aktiviert werden, bestehen weiterhin Chancen auf weiter steigende Kurse für die Bullen.

Schlechteste Kursentwicklung unter den Top-10-Altcoins: Litecoin (LTC)

Chartanalyse Litecoin KW10

Kursanalyse auf Basis des Wertepaares LTC/USDT auf Binance

Nachdem der Kurs von Litecoin zur Wochenmitte es nicht schaffte, den EMA200 (blau) wieder nach oben zu durchstoßen, prallte er mehrfach im Bereich der 63 US-Dollar nach unten ab. Am Samstag, dem 6. März, rutschte der Kurs von Litecoin deutlich ab und testete den orangen Support im Bereich der 50,50 US-Dollar. Aktuell scheint dieser Unterstützungsbereich dem Kurs Halt geben zu können. Dennoch wirkt der Kursverlauf eher bearish. Solange es Litecoin nicht schafft, per Tagesschlusskurs zurück über die 63 US-Dollar anzusteigen, drohen weitere Kursrücksetzer. Erst wenn Litecoin wieder oberhalb der 66,24 US-Dollar notiert, kommen Ziele auf der Oberseite bei 71,73 US-Dollar und 80 US-Dollar wieder in den Blick.

Fällt der Kurs im Zuge eines weiter schwachen Gesamtmarkts per Tagesschlusskurs unter den orangen Unterstützungsbereich, werden Ziele bei 43,66 US-Dollar sowie 39,34 US-Dollar aktiviert. Geben auch diese beiden Unterstützungszonen keinen Halt, droht ein Abrutschen des Kurses in Richtung des Verlaufstiefs aus dem Dezember 2019 bei 35,76 US-Dollar. Dieses würde auch mit einem Retest des blauen Abwärtstrends von oben einhergehen. Von diesem Chartniveau aus sollten die Bullen versuchen, den Kurs abermals in Richtung der EMA200 zu bewegen.

Indikatoren: RSI und MACD mit Verkaufssignal im Tageschart

Auf Tagesbasis notiert der RSI wie auch der MACD-Indikator in bearishen Gefilden. Der RSI notiert nur noch knapp oberhalb der 30. Dieses indiziert tendenziell einen überverkauften Status. Dennoch darf auch ein Absacker in Richtung der 25 nicht ausgeschlossen werden. Auf Wochensicht ist der RSI nun ebenfalls zurück unter die neutrale Zone gerutscht und hat ein frisches Verkaufssignal generiert. Auch der MACD ist auf Wochensicht kurz davor, ein Verkaufssignal auszubilden, was den Abgabedruck bei Litecoin noch erhöhen könnte.

Stabilität der Top 10

Die starke Kurskorrektur setzt sich diese Woche fort. Fast alle Top-10-Altcoins weisen zweistellige Kursabschläge von teils rund 20 Prozent auf. Die Leitwährung Bitcoin rutscht zum Wochenschluss auf die 8.000 US-Dollar und notiert aktuell sogar bei 7.800 US-Dollar. Dass die Kurse diese Woche derart stark abgegeben und ihre Ausbruchslevels teilweise deutlich nach unten gebrochen haben, ist kurzfristig bearish zu interpretieren. Auch in der Rangliste geht der Kampf um den zehnten Platz in eine neue Runde. Die letztwöchige Neueinsteiger OKB (OKB) muss seinen Platz 10 bereits wieder räumen und rutscht auf Platz 12 ab. Er wird verdrängt von dem Altcoin Chainlink (Link), der erstmalig in die Liste der 10 größten Kryptowährungen aufsteigen kann.

Dass in der letzten Zeit zunehmend neue Kryptowährungen den Sprung unter die Top 10 versuchen, zeigt, dass sehr wohl stetige Veränderungen am Gesamtmarkt zu beobachten sind. Die Anleger scheinen zunehmend auch die Entwicklungsprozesse bei einzelnen Blockchain-Projekten bewerten und einpreisen zu wollen.

Gewinner und Verlierer der Woche

Nachdem es unterhalb der Woche noch nach einer Erholung am Gesamtmarkt ausgesehen hatte, folgte am vergangenen Wochenende des 6. bis 8. März erneut zu deutlichen Kursrücksetzern. Bitcoin fiel innerhalb von 36 Stunden vom Wochenhoch bei 9.200 US-Dollar um mehr als 12 Prozentpunkte auf rund 8.000 US-Dollar zurück. Dieser bearishe Konter ließ auch die Kurse vieler Altcoins einbrechen, auf Wochensicht weisen lediglich rund 20 Prozent der Top-100-Altcoins ein Kursplus auf. Mit einem Kursanstieg um 45 Prozent zeigt der Altcoin Hedera Hashgraph (HBAR) die bullishste Bewegung und geht als Wochengewinner hervor.

Auch der REN Coin (REN) legt mit einem Kursgewinn von 34 Prozent deutlich an Wert zu. Auch die stärksten Top-100-Altcoins der Vorwoche, Handshake (HNS) sowie Kyber Network (KNC), legen weiter zu und weisen ein Kursplus von jeweils rund 13 Prozentpunkten auf. Auf der Verliererseite fallen die Kursabschläge noch verhältnismäßig gering aus. Besonders schwach zeigen sich die hauseigenen Kryptowährungen der Börsen OK-Ex und Huobi.

OKB und HT: Exchange Token unter Druck

Der OKB Coin (OKB) fällt um knapp 17 Prozent, der Huobi Token (HT) um 14 Prozentpunkte. Rund 30 der Top-100-Altcoins weisen einen Kursrutsch von mehr als 10 Prozentpunkten auf. Dass die Kursabschläge bei den Top-100-Altcoins nicht noch größer ausfallen, bestätigt die Annahme, dass aktuell ein Richtungskampf zwischen Bullen und Bären über die Richtung im Gesamtmarkt ausgebrochen ist. Entscheidend für einen mittelfristig weiteren Kursanstieg bei den Altcoins ist die Verteidigung der Januartiefs aus 2020. Es gilt genau zu beobachten, ob der aktuell stattfindende Retest der 7.700 bis 8.000 US-Dollar bei Bitcoin den Kurs abermals nach oben abprallen lässt oder zeitnah der Bereich um 7.000 US-Dollar auf Konsistenz geprüft wird. Auf der Oberseite ist dem Widerstandsbereich zwischen 9.200 bis 9.500 US-Dollar nun erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Oberhalb dieser Kurslevels dürfte sich zusammen mit Bitcoin auch der Gesamtmarkt zunehmend beruhigen und für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf bullishe Kursbewegungen bei den Altcoins sorgen.

Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,87 Euro.

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