Dank Instis Chainalysis: “Europa ist die größte Krypto-Ökonomie der Welt”

Europa ist mittlerweile die größte Krypto-Ökonomie der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht der Analysefirma Chainalysis.

Daniel Hoppmann
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Europäischer Kontintent aus dem Weltall.

Beitragsbild: Shutterstock

Die globale Adoption von Kryptowährungen schreitet weiter voran. Getrieben durch wachsendes Interesse steigen immer mehr institutionelle Investoren in den Bereich um Bitcoin und Co. ein und verhelfen dem prosperierenden Wirtschaftsbereich zu mehr Wachstum. Von dieser Entwicklung profitiert vor allem eine Region – Europa. Wie das US-amerikanische Analyseunternehmen Chainalysis in einem aktuellen Bericht feststellt, haben sich Zentral-, Nord- und Westeuropa (CNWE) mittlerweile zur größten Krypto-Ökonomie der Welt aufgeschwungen. Die Entwicklung wurde dabei vor allem durch institutionelle Investoren und andere “Whales” mit dem Einstieg in den DeFi-Sektor vorangetrieben. Demnach erhielt der Sektor seit Juli 2020 über eine Billion US-Dollar an Transaktionen und macht damit nun etwa 25 Prozent der globalen Aktivität aus. Damit schaffen es die CNWE-Staaten den bisherigen Spitzenreiter Ostasien von der Poleposition zu verdrängen.

Anteil globaler Krypto-Transaktionenvolumina nach Region, Quelle: Chainalysis.

Daraus schlussfolgerte Chainalysis, dass die CNWE-Region nun “einen einzigartigen Status als internationaler Knotenpunkt in der weltweiten Krypto-Wirtschaft” eingenommen habe.

“DeFi ist Krypto-Treiber”

Als Begründung für die prosperierende Wirtschaftsleistung der CNWE-Staaten sieht Chainalysis vor allem die Zunahme “großer institutioneller Krypto-Transaktionen”, deren Volumen mindestens 10 Millionen US-Dollar betragen. Diese Überweisungen seien seit Juli vergangenen Jahres von 1,4 Milliarden auf mittlerweile 46,3 Milliarden US-Dollar angewachsen. Sie machten damit mehr als die Hälfte der Transaktionsaktivität bei Großanlegern in der CNWE-Region aus.

Anteil am Transaktionsvolumen in der CNWE-Region.

Wenngleich das US-Unternehmen einen Anstieg des Transaktionsvolumens in praktisch allen Kryptowährungen und Servicedienstleistungen erkennen konnte, stach ein Bereich besonders hervor – der DeFi-Sektor. Die Mehrheit dieser Transaktionen sei in dezentrale Finanzdienstleistungen geflossen, sagt Chainalysis. Als Hauptgrund nennt das Analyseunternehmen den Zugriff institutioneller Großanleger auf Staking-Services verschiedener DeFi-Plattformen. Verwendet wurden dafür primär Ethereum (ETH) und Wrapped Ethereum (WETH). Letzterer ist dabei eine Nachbildung des “Digital Gas”, der kompatibel mit ERC-20 Token ist und daher oftmals in DeFi-Protokollen Verwendung findet. Möchte man etwa Ether gegen andere ERC-20 Token tauschen, muss man seine ETH zunächst in WETH umwandeln.

Anteil der Transaktionsaktivität in verschiedene Krypto-Assets

Höchste Aktivität in UK, Frankreich und Deutschland

Die Vorreiterrolle in puncto Krypto-Aktivität in Europa fiel dabei auf die drei größten Volkswirtschaften des Kontinents – das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland. Beim Spitzenreiter Großbritannien wurden beispielsweise über das letzte Jahr 170 Milliarden US-Dollar gehandelt. Die Bundesrepublik landete hinter ihrem französischen Nachbarn auf Platz drei mit einem Trading-Volumen von 114,4 Milliarden US-Dollar. Gefolgt von den Niederlanden und der Schweiz.

Es ist also vor allem der DeFi Space, der die CNWE-Region zum führenden Krypto-Markt werden ließ, fasst Chainalysis zusammen. Dass diese Entwicklung vor allem durch institutionelle Investoren vorangetrieben wurde, überrascht dabei kaum. Bereits in einem Report Ende August stellte das Analyseunternehmen einen Adoptionsanstieg im gesamten Krypto-Markt fest.

Auf das enorme Potenzial verweist dabei auch der Bericht von Blockdata. Wenn die 100 größten Banken der Welt nur ein Prozent ihres verwalteten Vermögens in DeFi investierten, wäre dies bereits eine Finanzspritze von fast einer Billion US-Dollar. Aktuell seien etwa 55 der 100 größten Banken in Kryptowährungen oder Blockchain-basierte Unternehmen investiert. Folglich wäre der Sprung vom Krypto- in den DeFi-Space nicht mehr weit, meint CEO Jonathan Knegtel. Der Einstieg von “ein bis zwei Großbanken” könnte bereits eine Kettenreaktion auslösen.

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