Alternative Krypto? BRICS-Staaten fordern neue Weltreservewährung

Die BRICS-Staaten fordern eine neue Weltreservewährung. Könnte das für Kryptowährungen einen neuen Aufschwung bedeuten?

Dominic Döllel
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Flaggen der BRICS-Staaten

Beitragsbild: Shutterstock

| Zu den BRICS-Staaten gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.

Die BRICS-Staaten gaben nach ihrem letzten Treffen bekannt, die gemeinsame Arbeit an einer neuen Weltreservewährung in Betracht zu ziehen. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass. Sie soll den US-Dollar als Weltreservewährung ablösen und dessen Hegemonie unterbinden.

Als eines der Argumente für eine neue Weltreservewährung wird oft die prozentuale Verteilung der Weltbevölkerung aufgeführt: In den BRICS-Staaten leben etwa drei Milliarden Menschen, in den G7-Ländern lediglich 11 Prozent der gesamten Weltbevölkerung.

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Putin als treibende Kraft

Durch die Sanktionen und den Ausschluss aus dem SWIFT-System ist Russland nicht mehr in der Lage, seine volle Wirtschaftskraft auszuüben. Demnach dürfte also klar sein, wieso gerade Putin Druck bei der Planung einer neuen Weltreservewährung unter Einfluss der BRICS-Länder macht.

“Die Frage nach der Schaffung einer internationalen Reservewährung auf der Grundlage des Währungskorbs unserer Länder wird derzeit geprüft. Wir sind bereit, offen mit allen fairen Partnern zusammenzuarbeiten”, erklärt er auf der Konferenz.

Kampf um die Währungshoheit: Bitcoin als Alternative?

Schon in einer Rede auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg dieses Jahres schoss Putin gegen den US-Dollar und die Regierung dahinter: “Nichts hält ewig. Die Amerikaner halten sich und den Dollar für außergewöhnlich. Und wenn sie sich für außergewöhnlich halten, bedeutet das, dass alle anderen zweitklassig sein müssen.”

In der aktuell angespannten Marktphase könnte sich aus dem Konflikt zwischen Ost und West ein neues System etablieren: Kryptowährungen. El Salvador und die Zentralafrikanischen Republik setzten bereits auf Bitcoin und dessen dezentrales Versprechen. Auch Venezuela und der Iran treiben bereits Handel mithilfe von Kryptowährungen.

Nachdem zuletzt der Euro auf ein rekordverdächtiges Tief gefallen war, könnten sich viele Menschen Gedanken zur aktuellen Lage machen.

Banken dürfen Krypto halten

Auch die Banken scheinen mittlerweile auf die Größe des Kryptomarktes zu reagieren. Erst Ende Juni erlaubte die Bank for International Settlements (BIS) den regulären Banken die Haltung von Krypto-Assets wie Bitcoin. Demnach soll das Gesamtrisiko von “Kryptoanlagen der Gruppe 2 auf 1 Prozent des Tier-1-Kapitals” minimiert werden. Inwieweit die Banken der Aufforderung bisher nachgekommen sind, ist derzeit nicht klar.